Ein stark verkehrsunsicherer Sattelzug sorgte am Freitagnachmittag (11. April) auf der A1 für Aufsehen. Beamte des Zentralen Verkehrsdienstes der Polizei Osnabrück stoppten das Fahrzeug nach einem Hinweis – mit erschreckendem Ergebnis.
Mit gefährlicher Ladungssituation ging es los
Ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer hatte zuvor eine gefährliche Ladungssituation gemeldet. Die Polizei nahm den Hinweis ernst und lotste den Lkw auf das Gelände der Autobahnpolizei in Bramsche. Dort entdeckten die Einsatzkräfte eine Vielzahl gravierender Mängel – sowohl am Fahrzeug als auch beim Fahrer selbst.
Keine gültige Fahrerlaubnis
Der 36-jährige Fahrer hatte weder eine gültige Fahrerlaubnis noch die vorgeschriebene Qualifikation für Berufskraftfahrer. Der von ihm vorgelegte internationale Führerschein entpuppte sich ersten Einschätzungen zufolge als Fälschung. Zusätzlich stand der Mann offenbar unter dem Einfluss von Drogen: Ein Vortest reagierte positiv auf THC, eine Blutprobe wurde angeordnet.

Lkw im alarmierenden Zustand
Auch der Zustand des Fahrzeugs war alarmierend. Die Kontrolle ergab funktionsuntüchtige Bremsen, fehlende Radmuttern und stark korrodierte Rahmenteile – ein erhebliches Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer. Der Sattelzug war zudem nicht zugelassen. Statt regulärer Kennzeichen waren abgelaufene Kurzzeitkennzeichen angebracht, die ursprünglich anderen Fahrzeugen zugeordnet waren.
Offenbar auch keine Maut entrichtet
Laut eigenen Angaben hatte der Fahrer in Österreich zwei gebrauchte Lkw erworben und war auf dem Weg, Altreifen von Süddeutschland nach Wilhelmshaven zu transportieren – offenbar in Eigenregie und ohne gültige Lade- oder Frachtpapiere. Der Verdacht eines unerlaubten Abfalltransports sowie eines nicht angemeldeten, gewerbsmäßigen Güterverkehrs steht im Raum. Auch die fällige Maut war offenbar nicht entrichtet worden.
Zuständige Behörden informiert
Die Polizei informierte sämtliche zuständige Behörden, darunter das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), das Gewerbeamt, den Zoll und die Abfallbehörden. Der Sattelzug, mehrere Dokumente sowie die Kennzeichen wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Der Fahrer wurde nach Abschluss der Maßnahmen vor Ort entlassen. Die Ermittlungen dauern an.