Die Flagge des weltweiten Bündnisses „Mayors for Peace“ wird am 8. Juli vor dem Osnabrücker Rathaus gehisst. Auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert gehört dem Bündnis an. Die Flagge symbolisiert den Einsatz dieses Netzwerkes für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.
Rund 300 Bürgermeister erinnern mit der Aktion daran, dass laut eines Rechtsgutachtens des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag aus dem Jahr 1996 eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, die nukleare Abrüstung weiter voranzutreiben. Die gegenwärtigen weltweiten Entwicklungen laufen dem aber entgegen.
Abrüstung in der Krise
„Die nuklearen Abrüstungsbemühungen befinden sich in einer Krise, die Anlass zur Sorge gibt“, erläutert Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Denn allein die Aufkündigung des Washingtoner Vertrages durch die USA und Russland zeigt, wie labil und in Teilen unberechenbar die internationale Weltordnung geworden ist.
Die Regierungen der Atommächte modernisieren ihre nuklearen Waffenarsenale. Auch sind die Abrüstungsverhandlungen mit Nord-Korea sind ins Stocken geraten und der Washingtoner Vertrag über die Vernichtung nuklearer Mittelstreckensysteme steht vor dem Aus. „Aus der Friedensstadt Osnabrück appellieren wir deshalb an die Bundesregierung, vor Ende der Kündigungsfrist des Washingtoner Vertrages alles zu unternehmen, um diesen für Europa so wichtigen Vertrag zu erhalten“, betont der Oberbürgermeister.
7.500 Städte und Gemeinden
Osnabrück ist seit August 2006 Mitglied in dem internationalen Städtenetzwerk „Mayors for Peace“ oder „Bürgermeister für den Frieden“. Dieses Bündnis wurde im Jahr 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. Heute gehören dem Netzwerk mehr als 7500 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern an. In Deutschland sind über 600 Bürgermeister und Landräte dem Bündnis beigetreten.