Münster darf sich mit Osnabrück Kulturerbe-Siegel teilen

Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel werden Stätten ausgezeichnet, die symbolisch und beispielhaft für die europäische Einigung sowie für die Ideale und die Geschichte Europas stehen. Der in Osnabrück und Münster geschlossene Westfälische Frieden hat diese herausragende Bedeutung für die Geschichte und Gegenwart Europas.” Das sagte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert im Friedenssaal des historischen Rathauses vor zahlreichen geladenen Gästen.

Münsters Oberbürgermeister zu Gast in Osnabrück

Unter Leitung von Oberbürgermeister Markus Lewe war eine Delegation aus Münster zum Festakt nach Osnabrück gereist. Am Nachmittag reiste dann eine Delegation aus Osnabrück zum Festakt nach Münster.

Mit dem Erhalt des Siegels verpflichtet sich die Stadt“, sagte Griesert, “auch in Gegenwart und Zukunft für den europäischen Gedanken und das Zusammenwachsen der europäischen Staatengemeinschaft einzutreten und aktiv am europäischen Haus mit zu bauen. Dies hat die Friedensstadt Osnabrück auch schon vorher getan, beispielhaft nenne ich hier den seit Jahrzehnten praktizierten Austausch von Städtebotschaftern mit unseren europäischen Partnerstädten. Europa ist ein Prozess, an dem wir alle mitwirken. Die Vielheit Europas findet sich in der Einheit. Daher brauchen wir unsere regionalen und nationalen Identitäten nicht aufzugeben, wenn wir Europäer sein wollen.

Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Nds. Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. © Angela von Brill
Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Nds. Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. © Angela von Brill

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe erinnerte in seinem Grußwort daran, dass sich die mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichneten Städte Münster und Osnabrück in einer guten Gesellschaft wiederfänden. Mit diesem Siegel seien unter anderem die Danziger Werft, das Hambacher Schloss und die Akropolis ausgezeichnet worden.

Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien betonte die große Kulturleistung, die mit dem Westfälischen Frieden verbunden sei. Dieser Friede habe die Grundlage für Frieden und Toleranz in Europa gelegt. “Das Europäische Kulturerbe-Siegel, das seit 2011 vergeben wird, soll für das gemeinsame Kulturerbe sensibilisieren und insbesondere jungen Menschen Zugang zum Verständnis ermöglichen.”

Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, sagte, dass der Westfälische Frieden für die Menschen damals eine “Erlösung” gewesen sei. Bei den Friedensverhandlungen habe nicht die Frage nach der Schuld, sondern die Frage nach der Einigung im Vordergrund gestanden: “Das war eine maßgebliche Konfliktlösungsstrategie.” Europa zeichne sich weniger durch seine geografische Lage als vielmehr durch seine gemeinsame Geschichte und das gemeinsame kulturelle Erbe aus. “Osnabrück und Münster sind würdige Träger dieses Siegels, weil die europäische Idee hier gelebt wird.”

Prof. Dr. Siegrid Westphal vom Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück ordnete in ihrem Beitrag die Bedeutung des Westfälischen Friedens in die europäische Geschichte ein. Er habe für Jahrhunderte Maßstäbe gesetzt. Als Modell sei er ein europäischer Erinnerungsort.

Am Ende der Festveranstaltung trugen sich Staatsministerin Prof. Grütters, Ministerin Dr. Heinen-Kljajic und Oberbürgermeister Lewe in das Goldene Buch der Stadt Osnabrück ein. Anschließend ging die Festgesellschaft vor das Rathaus um das Kulturerbe-Siegel zu enthüllen.

 


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Eine Pressemitteilung der Stadt Osnabrück.

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