Die Vorsitzende des Dachverbands der Betriebskrankenkassen, Anne-Kathrin Klemm, warnt eindringlich vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit mehrerer Pflegekassen. Sie fordert von der neuen Bundesregierung dringend Sofortmaßnahmen, um das Pflegesystem zu stabilisieren und nennt Beitragserhöhungen als möglichen Ausweg aus der Krise.
Dringende Warnungen vor finanzieller Schieflage
Anne-Kathrin Klemm, Chefin des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), äußerte bei einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal Politico ihre Besorgnis über die Finanzlage der Pflegekassen. „Weitere Beitragserhöhungen sind unausweichlich, wenn die neue Bundesregierung nicht mit Sofortmaßnahmen die Pflegeversicherung stützt“, erklärte Klemm. Laut ihrer Einschätzung müssten diese Erhöhungen bereits im Sommer erfolgen, um einen Kollaps der Pflegekassen zu verhindern. „Sonst rechne ich damit, dass weitere Pflegekassen finanzielle Hilfen beantragen müssen, um nicht zahlungsunfähig zu werden“, so Klemm weiter.
Finanzielle Hilfen bereits notwendig
Die erste Pflegekasse, die Finanzhilfen erhielt, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, war die Landwirtschaftliche Krankenkasse. Diese Maßnahme wurde notwendig, um eine Pleite zu verhindern. Klemm betonte die Gefahr einer möglichen Abwärtsspirale, die das gesamte System in Gefahr bringen könnte, insbesondere wenn große Pflegekassen ebenfalls in finanzielle Schieflage geraten und damit der Ausgleichsfonds belastet wird. Obwohl es derzeit noch nicht danach aussieht, sei die Lage der Pflegeversicherung alarmierend.
Forderungen an die Bundesregierung
Um dem drohenden finanziellen Engpass entgegenzuwirken, fordert Klemm, dass der Bund die Kosten für die pflegenden Angehörigen sowie die milliardenschweren Corona-Ausgaben übernimmt. Diese Maßnahmen könnten helfen, Beitragserhöhungen zu vermeiden. Die Übernahme dieser Kosten wird als Schlüsselmaßnahme zur Stabilisierung des Pflegeversicherungssystems angesehen.
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