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Endlich eine Neumarkt-Lösung in Sicht: Das sind die Pläne für die Johannishöfe in Osnabrück

Die Planung für die Johannishöfe begann 2019 mit dem Kauf des Areals durch die Lindhorst-Gruppe, nachdem der Plan eines Kaufhauses scheiterte. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit wurde zuvor über die Nutzung der Ruinen von Ypso-Gebäude und Co. in Osnabrück debattiert. Jetzt scheint die Lösung in Sicht, denn der Bebauungsplan des urbanen Johannisquartiers ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Öffentlicher Einblick in den Bebauungsplan für die Johannishöfe

Seit dem 10. März können alle Bürgerinnen und Bürger für einen Monat den Bebauungsplan (Nr. 651) für die Realisierung der Johannishöfe öffentlich – online oder im Bauamt in der Dominikanerkirche – einsehen. „Das ist ein zentraler Schritt, bevor ein Satzungsbeschluss den Startschuss geben kann“, erklärt Fachdienstleiter vom Bauamt Osnabrück Alexander Reuschel. Nach Einsehen des Plans kann sich jeder beim Bauamt mit einer Stellungnahme melden, die anschließend geprüft werden. Belange von Anwohnern oder relevante Auswirkungen auf Umwelt, Verkehr oder Stadtentwicklung können eine Anpassung nötig machen. Reuschel geht nicht davon aus, dass sich eine Notwendigkeit zur Planänderung ergibt, betont aber:“ Es muss eine gerechte Abwägung der Interessen geben.“

Start voraussichtlich noch in diesem Jahr

Der öffentlich einzusehende Bebauungsplan für die Johannishöfe ist ein sogenannter ‚vorhabenbezogener Bebauungsplan‘. Das bedeutet, dass die Stadt und der Investor, die Lindhorst-Gruppe, einen konkreten Bauplan entworfen haben, der genauso realisiert werden muss. An einem Durchführungsvertrag, indem Fristen und Bebauung rechtlich festgelegt werden, arbeiten beide Parteien aktuell. „Die Stadt und der Investor haben beide großes Interesse an einer schnellen Umsetzung des Projekts“, versichert Reuschel. Wenn alles glatt läuft, soll der Stadtrat noch vor der Sommerpause per Satzungsbeschluss den Plan freigeben und die Lindhorst-Gruppe beginnt daraufhin zeitnah mit den Abrissarbeiten, die den ersten Schritt zur Realisierung der Johannishöfe darstellt.

So soll das Johannisquartier aussehen und genutzt werden

Der Plan umfasst also nicht nur das Gebiet und grundlegende Baumaßnahmen, sondern ganz konkrete Entwürfe in Optik und Nutzung. Die Lindhorst-Gruppe plant ein urbanes Quartier, dass Wohnen und gewerbliche Fläche miteinander verbinden. Das Erdgeschoss soll gewerblich und kulturell genutzt werden und die oberen Stockwerke Wohnungen für jede Lebensphase und eine Pflegeeinrichtung für Seniorinnen und Senioren bieten. Zur Versorgung des Quartiers sind mindestens ein Supermarkt und eine Drogerie geplant.

Pläne für die Johannishöfe
Auszug von Bebauungsplan Nr. 651 für die Johannishöfe / Foto: Screenshot der veröffentlichten Pläne der Stadt Osnabrück

Außerdem wird es eine Tiefgarage unter dem Bau geben, auch wenn die Bewohner des Quartiers direkt an das ÖPNV-Netz von Osnabrück über den Neumarkt angebunden sind. Eine Passage durch den Komplex soll für Fußgänger den Neumarkt und die Seminarstraße miteinander verbinden. Diese trennt das Quartier, das sich bis zu Großen Rosenstraße erstreckt, als öffentliche Straße. Die Fassade soll modern und großstädtisch mit vielen Fenstern erscheinen. Die Pläne sind hier online einzusehen, sodass sich jeder ein Bild machen kann.

Aufhebung des ehemaligen Bebauungsplans für ein Kaufhaus

Auch wenn die Aufhebung eines Plans nicht dringend notwenig ist, wenn für dasselbe Gebiet ein neuer Bebauungsplan beschlossen wird, hebt die Stadt den Plan für ein Kaufhaus offiziell auf. Grund dafür sei einerseits die Vollständigkeit und Verständlichkeit der Vorgehensweise und andererseits die Tatsache, dass der alte Bebauungsplan ein Grundstück mit einschließt, das nicht von der Lindhorst-Gruppe erworben wurde, erklärt Reuschel.

Ist endlich ein Ende für das Neumarkt-Problem in Sicht?

Seit rund zwei Jahrzehnten bildet das riesige Areal am Neumarkt von Ypso-Gebäude, Kachelhaus und dem verwaisten Parkhaus zwischen Seminar- und Großer Rosenstraße einen Schandfleck der Stadt im Auge vieler Osnabrücker. Die Chancen stehen aber gut, dass Osnabrücks Neumarkt in wenigen Jahren das Stadtbild verbessert, denn die Johannishöfe reihen sich in den Bau des modernen Zauberwürfels und die generelle Sanierung des Neumarkts ein.

 
Hannah Meiners
Hannah Meiners
Hannah Meiners ist seit dem Dezember 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

  

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