Wie lassen sich Medikamente und multiresistente Mikroorganismen im Umweltkreislauf reduzieren? Dies ist die zentrale Frage des bis Herbst laufenden grenzüberschreitenden Projektes MEDUWA. Am Mittwoch, 12. Februar, und Donnerstag, 13. Februar, treffen sich die Partner des deutsch-niederländischen Projekts in der Hansestadt Zwolle zu einem abschließenden Meeting.
Das Projekt finanziert sich durch das europäische INTERREG-VA-Programm. Beteiligt sind 27 Unternehmen, Universitäten, Krankenhäusern sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück ist Lead-Partner dieses Projekts. Als Testgebiet dient das deutsch-niederländische Einzugsgebiet der Vecht mit ihren Nebenflüssen Steinfurter Aa, Dinkel und Regge. Das Projekt läuft noch bis Herbst 2020.
Entwickelte Innovationen
„Entwickelt wurden im Projekt zwölf Innovationen, um der gesundheitlichen Bedrohung durch multiresistente Mikroorganismen und Medikamente, die Wasser, Boden, Nahrung und Luft verunreinigen, entgegen zu treten“, erklärt Raissa Ulbrich, Projektmanagerin des MEDUWA -Projekts an der Universität Osnabrück. So wurde zum Beispiel das Modell WIS entwickelt: Es zeigt, wie sich Medikamente und antibiotikaresistente Bakterien in der Region ausbreiten und wie stark das Wasser durch den Einsatz von Medikamenten verschmutzt wird. Es lässt sich auch entnehmen, welche Risiken für die öffentliche Gesundheit bestehen. Weitere Lösungsansätze schlagen vor, Medikamente auf Basis von Körperproteinen herzustellen, die keinen Abfall produzieren oder gefährliche Medikamente gleich durch eine neue Technologie in der Toilette unschädlich machen.
Gemeinsam für die Gesundheit von Mensch und Umwelt
In Vorträgen werden auch neue Einblicke in verwandte Themen wie „Klimawandel und Wasserqualität“ oder „Klimawandel und Infektionsgefahr“ in unkontrolliertem Gewässern und die starke Zunahme multiresistenter Pilze in unserer Umwelt gegeben. Zudem unterzeichnen die Projektpartner sowie die Vertreter weiterer Interessengruppen die gemeinsame MEDUWA-Erklärung über die Emission/ Freisetzung von Human- und Tierarzneimitteln. Damit wollen sie ein Zeichen für ihr andauernden Engagements in der Bekämpfung und Vorbeugung von Verunreinigungen von Wasser, Luft und Boden setzen. Die Interessengruppen vertreten lokale, regionale und nationale Regierungsbehörden, Unternehmen und Organisationen, die sich mit der Gesundheit von Mensch und Umwelt in beiden Ländern befassen. Gleichzeitig unterstützt das Projekt die grenzübergreifende Zusammenarbeit und Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.
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