Der enge Schulterschluss zwischen Kommunen und Bundeswehr gewinnt im Krisen- und Katastrophenmanagement zunehmend an Bedeutung. Unter dem Motto „In der Krise Köpfe kennen“ trafen sich Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann, der Erste Stadtrat Andreas Dreier, Stadtbaurat Florian Schmeing und Stadtrat Lutz Birkemeyer mit Oberstleutnant Marcus Jung, stellvertretender Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK) Osnabrück-Land, sowie sieben weiteren Bundeswehrvertretern zu einem 90-minütigen Austausch im Stadthaus Melle-Mitte.
Aus vergangenen Krisen gelernt
Die vergangenen Krisen – von der Corona-Pandemie über die Flutkatastrophe 2021 bis hin zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – haben gezeigt, dass schnelle, übergreifende Kooperation essenziell ist. „Es ist wichtig, dass der Austausch zwischen Kommunen und dem Kreisverbindungskommando gestärkt wird“, betonte Bürgermeisterin Dettmann.
Oberstleutnant Jung erinnerte daran, dass das letzte Treffen vor drei Jahren genau zu Beginn des Ukraine-Krieges stattfand. Seither habe sich die Weltlage drastisch verändert. Themen des Gesprächs waren unter anderem die Rolle des KVK als „Bindeglied zur Fläche“ im Katastrophenschutzstab des Landkreises Osnabrück sowie die Bedeutung der Kommunen als zentrale Schnittstelle zur Bevölkerung.
„Operationsplan Deutschland“ diskutiert
Zudem wurde über den „Operationsplan Deutschland“ diskutiert, der die Sicherung kritischer Infrastruktur im Verteidigungsfall vorsieht. Auch Bedrohungen wie Cyberangriffe, Desinformationskampagnen, Sabotageakte und Anschläge auf wichtige Versorgungsstrukturen standen im Fokus.
Die zentrale Erkenntnis des Treffens: Krisenbewältigung erfordert ein szenario-unabhängiges, übergreifendes Denken und Handeln. „Diese Zusammenarbeit muss zur Routine werden, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert“, so das Fazit der Gesprächsrunde.