Osnabrücker Erziehungswissenschaftler begleiten den Bau der Scooter-Anlage am Hasepark

Sogenannte Stunt Scooter, besonders robuste Tretroller, die für Tricks und Stunts bestens geeignet sind, erfreuen sich bei Kindern und Jugendlichen vor allem in Städten mittlerweile großer Beliebtheit. Ein Forschungsteam der Universität Osnabrück will nun herausfinden, wie sich die zumeist männlichen Kinder und Jugendlichen Räume, in denen sie sich zum Trainieren und Scooterfahren treffen, aneignen. Dafür begleiten sie den Bau einer neuen Scooter-Anlage am Hasepark.

Die bis Ende des Jahres 2022 fertigzustellende Stunt Scooter-Anlage ist für Fahrerinnen und Fahrer gedacht, die bislang den Skatepark an der Liebig-Straße mitgenutzt haben. Die Forscherinnen und Forscher wollen unter anderem herausfinden, wie sich Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren untereinander austauschen über die besten Trainingsspots, wie sie sich also im städtischen Raum mit ihren Scootern bewegen. Ebenfalls von Interesse sind konkrete Bildungsprozesse der jungen Menschen. „Generell möchten wir erkunden, wie die kollektiven Lern- und Austauschprozesse unter den Nutzerinnen und Nutzern verlaufen“, erklärt die Projektmitarbeiterin Sylvia Jäde. Die Forscherinnen und Forscher wollen darüber hinaus herausfinden, wie sich Kinder und Jugendliche zu Fragen von bestehenden Ungleichheiten und Verschiedenheit verhalten und sie bezüglich der Diversität sensibilisieren. Zusätzlich vorgesehen sind Workshop-Formate wie die Durchführung einer Scooter Werkstatt, in der sich Fahrerinnen und Fahrer über die Wartung und Reparatur ihrer Scooter austauschen können. Auch gemeinsame Ausflüge mit den Kindern und Jugendlichen sind geplant.

Auch Stadt profitiert vom Forschungsprojekt

Nach der Fertigstellung der Scooter-Anlage soll es außerdem eine Evaluation geben, wie und von wem der Platz angenommen wird, ein Aspekt, der nicht nur das Forschungsteam, sondern auch die Stadt als Kooperationspartner interessiert. „Es ist für uns natürlich immens wichtig, zu sehen, ob das, was wir dort umsetzen, auch funktioniert und den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer entspricht“, erklärt Nils Bollhorn vom Fachdienst Jugend. Dies sei deshalb besonders interessant, da man bei der Planung der Anlage das gesamtstädtische Spielplatzkonzept zum Vorbild genommen und die Wünsche und Anregungen der künftigen Nutzerinnen und Nutzer mit einfließen lässt.

Methodisch verwenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den ethnographischen Ansatz der teilnehmenden Beobachtung. Sie setzen auf einen partizipativen Forschungsansatz, der die Kinder und Jugendliche als Co-Forschende versteht, die ihre Ansichten und Betrachtungsweisen in die Studie und die Planung der Workshops mit einbringen können. Ethnographische in-field Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen sowie anderen Beteiligten, die während der gemeinsamen Aktivitäten geführt werden, runden den Methodenkanon ab.

Das gemeinsam mit der Stadt Osnabrück durchgeführte Projekt trägt den Titel „Occupying Public Urban Space with Stunt Scooters: Collective Learning Through Motion in Children’s Peer Cultures“. Es ist Teil des EU-Forschungsprojektes SMOOTH („Educational Common Spaces. Passing through enclosures and reversing inequalities“), an dem insgesamt zehn Länder beteiligt sind.


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