Kreuze am Straßenrand weisen häufig auf Verkehrstote hin, doch bei den Kreuzen, die in der Nacht auf den 22. Oktober an einigen Kreuzungen in der Osnabrücker Innenstadt aufgestellt wurden, ist der Hintergrund ein anderer.
Eine Gruppierung mit dem Namen „Zukunftswerk Osnabrück“ erklärt die Aktion in einem Schreiben an unsere Redaktion damit, dass die weißen Kreuze an Soldatengräber erinnern sollen. Die Aktion ziele darauf ab, auf die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft und die drohende Übernahme des Volkswagenwerks durch Rheinmetall aufmerksam zu machen.
Hintergrund sind fehlende Aufträge für Volkswagen Osnabrück
Mit Aufschriften wie „Tod aus Osnabrücker Kriegsfabriken“, „Rheinmetall tötet“ und „Krieg beginnt hier“ wird auf die geplante Rüstungskonversion hingewiesen. Der ins Straucheln geratene Volkswagen-Konzern, der für das ehemalige Karmann-Werk mit dem Ende der Produktion des T-Roc Cabriolet und dem Scheitern der Elektro-Strategie von Porsche keine Aufträge mehr nach Osnabrück vergibt, steht in Verhandlungen unter anderem mit dem Rheinmetall-Konzern über Zulieferaufträge für die Rüstungsindustrie oder einen Komplettverkauf der Werksanlagen im Stadtteil Fledder.
Aktivisten verteilten gefälschte Flyer der ‚Friedensstadt‘
Die Aktion erinnert an frühere Aktionen anonym agierender Aktivisten. Bereits im September tauchte in Osnabrück ein gefälschter Flyer auf, der mit dem Stadtlogo sowie dem Namen und Bild von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter versehen war. Darin ging es ebenfalls um eine mögliche Übernahme des VW-Werks durch die Rüstungsindustrie. Stadt und Oberbürgermeisterin erstatteten Anzeige, der Staatsschutz ermittelt.

Kundgebung am Freitag vor dem Theater geplant
Zum Jahrestag des Westfälischen Friedens, am Freitag dem 24. Oktober, ruft das Netzwerk „Zukunftswerk Osnabrück“ zu einer Kundgebung unter dem Motto „Busse statt Kriegsgerät – Keine Produktion von Rheinmetall in Osnabrück“ auf. Um 17 Uhr ist eine Demonstration vor dem Theater geplant.
