Das Museum Industriekultur Osnabrück öffnet am Samstag, den 9. Mai 2020, erstmals seit Mitte März wieder seine Türen für Besucher. Vorerst nur an den Wochenenden und unter Einhaltung coronabedingter Vorsichtsmaßnahmen nimmt das Museum am Piesberg den Ausstellungsbetrieb wieder auf.
Die Freude ist groß im Team um die neue Museumsleiterin Dr. Vera Hierholzer. „Nach der wochenlangen Zwangspause, bedingt durch die Corona Pandemie, bedeutet dieser Schritt eine erste Rückkehr zur Normalität des öffentlichen Museumsbetriebs. Wir haben die Besucher sehr vermisst!“, so Hierholzer. Die Arbeit hinter den Kulissen ging während der Schließzeit weiter: Kommende Ausstellungen und Veranstaltungen wurden geplant. Auch die dringend erforderliche und kostspielige Erneuerung des Dachs vom Magazingebäude, wo die Sonderausstellungen gezeigt werden, musste in Angriff genommen werden. Mit neuen digitalen Angeboten möchte das Team Kulturinteressierten das Museum zumindest ein Stück weit nach Hause bringen und mit seinen Besuchern in Kontakt bleiben.
Voraussetzung für Einhaltung der Hygieneregeln geschaffen
In den Ausstellungsräumen der ehemaligen Steinkohlenzeche am Piesberg herrschte während den letzten Wochen Stille. Ab Samstag ertönt hier wieder das unvergleichliche Geräusch der historischen Dampfmaschine, die in Gang gesetzt wird. Bei eingeschränktem Betrieb kehren die Besucher zurück ins Haus. Hierfür laufen die Vorbereitung auf Hochtouren. Zusätzliche Spender mit Desinfektionsmittel werden installiert. Bodenmarkierungen regeln die Besucherwege. Alle Voraussetzungen zur Einhaltungen der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln sind bereits geschaffen, um den Museumsbesuch so sicher wie möglich zu gestalten. „Wir sind sehr gut vorbereitet – soweit das eben in dieser Ausnahmesituation möglich ist. Der Museumsbesuch erscheint uns sicherer als ein Einkauf im Supermarkt“, versichert Barbara Kahlert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum.
Montag bis Freitag noch geschlossen
Bis wieder Schulklassen das Museum erkunden, Workshops stattfinden und im Museum Kindergeburtstage gefeiert werden, kann es leider noch eine Weile dauern. „Schulklassen dürfen vorerst keine Museumsbesuche machen und museumspädagogische Angebote für größere Gruppen erscheinen uns momentan noch nicht sicher genug. Wir halten uns hier strikt an die politischen Vorgaben, um unsere Besucher auf keinen Fall zu gefährden“, erläutert der Museumspädagoge Jan Tönnies. Aus diesen Gründen läuft der Ausstellungsbetrieb vorerst nur an den Wochenenden. Montag bis Freitag bleibt das Museum noch geschlossen.
Neues Zahlungsmodell
Auch das Besuchercafé darf vorerst nicht geöffnet werden. Wer Kaffeedurst hat, kann sich beim Coffee Bike direkt vor dem Museum mit Kaffeespezialitäten und Kaltgetränken versorgen. Außerdem steht ein historischer Eiswagen bereit. Das Museum will die besondere Situation nutzen und temporär ein innovatives Zahlungsmodell testen. Unter dem Motto „Pay what you want“ sind Museumsbesucher eingeladen, den Eintrittspreis und damit die Höhe der Unterstützung, die sie dem Museum unter den erschwerten Umständen zukommen lassen möchten, selbst zu bestimmen.