In Osnabrück arbeiten aktuell rund 8.000 Menschen zum gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde. Das geht aus dem aktuellen Mindestlohn-Monitor des Pestel-Instituts hervor, der im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erstellt wurde. Die NGG Osnabrück zeigt sich mit dem derzeitigen Mindestlohn unzufrieden und fordert eine rasche und spürbare Erhöhung – auf mindestens 15 Euro pro Stunde.
Mit Mindestlohn kaum über die Runden kommen
„Die Preise steigen überall – von der Miete über Lebensmittel bis zum Nahverkehr. Wer heute für den Mindestlohn arbeitet, kommt oft kaum über die Runden“, sagt Peter Buddenberg, Geschäftsführer der NGG Osnabrück. Deshalb müsse der gesetzliche Mindestlohn dringend angehoben werden – und das nicht in kleinen Schritten, sondern „zügig und spürbar“. Eine Anhebung auf 15 Euro würde Vollzeitbeschäftigten rund 375 Euro brutto im Monat mehr bringen.
So viele Menschen in Osnabrück würden profitieren
Laut Pestel-Institut würden von einem höheren Mindestlohn in dieser Höhe etwa 28.000 Beschäftigte in Osnabrück profitieren – insbesondere Mini-Jobber und Angestellte in der Systemgastronomie. Insgesamt würden rund 17,8 Millionen Euro zusätzlich jährlich in die Taschen der Osnabrücker Niedriglohn-Beschäftigten fließen – Geld, das laut Buddenberg „direkt in den Konsum“ gehe und der regionalen Wirtschaft zugutekomme.
Die NGG sieht auch die Politik in der Pflicht: Zwar habe die Bundesregierung eine Zielmarke von 15 Euro Mindestlohn benannt, nun müsse aber die Mindestlohnkommission – bestehend aus Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern – handeln. Die nächste Entscheidung wird Ende Juni erwartet. Buddenberg betont: „Wer am unteren Lohn-Limit arbeitet, verdient nicht nur mehr Respekt – sondern auch mehr Lohn.“
