Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erwägt einen früheren Abzug der Bundeswehr aus dem westafrikanischen Mali. „Bis Mai 2024 in Mali bleiben, macht unter den aktuellen Bedingungen überhaupt keinen Sinn“, sagte Pistorius der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe).
Die Bundesregierung hatte im November den Abzug beschlossen und den Verbleib bis Mai 2024 davon abhängig gemacht, dass die Bundeswehr nicht erneut über längere Zeiträume am Drohneneinsatz gehindert werde. Das letzte Mal seien die Drohnen „vor Weihnachten geflogen“, sagte Pistorius der SZ. Wenn die Soldaten das Lager nicht verlassen oder sich nur im kleinen Radius außerhalb bewegen könnten, weil die Drohnen nicht fliegen dürfen, dann erfüllten sie ihren Auftrag nicht. „Und dann ist dieser Einsatz Geld- und Zeitverschwendung.“ Eine Entscheidung über das Mandat werde im Mai fallen. Vorher werde er nach Mali fliegen, „um mir alles anzuschauen“. Am Montag besuchte Pistorius das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam, von wo aus alle Auslandseinsätze, auch der in Mali, geführt werden. In Mali sind derzeit noch etwa 1.100 Männer und Frauen der Bundeswehr im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission Minusma eingesetzt.
Foto: Deutsche Telekom, über dts Nachrichtenagentur
Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Telekom kauft ausgegebene Anleihen im Volumen von 2,68 Milliarden Euro vorzeitig zurück. Erst letzte Woche hatte das Unternehmen für zwölf Anleihen im Nominalwert von zusammen rund 10 Milliarden Euro ein entsprechendes Angebot unterbreitet.
Die Telekom will nach eigenen Angaben mit diesem Rückkauf ihre Liquiditäts- und Verbindlichkeiten-Positionen „optimieren“ und „die Exposition“ gegenüber aktuell allgemein steigenden Refinanzierungskosten „reduzieren“, wie es hieß. Für den Anleihen-Rückkauf soll einen Teil der aus dem vereinbarten Verkauf von 51 Prozent des Funkturm-Geschäfts in Deutschland und Österreich zufließenden Mittel eingesetzt werden. Diese Transaktion war im Juli 2022 vereinbart worden und soll kurzfristig abgeschlossen werden, so die Telekom.
Foto: Wahlplakate von Grünen, SPD und FDP zur Bundestagswahl 2021, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im aktuellen INSA-Meinungstrend verbessern sich CDU/CSU (28,5 Prozent) und Linke (fünf Prozent) um jeweils einen halben Prozentpunkt. Die Grünen verlieren einen halben Prozentpunkt und fallen auf 16 Prozent, so die für „Bild“ (Dienstagausgabe) durchgeführte Umfrage.
Sonstige Parteien kommen zusammen auf 7,5 Prozent (-0,5 Prozent). Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat demnach mit zusammen 44 Prozent in der Umfrage keine parlamentarische Mehrheit. Auf eine parlamentarische Mehrheit käme eine schwarz-rote GroKo mit zusammen 49 Prozent, und eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP käme mit zusammen 52 Prozent sogar auf eine absolute Mehrheit an Wählerstimmen. INSA-Chef Hermann Binkert sagte der „Bild“: „Dass die SPD klar vor den Grünen steht, hilft Kanzler Olaf Scholz nicht. Die Ampel hat keine Mehrheit. Sie liegt acht Prozentpunkte hinter ihrem Bundestagswahlergebnis und die SPD acht Prozentpunkte hinter der Union.“ Für den INSA-Meinungstrend wurden im Auftrag der „Bild“ vom 27. bis zum 30. Januar insgesamt 2.007 Bürger befragt.
Foto: Boris Pistorius, über dts Nachrichtenagentur
Schwielowsee (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich in der Frage möglicher Kampfjet-Lieferungen demonstrativ hinter den Kanzler gestellt. Der habe zu dieser Frage „alles gesagt, was zu sagen ist“, sagte Pistorius am Montag beim Besuch des Einsatzführungskommandos im brandenburgischen Schwielowsee.
Die Frage nach solchen Lieferungen sei „hypothetisch“. Der Kanzler hatte sich letzte Woche im Bundestag allerdings kryptisch ausgedrückt und Kampfjet-Lieferungen auch nicht explizit ausgeschlossen. Wörtlich sagte Scholz auf eine entsprechende Frage eines fraktionslosen Abgeordneten: „Dass es nicht um Kampfflugzeuge geht, hab` ich ja sehr früh klargestellt.“ Anschließend bezog er sich jedoch auf die von der Ukraine geforderten Flugverbotszonen und sagte: „Das werden wir nicht tun.“ Am Wochenende hat der Kanzler während seines Südamerika-Besuchs mit Blick auf die Diskussion vor einem „Überbietungswettbewerb“ gewarnt, bei dem „innenpolitische Motive statt die Unterstützung der Ukraine im Vordergrund stehen“.
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Verdi-Chef Frank Werneke wird den Aufsichtsrat der Deutschen Bank nach nur eineinhalb Jahren wieder verlassen. Wie es in Kreisen der Bank heißt, wird der Gewerkschaftschef bei den Wahlen zum Kontrollgremium in diesem Frühjahr nicht kandidieren.
Die „Welt“ (Dienstagausgabe) schreibt, ein Verdi-Sprecher habe dies bestätigt. Zu den Gründen machte der Sprecher keine Angaben. In Bankkreisen wird vermutet, dass sich Werneke stärker auf seine Aufgaben bei der Führung der Gewerkschaft konzentrieren will. Der Posten bei der Deutschen Bank war das einzige Mandat des 55-Jährigen im Aufsichtsrat eines bedeutenden Unternehmens. Werneke war im Herbst 2021 auf seinen Vorgänger Frank Bsirske gefolgt. Der hatte das Kontrollgremium vorzeitig verlassen, nachdem er für die Grünen in den Bundestag eingezogen war.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, drängt die CDU, nach dem Vorbild der JU einen Unvereinbarkeitsbeschluss zur „Werte-Union“ zu verabschieden. „Die selbst ernannte `Werte-Union` vertritt bereits seit längerer Zeit Werte, die mit einer Mitgliedschaft in der CDU nicht vereinbar sind“, sagte Winkel dem „Spiegel“.
Die Junge Union hatte den Unvereinbarkeitsbeschluss bereits im Oktober 2021 während ihres Deutschlandtags gefasst. Jetzt soll die Mutterpartei nachziehen: „Die CDU sollte diesem Vorbild folgen, statt sich auf die Einzelperson Hans-Georg Maaßen zu konzentrieren“, sagte Winkel. Am Montagvormittag war öffentlich geworden, dass die CDU Maaßen eine Frist setzt, um die Partei zu verlassen. Andernfalls soll ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet werden.
Maaßen, früherer Verfassungsschutzchef und Mitglied im Thüringer Landesverband der CDU, wurde am Wochenende zum neuen Vorsitzenden der „Werte-Union“ gewählt. Sie ist keine offizielle Parteigliederung der CDU. „Maaßen verfolgt offensichtlich die Strategie, der CDU maximalen Schaden beizubringen“, sagte Winkel. „Man sollte ihm keine noch größere Bühne einräumen, sondern mit einem Unvereinbarkeitsbeschluss für seine Organisation rasch politische und juristische Klarheit schaffen.“
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher sagte dem „Spiegel“ dazu: „Die `Werte-Union` gehört nicht zur CDU – das macht sie selber immer wieder mehr als deutlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir eine Unvereinbarkeit diskutieren und prüfen.“
Essen (dts Nachrichtenagentur) – Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka will die geplante Dividende des Essener Industriekonzerns Thyssenkrupp bei der Hauptversammlung ablehnen. „Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr nicht die Barmittel erwirtschaftet, um einen Gewinn ausschütten zu können“, sagte Deka-Experte Ingo Speich der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe).
Die Dividende müsse „aus der Substanz gezahlt werden, sofern die Hauptversammlung zustimmt“, kritisierte Speich. „Wir lehnen die Dividende ab, denn Thyssenkrupp ist trotz positiver Entwicklungen noch nicht dividendenfähig.“ Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2021/22 haben sich Vorstand und Aufsichtsrat von Thyssenkrupp für eine Dividende von 15 Cent je Aktie ausgesprochen. Für den 3. Februar ist eine virtuelle Hauptversammlung geplant.
Foto: Butterpreise im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur
Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Das Statistische Bundesamt hat die Bekanntgabe der vorläufigen Inflationsdaten für den Monat Januar kurzfristig verschoben. Ursprünglich war die Verkündung für Dienstag vorgesehen.
Grund sei ein technisches Problem in der Datenaufbereitung, teilte das Bundesamt am Montag mit. Als neuer Termin wurde die 6. Kalenderwoche vom 6. bis 10. Februar genannt. Das genaue Veröffentlichungsdatum soll am 3. Februar bekannt gegeben werden. Zuletzt lag die für den Monat Dezember berechnete Inflationsrate in Deutschland bei 8,6 Prozent.
Ein ganz besonderes Friseur-Erlebnis bekommen Osnabrückerinnen und Osnabrücker bei Friseur Spiegelbild in Pye. Inhaberin Jennifer Tevs hat ihren Salon mit sieben Mitarbeiterinnen ganz im Disney-Stil aufgebaut – und freitags gibt es sogar eine Gesangseinlage.
Die 38-Jährige, die seit 2002 Friseurin ist, öffnete ihren Salon vor zwölf Jahren. Nach und nach verschönerte sie ihren Laden mit Disney-Bildern. 2022 gab es dann die große Neueröffnung mit Disney-Thema.
Seit 12 Jahren befindet sich hier der Tevs Salon. / Foto: Emrich
Freitags singt die 38-Jährige selbst
„Jeder hat ein Kind in sich“, erklärt Tevs. Bevor sie die Veränderung zum Disney-Salon vornahm, fragte sie sich, was ihr eigenes Kind braucht und sie war sich sicher: „Ein Kind braucht ein Happy End.“ Sie selbst habe eine schwere Kindheit gehabt, durch die Disney-Märchenwelt habe sie aus der Realität flüchten können. Das möchte sie mit ihrem Friseur-Konzept auch ihren Kunden ermöglich.
„Menschen, die viel Stress im Alltag haben, können hier Energie auftanken“, erklärt die 38-Jährige. Auch Erwachsene sollen ihr eigenes Happy End haben – genau wie Tevs. „Ich möchte sie emotional positiv berühren.“
Inhaberin Jennifer Tevs in ihrem Friseursalon Spiegelbild in Pye. / Foto: Emrich
Freitags singt die Inhaberin Disney-Songs für ihre Gäste. Dadurch drücke sie einerseits ihre Liebe zur Musik aus und fühle sich andererseits ihrem verstorbenen Vater verbunden. Eine eigene Lieblingsprinzessin und somit einen Lieblingssong direkt hat die Disney-Liebhaberin nicht. „Das wechselt mit den Phasen in meinem Leben. Als ich meinen Salon umgebaut habe, habe ich mich als eine starke Elsa mit dem Song ‚Lass los‘ identifiziert. Wenn ich verträumter bin, fühle ich mich eher wie Arielle“, so Tevs. Am liebsten schaue die Friseurin die Eiskönigin (Teil zwei), Arielle oder die Schöne und das Biest. Sie lasse sich allerdings auch gerne von neuen Geschichten überraschen.
Einmal Prinzessin Jasmin, bitte!
Wer in den Salon Spiegelbild kommt, muss ein bisschen mehr Zeit einplanen. „Ein Haarschnitt dauert bei uns länger als bei einem normalen Friseur. Wir fokussieren uns nicht nur auf den Haarschnitt, sondern auf den gesamten Menschen“, meint Tevs. „Jeder soll sich hier wohlfühlen und der Friseurbesuch soll zu einem besonderen Erlebnis werden, sodass jeder sein eigenes Spiegelbild zeigen kann.“
Kaffee á la Disney / Foto: Emrich
Die Kunden, die aus Osnabrück und der Umgebung, aber auch aus Münster oder Hannover kommen, haben die Verwandlung des Friseursalons positiv aufgenommen. „Ich bin dankbar so akzeptiert zu werden, wie ich bin. Es wichtig, dass jeder in dieser Gesellschaft weiß, dass er gut ist, wie er ist“, meint die 38-Jährige.
Das Salonmotto spiegelt sich auch in den Haarschnitten wider, die Namen von Disney-Pinzessinnen tragen. „Wir sprechen hier eine andere Sprache. Hier heißt es nicht waschen, schneiden und stylen, sondern bitte einmal Prinzessin Jasmin.“ Während der Haarwäsche läuft außerdem ein Disneyfilm. „Vor allem wünschen sich die Gäste hier die Disney Klassiker wie Cinderella oder König der Löwen“, berichtet sie.
So sieht es im Salon aus. / Foto: Emrich
Im Esch 1-3 empfängt das achtköpfige Team immer dienstags von 9 bis 18 Uhr, mittwochs von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 20 Uhr und freitags von 9 bis 18 Uhr Kunden. Termine sind telefonisch oder auch online möglich.
Übrigens: Jennifer Tevs spricht in diesem Podcast noch genauer über ihr Konzept.
Die Volkshochschule (VHS) Osnabrück und die VHS Osnabrück-Land erhalten insgesamt über 150.000 Euro aus dem niedersächsischen Härtefallfonds. Die Grünen Abgeordneten aus Osnabrück Anne Kura und Volker Bajus freuen sich über diese Entscheidung und betonen die Relevanz von Erwachsenenbildung.
Die Landesregierung unterstützt landesweit 86 Volkshochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung, darunter auch die Volkshochschulen im Landkreis und der Stadt Osnabrück mit Hilfszahlungen, um in Zeiten hoher Energiekosten die größten finanziellen Nöte zu lindern. So erhalten die Einrichtungen in Niedersachsen insgesamt fünf Millionen Euro aus dem sogenannten Härtefallfonds, den der Landtag im Rahmen eines Nachtragshaushaltes beschlossen hat. „Dass die Volkshochschulen in unserer Region so schnell und unbürokratisch Hilfe bekommen, ist ein Beleg dafür, wie sehr das Land die wichtige Aufgabe der Erwachsenenbildung schätzt“, sagt die Grüne Landtagsabgeordnete Anne Kura.
Volkshochschulen doppelt belastet
Die VHS Osnabrück erhält 55.000 Euro, die VHS Osnabrück Land 103.600 Euro und die Heimvolkshochschulen Oesede und Haus Ohrbeck je gut 37.000 Euro aus dem Sonderfonds. Damit können sie die gestiegenen Energiekosten abfedern. Die Volkshochschulen haben nach den Corona-Jahren wegen noch immer niedriger Teilnehmerinnen und -teilnehmerzahlen ein vergleichsweise geringes Gebührenaufkommen. Dadurch seien die Einrichtungen doppelt belastet, erklären Kura sowie Bajus und freuen sich über Hilfszahlungen zur richtigen Zeit. „Gerade im ländlichen Raum aber auch in der Stadt müssen die Volkshochschulen und die weiteren Träger der Erwachsenenbildung gestärkt werden. Sie bieten ortsnah Fort- und Weiterbildung für alle Menschen sowie Sprachkurse für Geflüchtete an. Außerdem geben die Hilfsgelder den vielen Hauptamtlichen und auch Freiberuflern, die in der Erwachsenenbildung tätig sind, ein Stück mehr Planungssicherheit“, sagt Grünen-Abgeordneter Volker Bajus.