Paracelsus-Klinik in Osnabrück schon ab Januar Geschichte

“Niels-Stensen-Klinik am Natruper Holz”, das ist der neue Name für die Paracelsus Klinik, die nach der Insolvenz (2017) und dem darauf folgenden Verkauf (2018) des Konzerns schon länger zur Disposition stand. Bis zum Jahresende soll der Übergang des Paracelsus-Stammhauses an den katholischen Krankenhauskonzern Niels-Stensen-Kliniken unter Dach und Fach sein.

Bis zum Jahresende ist es nicht mehr lang: Die Kartellbehörde muss noch ihre Zustimmung geben und bereits zum ersten Januar soll der traditionelle Name verschwinden. In einer eilig einberufenen Pressekonferenz erklärten Vertreter der beiden Klinikkonzerne wie es nun weitergehen wird. Zuvor wurden am gleichen Tag die Mitarbeiter informiert.

Alle Mitarbeiter der Paracelsus-Klinik am Natruper Holz werden zum Stichtag 1. Januar in den Verbund der Niels-Stensen Klinik integriert und erhalten zusätzlich auch private Altersvorsorgeanwartschaften beim neuen Arbeitgeber. Während der Name des neuen Eigentümers relativ schnell an die Fassade gedübelt werden soll, wird der Betrieb zumindest in den ersten Monaten wie gewohnt weitergehen.

Ab Sommer 2020 wird in Teilen umgezogen

Werner Lullmann, Geschäftsführer der Niels-Stensen Kliniken, will sich dann mit seinem Team bis ungefähr Ostern einen Überblick verschaffen, wo es Überschneidungen gibt. Erste Umzüge zwischen den Standorten in der Neustadt (Marienhospital), Harderberg (Franziskus-Krankenhaus) und am Natruper Holz erwartet der Klinik-Chef im kommenden Sommer. Eine allgemeine Notfallversorgung, zum Beispiel bei akuten Schlaganfällen, wird die Paraklinik zukünftig nicht mehr anbieten, das wurde bereits festgestellt. In einigen Bereichen besitzt das MHO mehr Kompetenzen, und die sollen auch genutzt werden.

Paracelsus-Klinik in Osnabrück schon ab Januar Geschichte
Pressekonferenz zur Zukunft der Paracelsus-Klinik Osnabrück

„Wir begleiten diese Entwicklung einerseits mit Bedauern, aber auch großem Optimismus“, sagt der Vorsitzende der Paracelsus-Geschäftsführung, Dr. Dr. Martin Siebert. „Die starke Konkurrenzsituation in Osnabrück und die noch immer angespannte Lage der Klinik machen diesen Schritt notwendig.“ 

In spätestens sechs Jahren endet der Klinikbetrieb am Natruper Holz

In ungefähr fünf bis sechs Jahren wird dann vom neuen Eigentümer ein Schlussstrich unter den Klinik-Standort an der Sedanstraße gezogen, dann soll alles was bis dahin am Westerberg untergebracht ist, in den bereits im Umbau befindlichen Standort im Schatten der Johanniskirche umziehen.
“Wir müssen jetzt ein wenig größer planen” so Lullmann bezüglich der bis etwa 2025 abzuschließenden und bereits begonnenen Neubauten seines Klinkkonzerns. Am Natruper Holz wird es dann, so die aktuelle Planung, nur noch eine ambulante Versorgung durch Fachärzte im ehemaligen Klinkgebäude geben.

Auch das städtische Klinikum war interessiert

Über den Kaufpreis schweigen beide Parteien. Angeblich wären am Markt auch bessere Preise möglich gewesen, beim Verkauf hätte auch das bessere Konzept der Niels-Stensen-Kliniken im Vordergrund gestanden.  Ein im November 2018 bereits öffentlich angekündigte Kooperation zwischen dem kommunalen Klinikum am Finkenhügel und der Para-Klinik war zwischenzeitlich gescheitert.

Strategische Digital-Partnerschaft ist Teil des Deals

Der Paracelsus-Klinikkonzern bleibt als Unternehmen, auch wenn das Stammhaus in Osnabrück nun verkauft wird, weiterbestehen.
Für den privaten Konzern dürfte ein Teil des “Pakets” besonders attraktiv sein: Beide Konzerne haben vereinbart im Bereich Digitalisierung eine strategische Partnerschaft einzugehen. So wollen Niels-Stensen und Paracelsus zukünftig u.a. im Bereich App-Entwicklung, Künstliche Intelligenz in der Diagnose und Telemedizin zusammenarbeiten.

 

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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

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