Christian Geesken und Richard Durchholz sind seit dem gemeinsamen Studium der Wirtschaftswissenschaften in Osnabrück beste Freunde. Mittlerweile haben sie gemeinsam ein Startup gegründet, in dem sie eigene Erfahrungen und Talente verbinden. Mit fluxie wollen Geesken und Durchholz Spaß am Lesen vermitteln und Kinder mit Lese- oder Rechtschreibschwäche unterstützen.
Idee mit persönlichem Hintergrund
„Wir wollen mit fluxie schaffen, dass Kinder anfangen zu lesen und Spaß daran entwickeln“, sagt Richard Durchholz. Beide Gründer wissen, wie schwierig Lesen in der Schulzeit sein kann. Durchholz hat eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, Christian Geesken eine Rechtschreibschwäche. Aus diesen Erfahrungen heraus entstand ihre Idee, ein Leseangebot zu schaffen, das motiviert statt frustriert.
Was steckt hinter fluxie?
Fluxie ist kein gewöhnliches Buch – sondern eine digitale Lesekarte, die wie ein kleines Buch aussieht und sich auch so anfühlt. Auf der Vorderseite befindet sich das Buchcover, auf der Rückseite ein QR-Code. Wird dieser mit der fluxie-App eingescannt, öffnet sich das digitale Buch auf dem Tablet – und der Lesespaß kann beginnen.

Die Besonderheit: Es gibt keine bewegten Bilder oder Videos, sondern interaktive Texte. Die Geschichten können vorgelesen werden, und Kinder können per Knopfdruck kleine Entdeckungen machen. „Fluxie ist ein bisschen wie Tonies fürs Lesen“, erklärt Geesken.
Von der Lesekiste zur App: Die Entwicklung des Startups
Ursprünglich wollten Geesken und Durchholz personalisierte Lesekisten mit Büchern verschicken. Doch das Konzept war teuer und schwer umsetzbar. Mit Unterstützung des Startup-Centers REACH in Münster und der EdTech in Bielefeld entwickelten sie schließlich die digitale Lösung – die Kombination aus Lesekarte und App. „Damit verbinden wir die Haptik von Büchern und das digitale Lesen“, so Durchholz.
Während Durchholz alle Geschichten selbst schreibt und illustriert, kümmert sich Geesken um die Programmierung. Das Ergebnis sind bunte Wissensbücher und fantasievolle Kinderstorys, die Lesespaß wecken sollen.
Gründer haben große Zukunftspläne mit fluxie
Fluxie soll sich weiterentwickeln: Geplant sind Lernkarten mit Übungen zur Aussprache, Silbentrennung und Rechtschreibung, die am Ende der Bücher eingebaut werden. Zudem wünschen sich die Gründer, künftig auch bekannte Kinderbücher in das fluxie-Format zu übertragen.
Eine Neuerung gibt es schon jetzt: Die Produktion der Bücherkarten wurde vom Büro im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) an ein Startup in Paderborn ausgelagert. „So können wir uns mehr auf die Weiterentwicklung fokussieren“, sagt Geesken.
Lesen, Lernen und Teilhabe
Das Osnabrücker Duo verfolgt mit Fluxie drei große Ziele: Kinder sollen Spaß am Lesen entwickeln, Bildschirmzeit soll sinnvoll genutzt werden, Kinder, die selten vorgelesen bekommen, sollen sich die Bücher selbst anhören können. Gerade der letzte Punkt sei für Familien mit Migrationshintergrund wichtig, wenn Eltern die deutsche Sprache noch nicht gut beherrschen, so Durchholz. Deshalb können sich die Gründer fluxie künftig auch mehrsprachig vorstellen.

Beliebte Bücher und Verkauf
Die fluxie-App ist kostenlos. Kosten fallen nur für die Bücherkarten an, die für 14,99 Euro erhältlich sind. Sie können online bestellt werden und sollen noch vor Weihnachten im regionalen Einzelhandel in Osnabrück erhältlich sein. Der aktuelle Bestseller heißt „Krümelbrand – der Backdrache“. Die Bücher richten sich an Kinder von vier bis neun Jahren und bieten etwa drei Stunden interaktiven Lesespaß.
Ein Ziel mit Herz
Für die beiden Gründer ist der größte Erfolg nicht der Verkauf, sondern das, was ihre Idee bewirkt. „Wenn Kinder irgendwann sagen, dass sie mit fluxie lesen gelernt haben und vor allem auch Spaß am Lesen haben, dann haben wir alles erreicht“, sagt Durchholz. Geesken ergänzt: „Cool wäre es natürlich, wenn Fluxie irgendwann in den meisten Kinderzimmern steht!“

