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Kommentar: Halloween – oder was stimmt mit Euch nicht?

Irgendetwas scheint in den letzten Jahren völlig aus dem Ruder gelaufen zu sein. Wieso wird Halloween vom harmlosen Kinder-Event zum Gewalt-Festival?

Ein Kommentar von Heiko Pohlmann

Die Polizeimeldung von diesem Samstagmorgen war kaum zu ertragen: Unbekannte sollen einen Igel angezündet und ihn zuvor mit Böllern gequält haben. Woanders wurden Knaller auf einen Hund geworfen. Und auch die Partyszene war in der Halloween-Nacht offenbar nicht friedlich*.

Ist das eine Spätfolge von Corona? Ich frage das ernsthaft: Hat die lange – und wie viele inzwischen kritisieren, wissenschaftlich kaum begründete – Zeit der Lockdowns bei manchen jungen Menschen etwas in der Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig beschädigt? Das mag manchen zu weit hergeholt erscheinen, aber die Frage muss gestellt werden, wenn sich soziale Verrohung und Rücksichtslosigkeit häufen.

Gewiss: Jugendliche, die über die Stränge schlagen, hat es immer gegeben. Sicherlich gab es früher auch Tierquälerei, geknickte Egos an der Discotür und Kneipenschlägereien. Doch das, was allein in der Nacht von Freitag auf Samstag passiert ist – mehr als 25 Polizeieinsätze in und um Osnabrück – geht deutlich darüber hinaus.

Was jetzt nötig ist, sind klare Konsequenzen und ehrliche Aufarbeitung: Ermittlungen müssen lückenlos geführt, Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Betreiber, Security-Firmen und Veranstalter sind in der Pflicht, für Sicherheit zu sorgen; Politik und Zivilgesellschaft müssen Prävention, Aufklärung und Erziehung stärker in den Blick nehmen.

Und ganz praktisch: Halloween darf nicht zur Ausrede für Gewalt werden. Es ist an der Zeit, dieses Fest zurückzuholen – für die Kinder, für die Tiere und für eine Stadt, die wieder Respekt als Selbstverständlichkeit einfordert.

 


* Unter dieser URL wurde heute Abend auch über einen Vorfall in der lokalen Clubszene berichtet – ebenfalls in der Halloween-Nacht, in der so viel passierte. Nach der Veröffentlichung erhielt unsere Redaktion kurzfristig zusätzliche Informationen, die ein neues Licht auf den Vorfall werfen. Wir werden daher dieses Thema nochmals neu recherchieren und insbesondere auch die Ermittlungen der Polizei abwarten. 


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11
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