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Osnabrücker „Unordnungsamt“ will mit neuer Plakataktion wachrütteln

Mit scharfer Kritik und schockierenden Zahlen meldet sich das Osnabrücker „Unordnungsamt“, wie sich eine Gruppe von Aktivisten nennt, zurück im öffentlichen Raum: Eine neue Plakataktion deckt auf, was allzu oft hinter grünen PR-Parolen und Sonntagsreden verborgen bleibt.

Im Mittelpunkt der Aktion stehen knallharte Fakten: Während der Durchschnittsdeutsche pro Jahr rund 8 Tonnen CO₂ verursacht, blasen Superreiche das Tausendfache – unglaubliche 8.000 Tonnen – in die Atmosphäre. „Eine tausendfache Belastung – finanziert durch ein System, das extreme Ungleichheit nicht nur duldet, sondern fördert“, heißt es auf den Plakaten, die als Quelle den Oxfam-Verbund nennen.

Emissionsverursacher werden angeprangert

Gnadenlos prangert das „Unordnungsamt“ auch die großen Emissionsverursacher an: „Nur 57 globale Konzerne sind für sage und schreibe 80 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich“, so die Aktion – und entlarvt damit laut InfluenceMap den Mythos vom individuellen Verzicht als Lösung.

Besonders erschütternd ist die globale Dimension: Länder des Globalen Südens, die historisch nur etwa 8 Prozent zur Klimakrise beigetragen haben, erleiden laut des Forschers Jason Hickel 98 Prozent der Todesopfer. „Eine moderne Form des Kolonialismus“, so das „Unordnungsamt“, „bei der die Verursacher im Globalen Norden die tödlichen Konsequenzen ihres Handelns externalisieren.“

Es muss gerechter zugehen

Zahlen aus Deutschland untermauern den Vorwurf des Staatsversagens: 2020 flossen laut Destatis 70 Milliarden Euro in Subventionen für fossile Energien – gegenüber gerade einmal 15,5 Milliarden für den Umweltschutz. „Unsere Zeit läuft ab, und das wird nicht begriffen“, warnt Klimaforscher Mojib Latif. Und er stellt klar: „Einen zielführenden Klimaschutz wird es nur geben können, wenn es auf der Welt gerecht zugeht.“

Die Forderung des „Unordnungsamts“ ist unmissverständlich: Systemwechsel statt Scheinkorrekturen. Subventionsstopp, Umverteilung, Konzernregulierung und eine echte Energiedemokratie sollen den Weg zur Klimagerechtigkeit ebnen. Der Appell: „Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Es ist Zeit für Unordnung im System, damit auf diesem Planeten wieder eine gerechte Ordnung für alle entstehen kann!“


 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.
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