Kranzniederlegung /Foto: CDU Osnabrück
Am heutigen Donnerstag legte die CDU-Stadtratsfraktion wie in den Vorjahren am Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal am Herrenteichswall einen Kranz nieder und gedachte des von Rechtsextremisten vor genau 100 Jahren ermordeten Reichsfinanzministers Matthias Erzberger.
Jedes Jahr versammelt sich die CDU-Stadtratsfraktion an dem Osnabrücker Denkmal für Demokratie und Rechtsstaat, um an diesem Ort des sozialdemokratischen Reichspräsidenten Ebert , des liberalen Reichsaußenministers Rathenau und des christlich-demokratischen Reichsfinanzministers Erzberger zu gedenken. Alle drei sind Repräsentanten der Weimarer Republik und den Kampf für die Demokratie, wie sie heute in Deutschland etabliert ist.

Über Matthias Erzberger
Matthias Erzberger wurde 1903 mit 28 Jahren direkt in Württemberg für die Zentrumspartei in den Reichstag gewählt. Dort wurde er zu einem Kritiker der Kolonialpolitik, kam in den Haushaltsausschuss und den Fraktionsvorstand. Seine erste große politische Tat war 1917 die Einbringung einer Friedensresolution, die der Reichstag verabschiedete. Er setzte sich mitten im 1. Weltkrieg für einen Verständigungsfrieden ohne Annexionen ein. Im Oktober 1918 wurde Erzberger Minister im Kabinett des Reichskanzlers Max von Baden. Als Bevollmächtigter der Reichsregierung und Leiter der Waffenstillstandskommission unterzeichnete er in Frankreich das Abkommen, das den 1. Weltkrieg beendete. Die Anhänger der „Dolchstoßlegende“ bezeichneten ihn deshalb als „Novemberverbrecher“. Als Reichsfinanzminister 1919/1920 setzte Erzberger das umfangreichste Reformwerk der deutschen Steuer- und Finanzgeschichte durch und legte die Grundlagen
für das heute noch vorhandene deutsche Steuersystem. Die Hetzpropaganda gegen Erzberger führte zu Prozessen und Attentaten. Am 26. August 1921 -genau heute vor 100 Jahren- schossen zwei Angehörige rechtsextremer Organisationen sechsmal auf ihn. Zwei weitere gezielte Kopfschüsse töteten Matthias Erzberger.
„Er starb als Märtyrer für die Sache der Republik und die deutsche Demokratie verlor
mit ihm einen ihrer mutigsten Vorkämpfer”, schließt Fritz Brickwedde, CDU-Fraktionsvorsitzender die Rede zu Ehren Erzbergers.