Die für den 16. März geplante Fahrrad-Demo von Fridays for Future Osnabrück (FFF) gegen den Ausbau der A33 Nord kann wie gewünscht auf der Autobahn stattfinden. Die Stadt Osnabrück hat der Route über das Teilstück zwischen Voxtrup und Lüstringen zugestimmt.
Trotz Bombenräumung: Mit dem Rad über die Autobahn
Die Demonstration startet um 8:30 Uhr vor der OsnabrückHalle und führt über die Innenstadt und die Hannoversche Straße zur A33. Die Autobahn darf dann in Richtung Belm zwischen Voxtrup und Lüstringen in der Zeit von 9:15 bis 9:45 Uhr befahren werden. Dabei handelt es sich um einen Autobahnabschnitt, der an diesem Tag ohnehin gesperrt ist, weil am 16. März in Voxtrup ein Bombenblindgänger entschärft wird. Erwartet werden mindestens 150 Teilnehmende.
Das Evakuierungsgebiet muss allerdings bis 9:00 Uhr verlassen worden sein. Wie kann es also sein, dass die Fahrrad-Demo noch bis 9:45 Uhr über die A33 und damit mitten durch das gesperrte Gebiet führen darf, während Evakuierungsverweigerern ein Bußgeld zwischen 300 und 5.000 Euro droht?
Die Antwort darauf gibt Stadtsprecher Simon Vonstein unserer Redaktion: „Es ist korrekt, dass die Route der Fahrraddemo durch das Evakuierungsgebiet führt. Es handelt sich um eine Ausnahmegenehmigung, da es sich um eine geschlossene Gruppe handelt, die von der Polizei begleitet wird.“ Zudem verweist er darauf, dass das von der Bombenräumung betroffene Gebiet zwar um 9:00 Uhr verlassen sein muss, die eingesetzten Teams jedoch erst dann beginnen zu kontrollieren, ob die Wohnungen und Häuser wirklich verlassen wurden. „Bis 9:45 Uhr wird diese Überprüfung noch nicht abgeschlossen sein, vorher beginnt auch der Sprengmeister nicht mit seiner Arbeit“, so Vonstein. Für die Teilnehmenden der Demo heißt es allerdings, dass sie die A33 spätestens um 9:45 Uhr verlassen haben müssen.
Ein Erfolg für Fridays for Future
Obwohl die ursprünglich von FFF geplante Route abgelehnt wurde, sieht die Ortsgruppe die Entscheidung, die A33 nun doch befahren zu dürfen, als Erfolg. „Das Ergebnis in der Auseinandersetzung mit der Versammlungsbehörde lautet: Fridays For Future Osnabrück darf mit Fahrrädern auf der Autobahn fahren und für eine sozial- und klimagerechte Verkehrswende demonstrieren“, so FFF-Sprecher Florian Fox. Seine Kollegin Conny ergänzt: „Wir sind froh, unser Demonstrationsrecht wahrnehmen zu können, und freuen uns zu zeigen, dass Fahrräder die Zukunft sind und es keine weiteren Autobahnen braucht.“
Die Demo fällt zudem in eine bundespolitisch brisante Zeit: Der Bundestag berät aktuell über ein Sondervermögen für Infrastruktur – möglicherweise mit Geldern für den Autobahnausbau. Fridays for Future fordert die Grünen auf, dem nur unter klaren Klimaschutzbedingungen zuzustimmen. Mit der Aktion will die Gruppe ein Zeichen gegen den weiteren Bau der A33 Nord setzen und fordert stattdessen Investitionen in nachhaltige Mobilität.
Diese Route nehmen die Radlerinnen und Radler
Versammlungsbeginn ist um 8:30 Uhr vor der OsnabrückHalle (Platz des 17. Juni), anschließend startet die Fahrrad-Demo voraussichtlich über die Route Neuer Graben – Neumarkt – Kollegienwall – Petersburger Wall – Hannoversche Straße – Auffahrt auf die A33 Richtung Belm – Befahren der Autobahn von 9:15 bis 9:45 Uhr auf dem Abschnitt zwischen Voxtrup und Lüstringen – Abfahrt von der A33 – Mindener Straße – Boltenweg – Friedensweg – Belmer Straße – Weberstraße – Gartlager Weg – Venner Weg – Kalkrieser Weg – Bahlweg – Nordstraße (enthält Steigungen sowie Poller auf dem Radschnellweg) – Zwischenkundgebung von 10:30 bis 10:50 Uhr auf dem Feld gegenüber der Bushaltestelle Nordstraße – Bremer Straße – Bohmter Straße – Alte Poststraße – Wittekindstraße – Neumarkt – Neuer Graben. Das Ende soll gegen 12:00 Uhr an der OsnabrückHalle sein, leichte Änderungen der Route sind laut Stadt Osnabrück möglich.