Osnabrücker CDU feierte mit Christian Wulff ihren 75. Geburtstag

Im Hotel Walhalla, in dem im Herbst 1945 die Osnabrücker CDU gegründet wurde, wäre ein Dreivierteljahrhundert später nicht genügend Platz gewesen, auch ohne Corona-Abstandsregeln. Immerhin zählt die Osnabrücker CDU inzwischen mehr als 1.000 Mitglieder und damit auch mehr als jede andere Partei in Osnabrück, wie der scheidende Vorsitzende Dr. E.h. Fritz Brickwedde bei der Festveranstaltung am Freitagabend im Alando Ballhaus betonte.

Eine “moderne Großstadtpartei” ist für Brickwedde die CDU in Osnabrück, die im Stadtrat die mit Abstand größte Fraktion und mit Wolfgang Griesert den Oberbürgermeister stellt.

Als Grund für diese Erfolgsgeschichte sieht der CDU-Vorsitzende auch die Kontinuität, die zum Beispiel daran zu erkennen sei, dass in den vergangenen 75 Jahren in Osnabrück nur sieben Vorsitzende benötigt wurden um die Partei zu führen.

Brickwedde: CDU war bereits vor 75 Jahren eine echte Volkspartei

Mit Blick auf die erste Vorschlagsliste zur Stadtvertretung der CDP, wie die CDU in ihrer Anfangszeit an der Hase noch genannt wurde (CDP = Christlich demokratische Partei), betonte Brickwedde auch, wie breit die CDU bereits 1945 aufgestellt war.
Schon damals stand ein Eisenbahnarbeiter gleichberechtigt neben einem Bankdirektor oder einem Bankdirektor auf der Liste der von der CDU in den Stadtrat entsandten Mitglieder.

Christian Wulff ist weiterhin Mitglieder der Osnabrücker CDU

Dass die CDU heute das jüngste Ratsmitglied stellt und mit Ursula Flick bereits vor mehr als 30 Jahren die erste Frau als Oberbürgermeisterin erfolgreich zur Wahl antreten lies, ist auch für Christian Wulff ein Teil seiner CDU-Geschichte, die ihn vom Ortsratsmitglied in Atter bis ins Amt des Bundespräsidenten brachte – und wieder zurück zur CDU Osnabrück, wo er nach seinem Ausscheiden aus dem obersten Amt der Bundesrepublik wieder einfaches Mitglied ist.

Christian Wulff berichtete in seiner anschließenden Rede auch davon, wie es ihn als 16-Jährigen schwer beeindruckt habe, dass in der CDU die gesellschaftliche Stellung nicht zähle und der Arbeiter genau wie der Fabrikant nur eine Stimme hat, wenn es darum geht in Urwahl vor Ort die Richtung der Partei zu bestimmen.

Wolfgang Griesert wünscht sich weniger “graues Haar” in der Politik

Bevor jedoch Christian Wulff den Höhepunkt des Abends setzte, beschrieb auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert als Gastredner, welch prägende Kraft die CDU in den vergangenen Jahrzehnten in Osnabrück gewesen ist. Griesert hatte sich auf die Rede von Christian Wulff vorbereitet und aus dem Protokoll der ersten Ratssitzung zitiert, an der Wulff als einfaches Ratsmitglied teilnahm und gleich mit dem damaligen Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip (SPD) aneinandergerasselt war.
Mit Blick auf die heutige Zusammensetzung des Stadtrates, in der Christian Wulff seinerzeit eines der jüngsten Mitglieder war, beklagte Griesert – auch mit Blick auf sein eigenes Spiegelbild – dass man doch zuviel graues Haar sehen würde. Der Oberbürgermeister ermunterte daher auch die vielen anwesenden Mitglieder der Jungen Union sich aktiv politisch zu engagieren.

Wulff warnt vor Populisten

Christian Wulff nutzte seine Rede um die Anwesenden daran zu erinnern, in welchem Wohlstand und in welch glücklichen Umständen wir derzeit leben.
Als die CDU in Osnabrück gegründet wurde, war die Stadtbevölkerung durch den Nazi-Wahn von 107.000 auf nur noch 61.000 Einwohner minimiert worden. Bedingt durch die Flüchtlingsströme aus dem Osten wuchs die Bevölkerung jedoch in weniger als zehn Jahren wieder auf 125.000 an, für die es erstmal ein Dach über den Kopf zu organisieren galt.
Das Engagement der Aufbaugeneration schaffte es wieder ein Land der Dichter und Denker zu schaffen, nachdem es vorübergehend zum Land der Richter und Henker geworden war. Wulff forderte dazu auf, auch mal glücklich zu sein hier leben zu können. Weltweit werde Deutschland dafür bewundert, wie wir unser Land aus den Trümmern wieder aufgebaut und welchem Wohlstand wir erreicht haben. “Es ist das Werkzeug der Populisten alles schlecht zu machen”, mahnte der ehemalige Bundespräsident davor den Extremisten zu folgen.

Bevor in zwei Talkrunden Nicht- und Neumitglieder der CDU über die moderne CDU sprachen, dankte Fritz Brickwedde Christian Wulff und betonte mit Blick auf die Schmutzkampagne, der Wulff in der Vergangenheit ausgesetzt war: “Die Osnabrücker CDU wird immer an Deiner Seite stehen”.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

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