Die Gründer des Osnabrücker Startups KIDS FRITZ wollten ursprünglich auf Events Kinderbekleidung im Siebdruckverfahren herstellen und anschließend verkaufen – doch die aktuellen Kontaktbeschränkungen durchkreuzten ihre Pläne. Der Vertrieb der Osnabrücker Jungunternehmer geht nichtsdestotrotz online an den Start.
Ursprünglich wollten die Jungunternehmer Julia Determann und Frederik Glissmann ihre Kleidungsstücke und Accessoires für Kinder bis zwölf Jahre bei Events bedrucken und dort anbieten. Die Corona-Krise hat ihre Pläne allerdings durchkreuzt. Doch das hält sie nicht davon ab, ihr Label an den Start zu bringen: Der Fokus liegt aktuell auf dem Aufbau des Online-Shops und der Social-Media-Präsenzen. „Unser Engagement zeigt Wirkung, wir haben in den vergangenen Wochen die ersten Bestellungen bekommen – vor allem aus Osnabrück und dem Umland“, sagt Frederik Glissmann. Innerhalb der Stadt werden die Pakete mit dem Fahrrad ausgeliefert.
Altes Handwerk wiederbeleben
Die Kleidungs-Rohlinge aus Bio-Baumwolle werden mit Prints und Sprüchen bedruckt – von Hand im Siebdruckverfahren. „Dieses alte Handwerk wieder zu beleben und mit wasserlöslichen Farben ohne Giftstoffe modische Designs auf die Kleidungsstücke zu drucken, ist für uns zu einer Leidenschaft geworden“, verrät Frederik Glissmann. „Zuerst war Siebdruck nur ein Hobby. Nach dem Verfeinern unserer Technik und ein wenig kreativem Denken war die Idee zu KIDS FRITZ geboren“, erklärt er weiter. Seit Jahren versuchen sie modische und zugleich nachhaltige Kinderkleidung zu einem bezahlbaren Preis für ihre Kinder zu finden.
Nachhaltig, modisch und schlicht
„Wir möchten weder die schnelllebige Fashion-Industrie mit ihrer Wegwerf-Mentalität und ihren schlechten Arbeitsbedingungen unterstützen, noch möchten wir Unsummen in fair produzierte Kleidung für Kinder investieren, denn sie wachsen ja anfangs schnell aus den Stücken heraus“, sagt Julia Determann. Dass nachhaltige Kindermode häufig sehr bunt, mit verspielten Mustern oder Motiven sei, entspräche zudem einfach nicht ihrem Geschmack. So haben sich die beiden Gründer selbst ans Werk gemacht, haben erste Produkte designt, Lieferanten für die Bio-Rohlinge gefunden und neben einem Online-Shop die Profile bei Instagram und Facebook aufgebaut.
Kater Fritz steht Pate
„Auch beim Verkauf über einen Onlineshop muss man einiges bedenken: Wir verzichten zum Beispiel bei der Verpackung auf Schnickschnack, weisen auf die Wiederverwendung der Verpackungsmaterialien hin und versenden klimaneutral“, berichtet Julia Determann. Wie es zu dem Namen KIDS FRITZ kam, werden die beiden Jungunternehmer häufig gefragt. „Meine Oma hatte früher einen Kater der Fritz hieß. Alle Kinder ihrer Nachbarschaft und ich natürlich auch, haben so gern mit ihm gespielt“, erklärt Frederik Glissmann. „Wegen der vielen schönen Erinnerungen und der schlichten Schönheit steht Fritz Pate für unser Label.“ Der Kater ist heute auf fast allen Produkten von KIDS FRITZ zu finden.
KIDS FRITZ-Kutsche für Events
Nach den aktuellen Kontaktbeschränkungen, wenn es wieder Veranstaltungen geben darf, möchten die beiden Gründer ihrem Plan der KIDS FRITZ-Kutsche weiter verfolgen. Mit dieser mobilen Siebdruckmaschine, die bereits einsatzbereit in der Garage wartet, wollen sie Events besuchen. Dort können die Kinder ihre Shirts und Pullover dann selbst bedrucken und ebenso können Erwachsene das alte Handwerk Siebdruck neu erleben. Jedes Kleidungsstück und jedes Accessoire wird auch bei einer Bestellung im Online-Shop erst nach Eingang der Order in der Werkstatt bedruckt – so kann KIDS FRITZ auf Wünsche eingehen.
Nische mit Potenzial
Julia Determann und Frederik Glissmann sind sich sicher: „Unsere Kombination von nachhaltigen Kleidungsstücken, modisch-schlichten Designs, dem Druck ohne Giftstoffe und in Handarbeit sowie das Erlebnis selbst zu drucken macht unser Label aus – das spricht viele junge Eltern und ihre Kinder an“, blicken die Jungunternehmer optimistisch in die Zukunft.