Trotz eisiger Temperaturen bildeten am Dienstagmittag (18. Februar) gegen 13 Uhr mehr als 100 Menschen vor dem Haupteingang des Marienhospitals in Osnabrück eine Menschenkette gegen Rechts, die bis zur Johannisfreiheit reichte.
Von Mika Lindenborn und Armin Maiweg
TikTok-Trend als Zeichen gegen Rechts
Bereits seit mehreren Wochen hält sich auf TikTok der Trend, Menschenketten als Zeichen gegen die Ausbreitung rechter Gesinnung zu bilden. Viele verschiedene Organisationen sind diesem Trend bereits nachgekommen. Neben dem Marienhospital haben auch andere Niels-Stensen-Kliniken vor ihren Eingängen mit der Aktion ein Zeichen gesetzt. Darunter auch das St.-Raphael-Krankenhaus in Ostercappeln und das Franziskus-Hospital Harderberg.
Das Krankenhaus als Ort der Vielfalt und Solidarität
Krankenhäuser stehen für Solidarität. Es ist ein Ort, an dem man Menschen helfen möchte. Eine Menschenkette gegen Rechts sollte dieser Solidarität Ausdruck verleihen. „Bei uns wird jeder unabhängig von seiner Herkunft oder Nationalität behandelt. Dazu haben wir eine vielfältige Mitarbeiterbelegschaft. Daher wollten wir als Krankenhausträger ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen“, sagte Christina Jaax, Geschäftsführerin der Niels-Stensen- Kliniken, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Aktion stößt auf positive Rückmeldung
Laut der Geschäftsführerin hätten sich bereits im Vorfeld eine Vielzahl an Mitarbeitenden für die Teilnahme an der Aktion bereit erklärt, obwohl diese freiwillig nur auf Empfehlung der Organisatoren hin erfolgt sei. Im Zuge der internen Planung und Kommunikation im Krankenhausverbund sei das Vorhaben sehr gut angenommen worden.
„Der Rechtsruck betrifft uns alle“
Jaax geht davon aus, dass die Menschenkette in die Gesellschaft eine positive Signalwirkung senden werde. Mitarbeiter der Niels-Stensen-Kliniken hatten auch vorher schon am Samstag durch die Teilnahme an einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus vor dem Osnabrücker Dom ein ähnliches Zeichen gesetzt, denn „der Rechtsruck betrifft uns alle, auch uns Krankenhäuser. Eine solidarische Gesellschaft erfordert die Beteiligung aller.“