„Paradiese kann man nur selber machen“ – unter diesem Titel widmet sich das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück noch bis 31. August 2025 dem Werk und Wirken von Friedensreich Hundertwasser. Die Ausstellung zeigt rund 80 Werke – darunter Grafiken, Fotografien, Zitate und Filmmaterial – und lädt die Besucherinnen und Besucher dazu ein, Hundertwassers künstlerische Visionen und seine Vorstellungen von einem harmonischen Leben mit der Natur auf vielfältige Weise zu entdecken.
Ein besonderes Konzept
Bereits das kuratorische Konzept ist besonders: Das Team holte sich gezielt externe Expertise dazu, etwa von Fachleuten, die bereits umfangreiche Vermittlungsarbeit zu Hundertwasser geleistet haben. Das Ziel: Eine generationenübergreifende Ausstellung, die sich nicht nur an Erwachsene richtet, sondern auch Kinder einlädt, mitzumachen und mitzudenken.

Im Zentrum steht Hundertwassers Überzeugung, dass Kunst nicht nur betrachtet, sondern erlebt und gestaltet werden sollte. Oder wie es Kunstvermittler Dr. Simon Niemann formuliert: „Wir versuchen, die Idee von Hundertwasser so umzusetzen, dass die Besuchenden in ihre eigene Kreativität kommen.“ Dieses Anliegen spiegelt sich auch im Aufbau der Ausstellung wider: Sie ist in sieben Kapitel gegliedert, die sich sowohl inhaltlich als auch gestalterisch an der Idee eines ganzheitlichen Erlebens orientieren.
Mitmach-Stationen binden in die Ausstellung ein
Ein Highlight sind die zahlreichen Mitmach-Stationen, an denen man aktiv in die Ausstellung eingebunden wird. „Das kindliche Denken, das freie Träumen und die schöpferische Kraft von Kindern – das war für Hundertwasser essenziell“, sagt Kuratorin Dr. Mechthild Achelwilm. Diese Perspektive zieht sich durch die gesamte Ausstellung, in der auch Kinderzeichnungen und Beiträge von Schulklassen aus Osnabrück sichtbar werden. So haben zum Beispiel Schülerinnen und Schüler des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte ein Modell ihrer Schule im Stil Hundertwassers gebaut und bieten Führungen in Gebärdensprache an.

Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote für Schulen und Familien – vom Hundertwasser-Mobil, das kreative Projekte direkt in die Grundschulen bringt, bis hin zu Workshops mit dem Umweltbildungszentrum. Dort werden beispielsweise Samenbäume oder Insektenhotels gebaut, immer verbunden mit der Frage: „Warum brauchen wir das eigentlich?“ Die Ausstellung möchte nicht nur ästhetisch beeindrucken, sondern auch zum Nachdenken über Umweltschutz, Stadtentwicklung und gesellschaftliches Miteinander anregen.