Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) befürwortet ein Verbot von Zigarettenfiltern und verweist auf fehlende gesundheitliche Vorteile, Irreführung von Verbrauchern und Umweltprobleme. Die EU-Kommission dementierte Berichte über konkrete Verbotspläne, während das DKFZ stärkere Tabakpräventionsmaßnahmen für das EU-Ziel bis 2040 anmahnt.
DKFZ befürwortet Verbot von Zigarettenfiltern
Angesichts der aktuellen Diskussion um ein mögliches Verbot von Zigarettenfiltern in der EU hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) eine solche Maßnahme befürwortet. Eine Sprecherin sagte dem Nachrichtenportal Watson: „Da Zigarettenfilter keinen gesundheitlichen Vorteil bieten, den Verbraucher irreführen und ein weitverbreitetes Umweltproblem sind, ist ein Verbot von Zigarettenfiltern sinnvoll“. Die Filter würden zwar den Rauch der Zigaretten mildern, diese aber nicht gesünder machen. Was weniger schädlich wirke, führe durch die erleichterte Inhalation „zu kompensatorischem Rauchen, bei dem mehr, häufiger und tiefer inhaliert wird“. Dadurch werde die gleiche Schadstoffmenge aufgenommen wie ohne Filter, sagte die DKFZ-Sprecherin. Sie wies zudem darauf hin, dass nach Einführung der Zigarettenfilter Adenokarzinome, eine bestimmte Form des Lungenkrebses, zugenommen haben.
EU-Kommission dementiert Verbotspläne
Nachdem unter anderem die „Bild“ berichtet hatte, die EU schlage zum Schutz von Gesundheit und Umwelt ein Verbot von Filterzigaretten vor, sah sich ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch veranlasst, die Meldungen zu dementieren. „Um es ganz klar zu sagen: Die Europäische Kommission plant nicht, Filterzigaretten zu verbieten“, teilte dieser mit.
Tabakpräventionsziel bis 2040
Die EU-Kommission will den Anteil der Raucher an der Bevölkerung bis 2040 auf unter fünf Prozent senken. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hält dieses Ziel für erreichbar. Es brauche dafür allerdings „konsequent umgesetzte und evidenzbasierte Tabakpräventionsmaßnahmen“. Mit der aktuellen mangelhaften Tabakprävention werde das gesetzte Ziel voraussichtlich nicht erreicht. „Gerade Deutschland muss als eines der bevölkerungsreichsten Länder der EU endlich seinen Beitrag leisten“, sagte die Sprecherin.
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