An allen weiterführenden Schulen in Niedersachsen sollen Jugendliche künftig bessere Möglichkeiten erhalten, erste Erfahrungen in Berufen zu sammeln oder zu vertiefen. Ziel von SPD und Grünen ist es vor allem, Berufspraktika verbindlich einzuführen und so die berufliche Orientierung zu verbessern.
„Die Fachkräfte von morgen brauchen die bestmögliche Unterstützung“, sagt die grüne Landtagsabgeordnete Anne Kura aus Osnabrück. Junge Menschen sollten in ihrer Schulzeit dazu befähigt werden, ihre Berufswahl entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten zu steuern.
Erproben von Interessen und Fähigkeiten
Allgemeinbildende und berufsbildende Schulen sollen dabei unterstützt werden, eng mit Unternehmen vor Ort und der Agentur für Arbeit zusammenzuarbeiten. Dafür sollen auch schulische Betriebspraktika und Praxistage ausgebaut und flexibler gestaltet werden. „Wir wollen, dass junge Menschen vielfältige Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln und ihre Interessen und Fähigkeiten erproben“, so die Grünen-Politikerin. Jedes Jahr blieben zu viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, gleichzeitig seien Tausende Ausbildungsplätze in Handwerk, Handel, Industrie und Pflege unbesetzt. „Das darf so nicht bleiben. Wir können es uns nicht leisten, junge Menschen ohne berufliche Orientierung zurückzulassen“, fügt der grüne Landtagsabgeordnete Volker Bajus aus Osnabrück hinzu.
Eltern und Lehrkräfte stärker einbinden
Die Pläne von SPD und Grünen sehen auch vor, Eltern und Lehrkräfte stärker in die Wahl der Praktika und die Praxistage selbst einzubinden. Mit Hilfe einer sogenannten Schüler-ID sollen Bildungsbiografien besser nachvollzogen werden können. „Viele Menschen haben während ihrer Schulzeit Praktika absolviert und danach ihre Berufswahl getroffen. Es gibt so viele gute Erfahrungen, dass wir das Mittel der Praktika ausbauen wollen und weitere Maßnahmen zur Berufsorientierung unterstützen“, sagt Bajus.