Nach der Vor-Verlegung der niedersächsischen Landtagswahl auf den 15. Oktober, wird es Zeit für die Parteien die Direktkandidaten und die Kandidatenlisten festzulegen.

Bereits vor den turbulenten Ereignissen, rund um den Fraktionswechsel der ehemaligen Grünen Elke Twesten zur CDU, hatten sich die niedersächsischen Grünen für das Wochenende vom 12. bis 13. August verabredet ihre Landesliste festzulegen.

Am Samstagnachmittag wurden die ersten 16 Listenplätze festgelegt, mit dabei auch der Osnabrücker Volker Bajus, der es auf Platz 14 der Landesliste schaffte. Bei der Landtagswahl 2013 war Bajus noch auf Platz 12 der Landesliste abgesichert.


[Update 14.08.] Auch die niedersächsische FDP hat ihre Listen für die Landtagswahl fertig. Auch dort findet Osnabrück nur auf den hinteren Plätzen Berücksichtigung.

Kommentar: “Falsches Quotendenken bei den kleinen Parteien”


Listenplatz 14 reicht nach aktuellen Prognosen nicht

Mit einem lediglich 14. Platz könnte es bei der kommenden Landtagswahl allerdings ganz schön knapp werden. Die Frage stellt sich: Werden die Osnabrücker Grünen noch mit Sitz und Stimme in Hannover vertreten sein?
Die Zustimmungswerte für die niedersächsischen Grünen sind im freien Fall. Nach einer aktuellen Prognose würden die Grünen bei der Landtagswahl im Oktober aktuell nur 9% aller Stimmen erhalten. Bei der letzten Wahl 2013, als die Grünen 13,7% und 20 Sitze im Parlament erreichten, war Bajus mit Listenplatz 12 noch sicher dabei.
2008 ergab ein ebenfalls maues Ergebnis von 8% für die Grünen lediglich 12 Sitze im Landtag.

Die aktuell für die Grünen prognostizierten 9% werden im Oktober nicht für einen Listenplatz 14 reichen. Bei 137 Sitzen im Landtag müssten die Grünen schon im zweistelligen Bereich bei den Wählern punkten, damit Volker Bajus wieder nach Hannover pendeln darf.
14 oder mehr Sitze im Landtag erreichten die niedersächsischen Grünen in ihrer Parteigeschichte, außer im Rekordjahr 2013, nur ein einziges Mal: 2003* waren exakt 14 Politiker der Grünen im Landtag vertreten.

Am Sonntag wird auch die FDP die Listenplätze für ihre beiden Landtagskandidaten aus der Stadt Osnabrück festlegen.

 


*2003 reichte für die 14 Sitze der Grünen im Landtag noch ein Wahlergebnis von 7,6%, aktuell werden jedoch auch der AfD (erstmals) und der Linkspartei gute Chancen für einen Einzug in den Landtag prognostiziert, weshalb sich das Verhältnis Wahlergebnis/Sitzplätze aller Voraussicht nach negativ verschieben wird, auch ggü. dem Jahr 2013 (Nachtrag 13.08.2017, 02:00)