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Laufen gegen Rassismus: Am 21. März setzen Osnabrücker ein Zeichen für Vielfalt

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Am 21. März laufen zahlreiche Menschen in Osnabrück vom Café Felka aus eine elf Kilometer lange Strecke über den Westerberg, um den Rubbenbruchsee und wieder zurück zum Café. Sie wollen mit dem vom Exil-Verein initiierten „Laufen gegen Rassimus“ ein Zeichen für Vielfalt und Solidarität in der Gesellschaft setzen. Um 16:00 Uhr geht’s los, kostenlos teilnehmen können alle Bewegungsbegeisterten.

Aufmerksamkeit schaffen und Solidarität zeigen

„Wir wollen Menschen, die von Rassismus betroffen sind, eine Stimme geben und auf das Problem aufmerksam machen. Es geht natürlich auch darum, sich solidarisch zu zeigen,“ fasst Sara Josef, Exil-Geschäftsführerin die Kernidee von „Laufen gegen Rassismus“ zusammen. Der Verein hilft schon seit fast 40 Jahren Geflüchteten und von Rassismus betroffenen und betreibt das Café Felka gegenüber dem Museumsquartier, das als Start- und Endpunkt des Laufes fungieren wird.

Sport als Engagement gegen Rassismus

Dem begeisterten Läufer Bastian Stöppler kam die Idee letzten Herbst beim Lauf: „Rassismus trieb mich schon länger um. Ich habe mir dann überlegt: Was kann ich als Osnabrücker, als weißer Mann, gegen Rassismus tun? Vielleicht ist Laufen ein Weg, Menschen zusammenzubringen, um sich solidarisch mit den von Rassismus Betroffenen zu zeigen.“ Er habe das Konzept direkt einem Kollegen mitgeteilt und positives Feedback erhalten. Dann dachte er sich aber: „Alleine laufen ist irgendwie doof, weshalb ich mich dann an Exil gewendet hatte, die die Idee begeistert aufgenommen haben.“ Sein Ziel bei dem Lauf sei es, mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen und ein Zeichen in Osnabrück zu setzen.

Das Team von "Laufen gegen Rassismus" läuft sich schon mal ein. Links das Café Felka. / Foto: Armin Maiweg
Das Team von „Laufen gegen Rassismus“ läuft sich schon mal ein. Links das Café Felka. / Foto: Armin Maiweg

Der gebürtige Sudanese Abdelmajeed Abdallah, der schon seit zehn Jahren in Osnabrück lebt, ist Botschafter von „Laufen gegen Rassismus“ und selbst enthusiastischer Läufer. Er kannte schon Bastian Stöppler vom Laufen und ist bereits sehr aktiv gegen Rassismus engagiert. „Rassismus trifft fast jeden auf irgendeine Weise. Es gibt viel versteckten Rassismus, etwa auf Arbeit. Was kann man tun? Letztlich muss man damit leben lernen, dagegen kämpfen und darf nicht aufgeben,“ erläutert Abdallah seine Motivation. Joana Kakarli vom Exil-Verein, deren Eltern aus Syrien und Bulgarien kommen, nimmt ebenfalls am Lauf teil. Sie sieht die Veranstaltung als starkes Zeichen für eine Stadt, die frei vom alltäglichen Rassismus ist. Der Lauf gegen Rassismus sei der erste Schritt, der „step by step“ zu einem Lauf nach vorne werde.

Highlight der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Katharina Opladen vom Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück und Koordinatorin der Internationalen Wochen gegen Rassismus erklärt: „Der Lauf gegen Rassismus wird das Highlight der Wochen gegen Rassismus sein, und er findet passenderweise auch noch am internationalen Tag gegen Rassismus statt. Wir wollen Rassismus auf die Bühne bringen und hinter uns lassen. Es geht darum, etwas in Bewegung zu setzen.“ Auch der Basketballverein GiroLive Panthers aus Osnabrück, vertreten durch Johanna Klug und Theresa Spatzier, engagiert sich beim Lauf und in der Woche gegen Rassismus. Mit einer Kurzvideoserie in Social Media setzen die Panthers unter dem Motto „No Racism“ in verschiedenen Sprachen ein Statement.

Kooperation mit Museumsquartier

Der Direktor des Museumsquartiers Osnabrück, Nils-Arne Kässens, verweist darauf, dass der Eintritt ins Felix-Nussbaum-Haus am Tag des Laufes um 15:00 Uhr kostenlos sein wird. Die Läufer werden zudem einen Gutschein für einen freien Museumsbesuch bekommen. Kässens betont: „Das Museumsquartier steht allen Menschen offen, unabhängig von Rasse, Herkunft und so weiter.“ Er verweist auf den historischen Kontext, der einen Bezug zu dem Thema herstelle, mit Felix Nussbaumm der als Jude verfolgt wurde, und gegenüber der Villa, die von 1932 bis 1945 als NSDAP-Hauptquartier fungierte. „Frieden kann nur gelingen, wenn Vielfalt akzeptiert wird und man einander respektvoll begegnet. Rassismus hilft da nicht, er wertet nur ab.“

Spontane Anmeldung möglich

Für den „Lauf gegen Rassismus“ sind schon gut 160 Anmeldungen eingegangen. Es ist jedoch auch eine spontane Anmeldung möglich, eine Obergrenze gibt es nicht. Der ganze Lauf findet ohne Straßensperrungen statt, sodass auch kein Unmut bei Verkehrsteilnehmern entstehen sollte, was der Botschaft, die man senden möchte, abträglich wäre, sind sich die Veranstalter einig. Sara Josef von Exil hofft auf gutes Wetter, denn dann werde es draußen vor dem Café Felka auch Speis und Trank für Besucher, Angehörige und Läufer geben. Auf den Startnummerschildern werden die Läufer mit der Botschaft „Stop Racism“ zum Startschuss um 16:00 Uhr loslaufen, nachdem Abdelmajeed Abdallah eine Eröffnungsrede gehalten haben wird. Man ist optimistisch, dass das Projekt gut ankommen wird. „Vielleicht etabliert sich das ja“, meint Bastian Stöppler gar in Hinblick auf eine mögliche Fortsetzung im nächsten Jahr.

 

  

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