Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat Anklage gegen einen 39-jährigen abgelehnten Asylbewerber aus dem Kosovo erhoben.

Dem Mann, der bis zu seiner Festnahme in Glandorf wohnte, wird vorgeworfen, am 4. März 2017 auf einem Flohmarkt an der Halle Gartlage in Osnabrück nach einem Streit mit einem dortigen Standinhaber eine zum Verkauf angebotene Stielaxt ergriffen und mit dieser dem Inhaber des Standes in das Gesicht geschlagen zu haben. Ursache des Streites waren Äußerungen des Angeschuldigten und eines Begleiters über den Umgang mit ethnischen Minderheiten aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Asylantrag war bereits 2015 abgelehnt worden

Die Osnabrücker Staatsanwaltschaft teilte zum Hintergrund des kosovarischen Täters mit, dass dessen Asylantrag bereits im September 2015 vom BAMF abgelehnt worden war. Eine daraufhin vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück geführte Klage war im Mai 2016 verworfen worden. Derzeit befindet sich der Angeklagte wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft.

Tödliche Verletzung billigend in Kauf genommen

Das Opfer erlitt durch die Verletzung eine tiefe Schnittverletzung an der rechten Wange mit erheblich dauerhaft sichtbarer Narbenbildung.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeschuldigte bei seinem Schlag eine tödliche Verletzung des Opfers zumindest billigend in Kauf genommen hat. Sie hat deshalb Anklage wegen versuchten Totschlags und schwerer Körperverletzung erhoben.

Die Anklage wurde zum Landgericht Osnabrück -Schwurgericht- erhoben. Die Kammer hat noch nicht über die Öffnung des Hauptverfahrens entschieden. Ein Hauptverhandlungstermin ist noch nicht anberaumt.