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Kreislauf statt Einweg: So möchte die Hochschule Osnabrück die Messebranche revolutionieren

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Ressourceneinsatz minimieren, Produkte teilen, leasen, wiederverwenden, reparieren, aufarbeiten, recyceln – die Kreislaufwirtschaft verfolgt das Ziel, Materialien und Produkte so herzustellen und zu verwenden, dass sie umweltfreundlich sind und ihr Lebenszyklus maximal lang.

Kreislaufwirtschaftsmodelle in Messebranche integrieren

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Ansatz, der in der Messebranche bislang kaum berücksichtigt wird. Hier setzt das neue Forschungsprojekt „Kreislaufwirtschaft in der Messewirtschaft (KRIDEM)“ der Hochschule Osnabrück an. Forschende untersuchen in Zusammenarbeit mit Unternehmen, wie Kreislaufwirtschaftsmodelle in die Messebranche integriert werden können. Unterstützt wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit
rund 150.000 Euro, die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Eventexpertin Professorin Dr.
Kim Werner und Professor Dr. Kai-Michael Griese, Betriebswirt und Experte für Marketingmanagement, leiten das Vorhaben.

Die Kreislaufwirtschaft in der Messewirtschaft zu fördern, ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts KRIDEM der Hochschule Osnabrück. Dieses Bild zeigt einen 30qm großen „Kreislauffähigen Messestand“ des Projektpartners imb troschke Messebau aus 2023. Alles, was verbaut und entsorgt wurde, wurde nach Gewicht festgehalten und in einem Diagramm visualisiert: Stahl, Spanplatten, Teppich, Klebeband und Schrauben. Die ermittelte Stoffstrombilanz ergab einen Anteil der wiederverwendbaren Elemente von 99 Prozent. 1 Prozent ist Abfall.
Die Kreislaufwirtschaft in der Messewirtschaft zu fördern, ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts KRIDEM der Hochschule Osnabrück. Dieses Bild zeigt einen 30qm großen „Kreislauffähigen Messestand“ des Projektpartners imb troschke Messebau aus 2023. Alles, was verbaut und entsorgt wurde, wurde nach Gewicht festgehalten und in einem Diagramm visualisiert: Stahl, Spanplatten, Teppich, Klebeband und Schrauben. Die ermittelte Stoffstrombilanz ergab einen Anteil der wiederverwendbaren Elemente von 99 Prozent. 1 Prozent ist Abfall. / Foto: imb troschke

Förderung langlebiger und ressourcenoptimierter Geschäftsmodelle

Die Messewirtschaft in Deutschland erwirtschaftet jährlich fast 30 Milliarden Euro.
Doch der Erfolg geht mit Umweltbelastungen einher, insbesondere durch Abfall und
Emissionen. Viele der verwendeten Materialien sind nach wie vor Wegwerfartikel, die
nur selten weiterverwendet oder recycelt werden. „Hier setzt unser Projekt an, mit
dem Ziel, langlebige und ressourcenoptimierte Geschäftsmodelle in der Messewirtschaft zu fördern“, erläutert Griese.

Stoffstromanalyse für nachhaltigere Produktions- und Verbrauchsweise

Das Projekt verbindet das Konzept der Kreislaufwirtschaft mit dem sogenannten NEXUS-Ansatz. „Das heißt, wir beleuchten mittels einer Stoffstromanalyse die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ressourcenbereichen, wie Wasser, Energie und Rohstoffen. So werden Synergien für eine nachhaltigere Produktions- und Verbrauchsweise sichtbar“, betont Griese. Werner nennt ein Beispiel: „Wir prüfen, welche Materialien an welchen Stellen und mit welchem Energieaufwand für den Bau eines typischen Messestandes benötigt werden und welche Abfallmengen, Emissionen aber auch wiederverwertbaren Materialien und Produkte anfallen. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Messewirtschaft eröffnet dies neue Geschäftsmöglichkeiten, die ökologisch sowie ökonomisch vorteilhaft sind, da durch höhere Ressourceneffizienz beispielsweise die Materialkosten für Messestände sinken.

Weg von der Wegwerfwirtschaft

KRIDEM wird vielfältige Fragestellungen bearbeiten: Wie kann die Kreislaufwirtschaft
in der Messewirtschaft operationalisiert werden? Wie können Ressourceneffizienz und Umweltentlastung gemessen werden? Und welche Hindernisse gibt es für die Verbreitung existierender Ansätze? Zudem werden innovative Geschäftsmodelle entwickelt, die eine nachhaltigere Messeteilnahme ermöglichen. Ziel ist es, die in der Messewirtschaft vorherrschende Wegwerfwirtschaft, auch als „take-make-dispose“ bekannt, durch ein zirkuläres Wirtschaftsverständnis zu ersetzen.

Praktikable Lösungsansätze zum Vorteil von Umwelt und Unternehmen

Damit die Forschung praktikable Ergebnisse liefert, sind namhafte Branchenpartner und -partnerinnen beteiligt, darunter der Messeverband AUMA, die 2bdifferent GmbH &
Co.KG, imb troschke Messebau und tw tagungswirtschaft. Andrea Walburg, Geschäftsführerin des Messebauunternehmens imb troschke, betont: „Wir wollen ein
praxisnahes Verständnis für Kreislaufwirtschaft entwickeln, das Unternehmen fundiertes, aber leicht umsetzbares Wissen vermittelt. Das gelingt, wenn alle Anspruchsgruppen der Messewirtschaft mit ihren Perspektiven integriert werden.“ Jürgen May, Geschäftsführer von 2bdifferent GmbH & Co.KG, unterstreicht: „Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Veranstaltungsbranche. Entscheidend ist die Zusammenarbeit von Messebauer und -bauerinnen, Auftraggebenden und Messegesellschaften. Wenn alle Akteure und Akteurinnen Verantwortung übernehmen, etablieren sich geschlossene Materialkreisläufe und nachhaltige Events.“

 
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