Leserbrief: Überlegungen zur Inbetriebnahme von Nord Stream 2? Ball flach halten und klare Haltung Richtung Russland zeigen

Nord Stream 2 (Symbolbild), über dts

Am Mittwoch veröffentlichte unsere Redaktion einen Kommentar von Heiko Pohlmann, in dem der Autor Überlegungen zur Inbetriebnahme von Nord Stream 2 ins Spiel brachte. Die Reaktionen in den sozialen Medien und allen voran bei Facebook – gespalten. Leser Klaus Horstmann hat sich mit seiner Meinung an uns gewandt und uns folgenden Leserbrief zukommen lassen.

Ein Leserbrief von Klaus Horstmann

Guten Tag Herr Pohlmann,

Ihre Meinung zur Inbetriebnahme von Nord Stream 2 habe ich gelesen. Allerdings fallen gewisse Dinge auf, welche seit Tagen durch die Medien geistern. Wie kommen Sie auf die Zahlen wie zum Beispiel 300,00€?

Da werden Summen und Verbrauchszahlen genannt, welche seriösen, nachvollziehbaren Daten, als Nachweis, bisher noch nicht dargelegt wurden.
Da geistern Zahlen durch die Medien – oft, so der Eindruck, von Vielen wohl ungeprüft übernommen – deren Belastbarkeit nicht dargestellt sind.

An meinem Beispiel will ich Ihnen etwas aufzeigen:

In den Medien werden oft Zahlen für den Gasverbrauch für einen Zweipersonenhaushalt von 10 – 20.000 kw genannt. Wir, ein zwei Personenhaushalt, liegen seit Jahren zwischen 6.500 und 7.500 kw. Beheizt wird ein Reihenhaus aus den Endachtzigerjahren, also kein sog. „Energiesparhaus“, mit ca. 110 qm, verteilt auf zwei Etagen mit offenem Treppenhaus.
Temperatur auf 19 Grad, bislang in den Wintermonaten von 7:30 – 21:30 Uhr , eingestellt.
Jetzt haben wir die Laufzeit, für den kommenden Winter nochmals nachjustiert von 8:00 – 21:00 Uhr. Macht pro Heizsession ca. 200 Std (!) Ersparnis.

Ball flach halten!

Wir haben – bislang – noch nie gefroren. Wir laufen auch nicht mit dickem „Winterfell“ durch die Gegend, sondern immer der Jahreszeit entsprechend gekleidet. Des Weiteren darf auch vermerkt werden, das meine Frau ein Pflegefall ist und ich sie seit ca. elf Jahren pflege.
Also, wird schon Wärme ge-/verbraucht.

Wieso also das allgegenwärtige Gestöhne? Lassen wir es doch auf uns zukommen und machen wir die auf hohem Niveau stöhnenden Bundesbürger nicht verrückt, nur weil ein Thema up-to-date ist. Besonnene Reaktionen und Kommentare vermisst man auf der ganzen Linie. Also etwas mehr den Ball flach halten.

Nun zu Ihrem zweiten Punkt  bezüglich Nord Stream 2:

Putin und seine Vasallen lachen sich kaputt, wenn sie hören/lesen, das es bei uns Leute gibt, welche Nord Stream 2 unbedingt in Gebrauch sehen wollen. Das spielt ihm in die Hände.

Mit diesen Kommentaren wird es keinen einzigen Toten weniger in der Ukraine geben, nein, im Gegenteil. Russland wird seine territorialen Machtansprüche (Stichwort Ex-UdssR, Zarenreich) unbarmherzig weiter ausüben. Russland kennt nur eine klare Sprache: die der harten Hand.

Klare Haltung

Beileibe bin ich kein Feind Russlands, ich habe die Entwicklung innerhalb Russlands in den letzten dreißig Jahren – was Infrastruktur, Entwicklung der Städte etc. betrifft – wohlwollend betrachtet. Nicht zu vergessen der kulturelle Hintergrund dies Landes.
Aber wurde ich auch, wie viele andere, vom hinterhältigen Gehabe der Machtelite im Kreml getäuscht.

Gegen diese Staatsterror seitens Russland hilft meiner Meinung nach hilft nur eins: klare, harte, unmissverständliche Haltung. Auch durch unsere Medien. Kein weinerliches „Ohhh wir müssen frieren……. eventuell!“

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Hasepost
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