Am kommenden Freitag (21. Februar) kommt es zu massiven Einschränkungen im Osnabrücker Busverkehr. Grund ist der Warnstreikaufruf der Gewerkschaft Verdi. An diesem Tag finden deshalb keine Fahrten im städtischen MetroBus-Liniennetz und im städtischen Nachtbus-Verkehr statt. Allerdings trifft es mal wieder die Falschen: Schülerinnen und Schüler, die arbeitende Bevölkerung und – gerade an einem Freitagabend – die Nachtschwärmer, die nacht dem Clubbesuch sicher nach Hause kommen wollen.
Ein Kommentar von HASEPOST-Redaktionsleiter Dominik Lapp
Dass Busfahrer für bessere Arbeitsbedingungen streiken, ist ihr gutes Recht. Doch wenn der Streik auf einen Freitag fällt und auch die Nachtbus-Linien betroffen sind, stellt sich die Frage: Geht es hier noch um berechtigte Forderungen oder trifft es am Ende die Falschen?
Gerade an einem Wochenende, wenn viele Menschen in Osnabrück ausgehen, sind Nachtbusse essenziell – besonders für Frauen, die sicher nach Hause kommen wollen. Das Frauen-Nacht-Taxi ist zwar eine Alternative, doch es fährt nur innerhalb der Stadt. Wer in den Landkreis muss, hat Pech gehabt. Wie sollen Frauen aus ländlichen Gebieten nach Hause kommen, wenn der öffentliche Nahverkehr streikt und keine sichere Alternative besteht?
Dieser Streik trifft wieder mal diejenigen, die alternativlos auf Busse angewiesen sind – nicht die Verantwortlichen, mit denen verhandelt werden muss, sondern Fahrgäste, die ohnehin oft unter schlechten oder nicht verlässlichen ÖPNV-Verbindungen leiden. Streiken, ja – aber mit Bedacht.