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Musical „Shrek“ in Tecklenburg ist ein Spektakel für Groß und Klein

Mit der Kinderfassung des Musicals „Shrek“ eröffnen die Freilichtspiele Tecklenburg schwungvoll die Saison 2025. Basierend auf der bereits 2017 gezeigten Vollversion, bringt die rund 90-minütige Inszenierung das Abenteuer des mürrischen Ogers auf die Bühne – visuell kraftvoll und schauspielerisch überzeugend.

Liebevolle Detailarbeit

Regie und Choreografie von Janina Niehus und Jan Altenbockum überzeugen mit gutem Timing und liebevoller Detailarbeit. Die Gruppenszenen sind lebendig, die Tänze dynamisch und choreografisch anspruchsvoll, was das junge Ensemble mit bewundernswerter Energie meistert. Die musikalische Einstudierung durch Giorgio Radoja hält das Geschehen sicher zusammen.

Das fantasievolle Bühnenbild von Jens Janke und die bunten, originellen Kostüme von Fabienne Ank sorgen für eine märchenhafte Atmosphäre – allen voran der glänzende Auftritt der Drachenlady.

Nadine Baas als Drachenlady. / Foto: Daniel Lagerpusch
Nadine Baas als Drachenlady und Michael Berres als Esel. / Foto: Daniel Lagerpusch

Ensemble punktet auf ganzer Linie

Darstellerisch punktet das Ensemble auf ganzer Linie: Mathias Meffert gibt dem Oger eine sympathisch tapsige Note, Caroline Hat überzeugt als starke Fiona mit Herz, während Michael Berres als quasseliger Esel das Publikum mühelos zum Lachen bringt. Ein Glanzlicht ist Nadine Baas als Drachenlady – stimmgewaltig, präsent, ein echter Showstopper. In den Nebenrollen zeigen sich alle Darstellerinnen und Darsteller von ihrer besten Seite – besonders Nicolai Schwab als theatralisch-überzogener Lord Farquaad bleibt in Erinnerung.

Ein paar musikalische Momente stechen hervor

Die Musik von Jeanine Tesori erfüllt ihren Zweck, bleibt aber über weite Strecken unauffällig – mitreißende Melodien oder Ohrwürmer sind rar. Umso erfreulicher, dass einzelne Momente dennoch herausstechen: Das Terzett der drei Fiona-Versionen ist ein gesanglicher und inszenatorischer Höhepunkt, ebenso der Song der Drachenlady. Die deutschen Texte von Kevin Schroeder und Heiko Wohlgemuth sind dabei ein echtes Plus – sie glänzen durch Wortwitz und Sprachgefühl.

Caroline Hat (Fiona), Michael Berres (Esel) und Mathias Meffert (Shrek). / Foto: Daniel Lagerpusch
Caroline Hat (Fiona), Michael Berres (Esel) und Mathias Meffert (Shrek). / Foto: Daniel Lagerpusch

Beste Familienunterhaltung

Die kindgerechte „Shrek“-Version in Tecklenburg ist eine visuell eindrucksvolle, darstellerisch starke Familienproduktion, die vor allem durch Spielfreude, Ausstattung und Witz punktet. Erzählerisch bleibt sie ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück, doch das tut dem Gesamterlebnis keinen Abbruch – für Kinder ab dem Grundschulalter und Erwachsene gleichermaßen sehenswert. Wer den grünen Oger liebt, wird hier bestens unterhalten.

 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

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