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„Liebeserklärung an diese Stadt“: Emotionaler Boris Pistorius erhält Justus-Möser-Medaille

Am Donnerstag (6. Februar) erhielt der Bundesverteidigungsminister und ehemalige Oberbürgermeister Boris Pistorius die höchste Auszeichnung der Stadt Osnabrück. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter verlieh ihm die Justus-Möser-Medaille in einer festlichen Zeremonie im Friedenssaal des historischen Rathauses. In ihrer Rede würdigte Pötter den Verteidigungsminister als eine Persönlichkeit, die sich in „hervorragender Weise“ für die Stadt Osnabrück eingesetzt habe. Unter großem Applaus des Publikums überreichte sie ihm die Medaille und verlieh Boris Pistorius damit die höchste Auszeichnung der Hasestadt.

„Große Weichenstellungen“ während der Zeit als OB

Katharina Pötter betonte eingangs die Gemeinsamkeiten zwischen Pistorius und dem Namensgeber der Auszeichnung. Auch Justus Möser, der sich als Jurist und Politiker in Osnabrück einen Namen gemacht hatte, wusste, „was bewaffnete Kriege bedeuten“, sagte Pötter. Pistorius bezeichnete sie als einen verlässlichen und bodenständigen Charakter, der sich „über Parteigrenzen hinaus großen Respekt“ verdient habe. Wie Justus Möser seinerzeit, habe sich Pistorius als ehemaliger Oberbürgermeister, ehemaliger Innenminister Niedersachsens sowie als amtierender Verteidigungsminister in hervorragender Weise für die Stadt Osnabrück und ihre Bürger eingesetzt, so Pötter. Wie sie findet, habe Pistorius für „große Weichenstellungen“ während seiner als Bürgermeister gesorgt.

Anders als bei seinem Parteikollegen Olaf Scholz, den sie scherzhaft als „stolzen Hanseaten“ bezeichnete, der aber auch in Osnabrück geboren wurde, spüre man bei Pistorius, dass er stolz darauf sei, die Hasestadt seine Heimat zu nennen. Zum Abschluss ihrer Rede teilte sie eine Anekdote über seinen Lieblingsverein mit der anwesenden Familie und den Wegbegleitern von Pistorius: Nicht nur während der Stichwahl zum Oberbürgermeister von Osnabrück, sondern auch bei seiner Ernennung zum Verteidigungsminister – Monate nach der Regierungsbildung – habe Pistorius, ganz im Sinne seines VfL Osnabrück, „oft in der Nachspielzeit die Siege gefeiert“.

Boris Pistorius erhält von Katharina Pötter die Justus-Möser-Medaille. / Foto: Dominik Lapp
Boris Pistorius zeigte sich bewegt von der höchsten Auszeichnung seiner Heimatstadt / Foto: Dominik Lapp

Emotionale Worte von Pistorius

Der amtierende Verteidigungsminister zeigte sich tief bewegt von der höchsten Auszeichnung seiner Heimatstadt. Für Pistorius habe dieser Moment einen unschätzbaren Wert, denn Wurzeln gäben nur dann Halt, „wenn sie lebendig bleiben“. Wenn er nach Osnabrück zurückkomme, „fühlt es sich nie an, als wäre ich lange weggeblieben“, sagte der Politiker. Für ihn sei die Justus-Möser-Medaille „eine Bescheinigung, dass man zur Stadt gehört“.

Der Geist der Friedensstadt prägt ihn noch heute

Wie Pistorius in seiner Dankesrede erklärte, beeinflusst ihn das Selbstverständnis seiner Heimatstadt noch heute auf seinen Reisen, die ihn qua Amt mittlerweile in die ganze Welt führen. Er sprach von einer „tiefen Verbundenheit“ mit Osnabrück und von dessen besonderem Einfluss auf seine Dienstreisen. Besonders dann, wenn er als Verteidigungsminister in Kriegsgebiete reise, begleite ihn die Geschichte seiner Heimatstadt. Sie erinnere ihn daran, dass Frieden nicht selbstverständlich sei und nur durch Kompromissbereitschaft erreicht werden könne. Wie er den geladenen Gästen versicherte, habe ihn der Geist der Friedensstadt während seiner Amtszeit als Verteidigungsminister nie verlassen.

Einen Appell konnte sich der Politiker nicht verkneifen: Ein Staat und eine Demokratie könnten sich als Institution nicht vor ihren Feinden verteidigen, meinte Pistorius. Vielmehr seien es die Menschen, die diese Demokratie ausmachen, die den Unterschied machen müssten. Er nahm, wie schon zuvor auf einer Wahlkampfveranstaltung, die Bürgerinnen und Bürger in die Pflicht, für eine gesunde Entwicklung ihrer Demokratie zu sorgen.

Im Friedenssaal (von links): Ex-OB Wolfgang Griesert, OB Katharina Pötter, Ex-OB und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Ex-OB und Ehrenbürger Hans-Jürgen Fip. / Foto: Dominik Lapp
Im Friedenssaal (von links): Ex-OB Wolfgang Griesert, OB Katharina Pötter, Ex-OB und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Ex-OB und Ehrenbürger Hans-Jürgen Fip. / Foto: Dominik Lapp

Dankesrede war „Liebeserklärung an diese Stadt“

Neben ernsten Worten kam auch das Lachen im Friedenssaal nicht zu kurz. Das Publikum musste schmunzeln, als Pistorius erklärte, er wolle ihnen eine ausführliche Nacherzählung zur Herkunft des Namens „Friedensstadt“ ersparen. Nach seiner Rede ergriff Katharina Pötter das letzte Wort und dankte Pistorius für seine ergreifenden Worte. Sie empfand seine Rede als eine „Liebeserklärung an diese Stadt“.

 

  

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