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L&T-Tochter „Wormland“ ist insolvent

Erst vor einem Jahr hatte das Osnabrücker Traditionsunternehmen Lengermann & Trieschmann (L&T) den angeschlagenen Herrenausstatter Wormland übernommen. Jetzt ist die Modekette erneut in Schieflage geraten: Die Theo Wormland GmbH hat beim Amtsgericht Osnabrück Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. 

Aktuell sind rund 250 Mitarbeitende an neun Standorten betroffen. Der Unternehmenssitz wurde nach der Schließung der Zentrale in Hannover erst im September nach Osnabrück, an den Sitz der neuen Mutter L&T verlegt.

Neuer Rückschlag für Wormland nach der Rettung durch L&T

Wormland ist auf Herrenmode spezialisiert und betreibt Filialen in besten Innenstadtlagen, allerdings nicht in Osnabrück selbst. Im Herbst 2024 hatte L&T den Filialisten aus der Insolvenz übernommen und ambitionierte Pläne formuliert. L&T-Geschäftsführer Mark Rauschen sprach damals von einem starken Konzept und bezeichnete Wormland als „Deutschlands progressivsten Herrenausstatter“.

Gesellschafter von L&T hatten Millionenbetrag investiert

L&T und seine Gesellschafter haben nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro in Wormland investiert und die Beziehungen zu Markenlieferanten gepflegt. Gleichwohl zieht eine kritische Zwischenbilanz: „Rückblickend haben wir als Familienunternehmer in dritter Generation Fehler gemacht. Unsere Stärke ist eine jahrzehntelange Einzelhandelskompetenz, wir haben aber als Investor keine Erfahrung bei Firmenübernahmen.“ Man habe aus Optimismus „zu viel von dem bewahrt, was wir 2024 bei Wormland vorgefunden haben“ und „zu spät erkannt, dass wir viele deutlichere und tiefere Einschnitte hätten vornehmen müssen“.

Verlagerung nach Osnabrück und Sparkurs

Um Verwaltungskosten zu senken, wurde der Unternehmenssitz im Spätsommer von Hannover nach Osnabrück verlegt und ein Sparprogramm aufgelegt. „Nur wenn wir es schaffen, unsere Kosten zu verdienen, kann Wormland als Textileinzelhändler solide aufgestellt werden“, so Wormland-Geschäftsführer Dr. Ralf Napiwotzki, der als Chief Restructuring Officer (CRO) die notwendige Sanierung des Unternehmens voranbringen soll.
Problematisch seien insbesondere hohe Monatsmieten in Toplagen, die selbst bei starken Umsätzen schwer zu erwirtschaften seien.

Beiratsvorsitzender Dr. Joachim Schmidt-Hermesdorf betont, die Entscheidung sei nach Abwägung der Möglichkeiten gefallen: Wormland bediene als Filialist für Herrenmode einen komplementären Markt zu L&T in Osnabrück; entsprechend wolle man ein Sanierungskonzept begleiten.

Vorläufiger Insolvenzverwalter setzt auf Fortführung und Investorenprozess

Der vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Michels führt den laufenden Betrieb in vollem Umfang fort, alle neun Wormland-Stores bleiben geöffnet. Die Gehälter sollen für drei Monate über Insolvenzgeld bei der Agentur für Arbeit gesichert werden. „Wir werden in Kürze einen Investorenprozess starten, um Wormland neu aufzustellen. Erste Interessenten haben sich bereits bei mir gemeldet – das ist ein gutes Zeichen“, so Michels.

L&T unterstützt Wormland nach eigenen Angaben weiterhin mit Know-how in Logistik, Digitalisierung und Prozessoptimierung. Besonderer Dank gilt Geschäftsführer Daniel Reid, der das Unternehmen seit rund einem Jahr begleitet und es nach dem Verfahren auf eigenen Wunsch verlassen will.


 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11
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