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I-love-OS gibt´s auch auf Facebook … (I-like-OS)

Wer Osnabrück liebt, der kann das ab sofort auch auf Facebook seinen Freunden mitteilen (“Gefällt mir”-Button drücken nicht vergessen)!

Alle neuen Blogeinträge werden selbstverständlich auch via Facebook weiterverbreitet, allerdings nur die ersten Zeilen – von da geht es dann über den Tumblr-Link wieder direkt auf diesen Blog.

Bis bald – auch auf Facebook!

Nachtrag vom 17.01.2012:  Facebook hat recht strenge Regeln was das Nutzen einiger Symbole und Wörter angeht; daher mussten wir heute den Namen unserer Facebook-Präsenz von “I-like…” auf “I-love…” ändern. Positiver Nebeneffekt: Blog und Facebook-Seite erscheinen nun unter gleichem Namen.

AFP

Mord auf offener Straße wird schnell zur Randnotiz

Guten Morgen Osnabrück,
ein paar Stunden später, die Nachricht vom gewaltsamen Tod eines Mitbürgers ist nur noch eine Randnotiz.

NOZ.de zum Mord auf der Iburger Straße

Der neue Aufmacher der NOZ Online-Ausgabe berichtet vom “Fest der Kulturen”, begleitet durch ein Bild von bunt verhüllten Frauen die ein lustiges Tänzchen aufführen.
Im Text dann eine Aussage, die mir das Brötchen im Halse steckenbleiben lässt :
> Oberbürgermeister Boris Pistorius. Er rief allen, die „es noch
> nicht gemerkt haben“, zu: „Osnabrück ist die Stadt, in der 140
> Nationen friedlich miteinander feiern.“

Nein Herr Oberbürgermeister! Egal welcher Kultur die Mörder von Sonntagmorgen angehören, spätestens seit den Prügel-Orgien rund um den Güterbahnhof, dem Mord auf offener Straße im Schinkel vor ein paar Wochen, und nun dieser sinnlosen Gewaltattacke auf der Iburger Straße… ist hier gar nichts mehr mit “friedlich miteinander feiern”!
Es wird Zeit das die Polizei an gewissen Brennpunkten permanent sichtbar ist (Streifen, Streifen, Streifen!) und auch sonst in der Nacht regelmässig angetroffen werden kann (das geht auch nur über vermehrten Streifendienst).
Eine “Null-Toleranz”-Politik funktioniert allerdings nur, wenn Staatsanwälte und Richter diese nicht zu einer Farce machen.

Mehr zu dem Mord auf NOZ.de.

*** UPDATE 20.09. ***

Unter der URL www.os-kriminell.de (auch über den Link rechts oben auf diesem Blog erreichbar) habe ich eine Karte der Gewaltverbrechen 2011 eingerichtet.

HP

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Wahl 2011: keiner war weiter weg als os1.tv

Mit dem Slogan keiner ist näher dran startete os1.tv zum 1. September ins Osnabrücker Kabelnetz – und blockiert belegt dort seitdem einen der technisch bedingt raren Frequenzplätze.
Was viele Bürger nicht wissen, über die Beteiligung der Stadtwerke Osnabrück ist auch die Stadt ein Gesellschafter dieses spannenden Medienprojektes. Umso überraschender ist, das am Wahlabend unser Lokalfernsehen nur aus der Konserve sendete und selbst auf der Homepage nur ein 24h alter Beitrag über das Versenden von SMS als Aufforderung wählen zu gehen, auf den interessierten gelangweilten Bürger wartete.
Zum Glück wurde die “Informationslücke” durch die NOZ geschlossen, die wenigstens einen Live-Ticker eingerichtet hatte, der gelegentlich ein Stimmungsbild aus der Stadthalle, dem Kreishaus und den Landkreisgemeinden lieferte.
Da bekanntlich das NOZ-Medienhaus ebenfalls einer der Teilhaber an dem Fernsehprojekt ist, entlud sich der Frust einiger “Informationssucher” auch im Forum der NOZ, hier auszugsweise als Bildschirmfoto:

Kommentare zu OS1.tv am Wahlabend 11.09.2011

Man muss unserem Osnabrücker Lokalsender jedoch zugutehalten, dass zwischen dem Produzieren einer (zeitversetzten) Magazinsendung und einer Live-Schalte aus der Stadthalle die berühmten “Welten” an Aufwand liegen, und die benötigte Übertragungstechnik vermutlich (noch?) nicht vorhanden ist. Für die Zukunft haben die oben gezeigten Bürgerreaktionen aber einen klaren Auftrag an die TV-Macher gesendet: Osnabrück will Live-Berichte von wichtigen kommunalen Ereignissen.

Womöglich kommt aber auch bald und von unerwarteter Seite ein Impuls in diese Richtung zu investieren: die Osnabrücker Piratenpartei hat im Vorfeld der Kommunalwahl eine regelmässige Videoübertragung der Sitzungen des Stadtrats gefordert; das wäre doch ein ideales “Liveprogramm” für os1.tv?!

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in Osnabrück bleibt die CDU die stärkste Kraft im Rat

Wahlnachlese: in Osnabrück bleibt die CDU die stärkste Kraft im Rat – was die Jusos (SPD) da am Samstag in der Stadt überall klebten (OS bleibt rot) war schlicht falsch und hat sich auch nicht bewahrheitet. Zusammen mit den Grünen wird die SPD es aber der neuen alten Mehrheit weiter schwer machen. Themen wie XXL-Center am Neumarkt und Rückbau von Mindener Straße und Martinistraße bleiben auf der politischen Agenda. Es bleibt also spannend – auch wenn Osnabrück schwarz bleibt!

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Heute wählen gehen nicht vergessen!

Die Wahllokale in Osnabrück sind bis 18:00 geöffnet!!!

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Raider heisst jetzt Twix… oder wie in Osnabrück mit etablierten Markennamen umgegangen wird.

Zugegeben, die meisten Osnabrücker werden das OS-Team hauptsächlich mit seiner für den Bürger eher unangenehmen Funktion bei der Kontrolle und Bestrafung des (zu schnell) fliessenden und (falsch) parkenden Verkehrs in Verbindung bringen.

Das dem Namen “OS-Team” aber auch eine tiefere Logik – und nicht einfach die Verbindung “OS = Osnabrück” – zukommt, hätten wohl die wenigsten gedacht.
Nach der Logik der Stadtverwaltung steht das “O” für Ordnung und das “S” für Service… so so, wieder was gelernt!

Da sich die Stadt sich in Zeiten leerer Kassen aber immer weniger Service leisten kann, wird das kostenintensive Aufgabenfeld des OS-Teams nun abgeschafft und mit dem Geschäftsfeld Ordnung soll weiter Kasse gemacht werden (wie bspw. OS-Community unter Verweis auf die NOZ schon im Januar berichtete).

Nun aber ist die Verwaltung offenbar auf die fixe Idee gekommen, das mit der Aufgabenänderung ja auch ihr cleveres Namenskonzept überdacht werden muss (und man so ja auch neue Uniformen, Fahrzeugbeschriftungen etc. anfordern kann). Einer der kuriosen Namensvorschläge aus der Verwaltung “OAD”… na wenn da nicht schöne Erinnerungen an die OAB aufkommen?!
Mit dem CDU Ratsherrn Christoph Bertels gab es zwar im Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung eine “Stimme der Vernunft”, die sich wohl daran erinnerte, das OS für einen Osnabrücker durchaus noch mehr Bedeutungen haben mag (siehe auch der Name dieses Blogs), aber wie es scheint, will sich die Verwaltung tatsächlich durchsetzen und den Namen des OS-Teams ändern.

Abstimmungsergebnis bei NOZ.de

Die NOZ hat das Thema heute aufgegriffen und in ihrer Onlineausgabe um eine kleine Umfrage angereichert. Leider wird die Zahl der Teilnehmer nicht angezeigt, der aktuelle Zwischenstand von heute Vormittag zeigt aber, dass die Umbenennung nur gut einem Viertel egal ist – aber mehr als zwei Drittel der Teilnehmer gegen diese (wie ich meine) Schwachsinns-Idee sind.

Wer mehr wissen und selbst abstimmen will, hier geht´s zum Artikel der NOZ – und hier direkt zur Online-Abstimmung.

*** UPDATE 13.09. ***

Die SPD-Ratsfraktion hat nach der Wahlniederlage vom Sonntag offenbar Kreide gefressen und eilig eine Pressemeldung zur Beibehaltung des bewährten Namens OS-Team veröffentlicht. Um seine Untätigkeit bei der letzten Fachausschuss-Sitzung zu begründen (zumindest ist nichts von einer kritischen Wortmeldung im Verlauf der Sitzung bekannt), betont das Ausschuss-Mitglied Jens Martin in Hinblick auf die letzte Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung: “Beschlossen wurde nichts”.
Es ist  sehr zu begrüssen, das die Genossen nicht nur in Form von Heiko Panzer (am 09.09.) im Kommentarbereich der NOZ, sondern nun auch in einer Pressemitteilung, für die Beibehaltung des bewährten Namens eintreten – auch wenn die SPD-Vertreter im fraglichen Ausschuss offenbar keinerlei Regung bei den Verwaltungsvorschlägen zu VAD oder OAD (OAB?) zeigten – dieses Verdienst gebürt dem frisch wiedergewählten Ratsherrn Bertels von der CDU.
Sollten wir soviel geistige Flexibilität auch bei Themen wie XXL-Neumarkt-Shoppingcenter oder Martinistraßen-Verstopfung sehen, könnte des ein gutes Zeichen für eine Politik für statt gegen den Bürger sein!
Der Wählerauftrag ist ja wohl eindeutig genug – und die SPD sollte sich nun in Demut üben um bei der nächsten Wahl nicht auch den OB-Posten zu verlieren (aktuell hätten ja sogar die Grünen – den richtigen Kandidaten vorausgesetzt – Chancen auf dieses Amt)!

Auch die NOZ berichtet hier über den scheinbaren Sinneswandel der SPD.

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Nachtflohmarkt

Nachtflohmarkt heute (20.08.2011)!

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Kfz-Zulassung am Samstag in Osnabrück möglich!

Ein prima Service: Kfz-Zulassung (auch für Stadt-Bürger) im Kreishaus, Osnabrück-Nahne. Samstags(!) von 09:30-11:30.

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Ein Kaufmann bezieht Stellung gegen das XXL-Neumarkt-Center

Oder auch: Axel Leysieffer hat “Cojones” (vulgo: Eier)!

An diesem Wochenende konnte man als Einkaufsbummler zwischen der Krahnstraße und dem Neumarkt den bunten Ballons der rührigen Händler-Initiative gegen das  Mega-Einkaufscenter kaum entgehen.
Auch das entsprechende Plakat, das inzwischen weit gestreut in zahlreichen Citylight-Display an den Bushaltestellen hängt, dürfte inzwischen bekannt sein.

Plakat im Schaufenster von Leysieffer in der Krahnstraße

Diese sympathische Kampagne (warum auch ich für das “dagegen” bin weiter unten) hat Osnabrücks bekanntester Kaffeehausbesitzer Axel Leysieffer zum Anlass genommen in seiner bekannt direkten Art noch “einen drauf” zu setzen. So hängt inzwischen auch in seinem Schaufenster das Aktionsplakat; handschriftlich wie folgt ergänzt:

Wir möchten nicht die persönlichen Interessen eines (Dr. ?) Bergmann zufrieden stellen!
gez. Axel Leysieffer

PS: Seine eigenen Läden in OS und MS sind nicht mehr existent.

Und damit trifft der Meister der Himmlischen es voll auf den Punkt.
Unser aller Dr. Bergmann, der mit seinen zahlreichen Anregungen wie man den Neumarkt aufwerten kann, sicher zu den wertvollsten Impulsgebern der Stadtentwicklung gehört, betreibt mit seinen aktuellen Plänen eine rein egoistische Kampagne. Das ist natürlich legitim und auch nachvollziehbar, schliesslich kann sich kein Kaufmann einen so langfristigen Leerstand einer Immobilie leisten, wie er es durch die letzten Jahre mit dem ehemaligen Hertie- bzw. Wöhrl-Kaufhaus am Neumarkt erlebt hat. Aber statt aktiv ein realistisches Nachnutzungskonzept für sein eigenes Haus (und das nebenan liegende “Kachelhaus”) zu suchen, und dieses im Rahmen der Möglichkeiten zu entwickeln, präsentiert er ein vollkommen überzogenes Konzept. Dieses Konzept geht soweit über seine eigenen Flächen hinaus, dass er selbst die Einverleibung der hinter seinem Haus liegenden Seminarstraße mit in seine Forderungen an die Stadt einbezieht. Und das geht meines Erachtes zu weit – selbst wenn SPD und Grüne ihm gerne folgen (warum, dazu wieder unten mehr) – die Stadt kann nicht einfach Flächen in Massen an einen Immobilienkaufmann vergeben, nur weil er seine eigene (deutlich kleinere) Fläche nicht an den Mann bringt.
Und das Stichwort “Immobilienkaufmann” bringt uns zu dem “PS” von Axel Leysieffer. Was viele Osnabrücker gar nicht mehr wissen, mit den Textilkaufhäusern Thomas und Bergmann war die Eigentümerfamilie selbst einst groß im Textilgeschäft rund um den Neumarkt tätig. Und auch später gehörten in Osnabrück und Münster die Thomas W. bzw. Bergmann-Läden zu den besseren Adressen für hochwertige Mode. Nicht nur hinter vorgehaltener Hand (siehe Plakatauschrift unseres mutigen Konditors) wird inzwischen gemunkelt, dass der eigene Rückzug aus dem Textilhandel bei dem Kaufhaus-Planer entscheidend dazu beigetragen hat, es den am Markt (anders als er) erfolgreich bestehenden Kaufleuten jetzt mal so richtig zu zeigen. Das man da nebenbei ein sehr sehr gutes Geschäft machen kann ist sicher ein mehr als erfreulicher Nebenaspekt seines Big-Deals.
Und bei einer derart offenen Abrechnung mit den ehemaligen Händler-Kollegen machen SPD und Grüne einfach so mit? Ja, denn auch hier gibt es einen (für die Ideologen der betreffenden Parteien) wichtigen Nebenaspekt, denn mit dem Einkaufscenter wollen sie den Neumarkt weitestgehend vom Durchgangsverkehr befreien. Also frei nach dem Motto: “der Feind meines Feindes ist mein Freund”, wobei das Feindbild der Sozialdemokraten und Krötenstreichler vermutlich eine diffuse Ablehnung gegen selbständige Kaufleute ergänzt- während man in den Zentralen der grossen Handelsketten, die unweigerlich das neue Einkaufscenter beziehen werden, sozialromantisch gewerkschaftlich organisierte Arbeiter wähnt, die eigene Klientel also. Anders kann ich es mir nicht erklären, wenn lokale Politiker plötzlich für Metro, Otto und Co in den Kampf gegen gewachsene Strukturen ziehen. Vielleicht ist es aber auch allein die Aussicht auf einen autofreien Neumarkt, die zu dieser seltsamen Koalition geführt hat-
Die Milmädchenrechnung für die Verkehrsbefreiung des Neumarkts lautet: wenn die bestehenden Händler sich erst beschweren, das die Kunden des Einkaufscenters nicht mehr in den westlichen Teil der Innenstadt kommen, dann bieten wir ihnen an den Neumarkt voll zu sperren. Womöglich werden die entsprechenden Beschlüsse nach der Wahl am 11. September gleich nachgereicht. Wer dann in Zukunft bspw. mit dem Auto aus dem Schinkel in Richtung Hellern möchte, der wird sich in den Stau auf dem Wall einreihen dürfen oder den Weg über die Autobahn suchen. Damit dürfte die Innenstadt aber noch weiter an Attraktivität verlieren, denn das Chaos ist vorprogrammiert. Aber bis es soweit ist dürfte der clevere Dr. Bergmann frei nach der Devise “take the money and run” unser schönes Städtchen verlassen haben, und im Rat werden sich die Feinde von gewachsenem Einzelhandel und Individualverkehr die Augen reiben, was sie hier schlimmes angerichtet haben . es sei denn am 11. September entscheiden sich die Wähler dafür SPD und Grünen vorab eine Rote Karte für diese wirren Pläne zu zeigen. Herr Bergmann wird dann wohl “kleinere Brötchen” mit seiner Schrott-Immobilie (um nichts anderes handelt es sich) am Neumarkt backen!

AFP

Finanzamt Osnabrück bietet zweifelhaften Kundenservice

Ist es nicht wunderbar? Mit Einrichtung des Bürgeramtes im Stadthaus – vor gefühlt hundert Jahren – war es plötzlich möglich alle Behördengänge an einem zentralen Ort zu erledigen. Selbst die KFZ-Zulassung ist inzwischen so flexibel geregelt, dass man als Bürger der Stadt auch die Zulassungsstellen des Landkreises nutzen kann.

Weil es nun mal notwendig ist, wie mein Steuerberater mir mitteilte, benötigte ich eine zusätzliche Lohnsteuerkarte. Wie ich aus vorherigen Amtsgängen zu wissen glaubte, bekomme ich die selbstverständlich beim zentralen Bürgeramt – wunderbar mit dem Bus zu erreichen oder unter Nutzung des direkt angebundenen Parkhauses.

Über das Internet informiert, wusste ich, das ich am Freitag (nur) bis Mittag dort bedient werde, und wähnte mich mit einer Ankunftszeit gegen 11:30 gut gerüstet für diese einfache “Amtshandlung”.
Kurz an der Info vorgesprochen, wo ich denn die begehrte Steuerkarte erhalte, reichte die Info-Dame mir relativ Wortkarg einen unsauber kopierten Zettel und schickte mich in die Süsterstraße. Eine Adresse ohne gute Busanbindung und ohne Parkhaus – in den freudlosen Gemäuern des Fiskus. Und vor allem, nur schwer noch vor “High-Noon” zu erreichen, denn während die Menschen in Villariba noch arbeiten (bzw. ihre Mittagspause für Behördengänge nutzen), zelebriert man dort offenbar traditionell einen frühen Feierabend oder will nicht vom Pöbel beim nachmittäglichen “Abhängen” gestört werden?

Hinweiszettel für FA Stadt

Unterwegs habe ich noch versucht unter der angegebenen Telefonnummer (natürlich keine Durchwahl) einen Mitarbeiter (irgendeinen) zu erreichen, um womöglich eine Fern-Bestellung auszulösen, man hätte mir das Teil ja auch per Post oder gar per E-Mail senden können.
Nun ja, ich habe bei zügiger Fahrweise knapp sieben Minuten gebraucht, und bis zu meiner Ankunft am ersten Schalter war lediglich ein Freizeichen zu hören…

Bevor ich weiter beschreibe, was den Bürgern beim Finanzamt erwartet, will ich nur klarstellen, dass diese Menschen alle sehr freundlich sind! Auch die Dame am Schalter, bei der ich meinen ganzen Frust erstmal zwischengelagert habe.

Es half alles nichts, ich wurde mit einem Formular und einem Kugelschreiber bewaffnet und durfte ein ziemlich unfreundliches unstrukturiertes Formular ausfüllen (und unterschreiben), dessen erste Frage (Steuernummer?) ich leider nicht beantworten konnte, und dessen weitere Angaben (Name, Adresse, Geburtsdatum etc.) alle auch meinem Personalausweis zu entnehmen waren, den ich (nach Ziehen einer Wartemarke!) dem nächsten freundlichen Mitarbeiter überreichen musste.
Dieser Staatsdiener wiederum konnte in seinem Computer schnell die fehlende Steuernummer nachsehen, und hatte dabei (natürlich) auch all die Angaben wieder auf dem Bildschirm (Name, Adresse, Geburtsdatum, bestehende Steuerklasse etc.) die ich zuvor handschriftlich in das Formular eintragen musste.
Auf meine Frage, warum — wenn doch sowieso alles digital vorhanden sei — er mir nicht einfach ein ausgefülltes Formular ausdruckt, welches ich bei Bedarf korrigieren, und vor allem (nur) unterschreiben könnte, wurde ich dann angeschaut wie der letzte Mensch. Offenbar war entweder noch nie jemand vor mir auf diese Idee gekommen (sehr unwahrscheinlich) oder ich war einfach zu naiv eine logische Frage hinsichtlich eines bürokratischen Prozesses zu stellen.
Aber auch dieser Diener einer teils hirnbefreiten Bürokratie blieb freundlich, und so hatte ich nach gut einer Stunde und einer vollkommen überflüssigen Fahrt durch die Innenstadt, endlich das gewünschte Dokument in der Hand. Und obwohl meine Angelegenheit weit länger brauchte als die hoch-offiziellen Öffnungszeiten (immerhin vier(!) Stunden am Freitag, Donnerstags sogar fünf, dann jedoch nur am Nachmittag) es zuliessen, man war wenigstens bemüht freundlich (ich wiederhole mich wohl, aber das hat mich wirklich beeindruckt, wie man in so einem Narrenkäfig so nett bleiben kann).
Warum man eine solche Lapalie wie eine Lohnsteuerkarte nicht auch im Stadthaus ausdrucken kann (meinetwegen können die vom Finanzamt ja einen “Gastarbeiter” dorthin entsenden) bleibt mir aber rätselhaft – warum ich mir das Dokument überhaupt abholen muss und nicht einfach selbst ausdrucken kann will ich gar nicht erst wissen.

AFP