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Auch die Stadt Osnabrück wird wieder dabei sein, wenn in den Abendstunden des 30. November Städte in aller Welt ihren symbolischen Protest gegen die Todesstrafe zum Ausdruck bringen, indem ein öffentliches Gebäude in besonderer Weise beleuchtet wird. Stattfinden wird die Aktion erneut auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen der 19. Internationale Aktionstages „„Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe.”
Wie seit mehreren Jahren zuvor werden auch diesmal die Verantwortlichen des Osnabrücker Theaters dafür sorgen, dass ihr Gebäude illuminiert wird. Stellvertretend für die gesamte Friedensstadt Osnabrück wird durch diese Aktion erneut die besondere Verbundenheit der Theater-Belegschaft mit weltweiten Aktionen für Humanismus, Menschenrechte und einen toleranten Umgang miteinander dokumentiert. Die Friedensstadt ist mit ihrem Beitrag zur Aktion in guter Gesellschaft: In Berlin erstrahlte unter anderem bereits der Rathausturm, in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Würzburg die Festung oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte.
Generalversammlung der UN stimmt ab
Im Dezember 2020 wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal über eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe abstimmen. 2018 stimmten bereits 123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, so viele wie nie zuvor.
Weißrussland einziges europäisches Land mit Todesstrafe
Vieles hat sich in den vergangenen Jahren zum Positiven verändert. Mittlerweile ist die Zahl der Länder auf 142 gestiegen, die die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft haben oder in der Praxis nicht mehr anwenden. Europa ist in dieser Zeit zum ersten Kontinent der Erde ohne Todesstrafe geworden. Die einzige Ausnahme bildet Weißrussland. In den USA haben auch die Bundesstaaten Kalifornien und New Hampshire die Todesstrafe abgeschafft. Somit ist die Zahl der Bundesstaaten ohne Todesstrafe auf 21 gestiegen.
Bedeutung für Einsatz bleibt bestehen
Leider bleiben aber auch die negativen Nachrichten nicht aus. Insbesondere aus den Krisengebieten des Nahen Ostens sind im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. In den USA wurden auf Bundesebene erstmals seit 2003 wieder Menschen hingerichtet. Auch in europäischen Ländern werden wiederholt Stimmen laut, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe gerade angesichts von Terrorakten fordern. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens bestehen und dringend erforderlich.
Mobilisierung für die Achtung der Menschenrechte
Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden bereits in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern für die Achtung der Menschenrechte auch in schwierigen Situationen.
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