Der Attentäter von Magdeburg (6 Tote, 323 Verletzte) zeigt nach einem Medienbericht wenig Reue und beklagt stattdessen seine Haftbedingungen. In einem Brief a die „Welt am Sonntag“ spricht er von „Folter durch Überwachung“ und schildert Beobachtung durch eine Glasscheibe sowie per Kamera. Betroffene und ihre Anwälte reagieren empört auf die Äußerungen des Todesfahrers, der vor der Tat im Maßregelvollzug Bernburg gearbeitet hatte.
Beschwerden über Haftbedingungen
In einem Brief an die „Welt am Sonntag“ beklagt der Mann die aus seiner Sicht schlechten Haftbedingungen. Er spricht von „Folter durch Überwachung“. Nach seiner Festnahme habe er auf einer harten Matratze schlafen müssen; zudem sei er durch eine Glasscheibe und per Kamera beobachtet worden.
Empörung bei Betroffenen
Für seine Opfer sind die Äußerungen des Todesfahrers unerträglich. „Ich empfinde das als Katastrophe und als erneuten Angriff auf mein Leben“, sagte ein Betroffener der „Welt am Sonntag“. Ein anderer erklärte der „Welt am Sonntag“: „Ich habe das Gefühl, dass der Täter mehr Rechte hat als wir Opfer.“
Scharfe Kritik der Opfer-Anwälte
Opfer-Anwalt Holger Stahlknecht (CDU), früher Innenminister von Sachsen-Anhalt, ist ebenfalls entsetzt: „Der Täter hat ohne jede Empathie gehandelt. Dass er, nachdem er eine Vielzahl von Menschen getötet und viele verletzt hat, über angeblich schlechte Haftbedingungen jammert, ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Es zeigt, dass der Täter keine Reue empfindet, ichbezogen und empathielos ist.“
Stahlknechts Anwaltskollege Thomas Klaus, der auch Betroffene des Anschlags vertritt, pflichtet ihm bei. „Dieser Mensch hat sechs Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt, darunter auch viele Kinder, scheint aber nicht in der Lage zu sein, auch nur einen Funken Bedauern zu empfinden.“ Stattdessen stelle er sich mit seinen Klagen über die Haftbedingungen selbst in den Mittelpunkt und inszeniere sich als Opfer. „Das ist entweder eine perfide Provokation der tatsächlich Geschädigten, oder es zeigt seine fehlende Fähigkeit zur Anteilnahme“, sagte Klaus.
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