Kochen, Musik hören und ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen

Am 17. August 2019 fand die erste Schnippeldisco in Osnabrück statt. Möhren, Kartoffeln, Trauben und Vieles mehr wurden hier erfolgreich vor dem Mülleimer gerettet. Damit setzen die Initiatoren bei ungezwungener Atmosphäre ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung.

Essbare Lebensmittel vor dem Mülleimer zu bewahren war das Ziel der ersten Schnippeldisco in Osnabrück. Egal ob zu hässlich für den Supermarkt, oder zu nah am Mindesthaltbarkeitsdatum, hier wurde bei guter Musik Alles geschnippelt und gekocht. „Essen verbindet jeden“, erzählt Steffen Keil, einer der Initiatoren der Veranstaltung. Deswegen sei eine Schnippeldisco die perfekte Umgebung, um Menschen in einer ungezwungenen Atmosphäre auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen.

Abgelaufen bedeutet nicht tödlich

„Viele wissen schon seit Jahren von dem Problem, aber es ist schwer das in die Öffentlichkeit zu tragen“, erklärt die Mitinitiatorin Maria Pinsker. Alleine in Deutschland werden jährlich etwa 13 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen, wie das Internetportal Zeit-Online berichtet. Vieles davon kommt aus Privathaushalten, aber auch Supermärkte tragen zu dieser hohen Zahl bei. „Wir wollen die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, denn abgelaufene Lebensmittel müssen nicht tödlich sein“, sagt Keil. „Eine ungezwungene Atmosphäre ist uns aber wichtig, denn wir wollen keine Moralpredigt halten.“

Schnippeln und Essen bei Live-Musik

Das Erzeugen einer ungezwungenen Atmosphäre ist den Initiatoren gelungen. Etwa 20 bis 30 Teilnehmer schnippelten zuerst ihre Zutaten, wie Möhren, Kohlrabi und Zwiebeln und ließen diese danach vom Kochteam zubereiten. Dabei konnten sich die Teilnehmer unterhalten, der Musik zuhören und dazu tanzen. Im späteren Verlauf traten auch zwei Live-Musiker auf. Die Teilnahme und das Essen waren kostenlos, gegen eine Spende konnten sich die Anwesenden auch Getränke holen.

Lange Vorbereitung hat sich gelohnt

Ein Team aus Organisatoren und freiwilligen Helfern begann bereits am Freitag damit, die Lebensmittel aus den Supermärkten abzuholen. Am längsten habe aber das Sortieren gedauert, wie Pinsker ausführt. „Bis die Kartoffeln alle bei den Kartoffeln waren und auch der Rest sortiert war, sind mehrere Stunden vergangen.“ Die lange Vorbereitung habe sich aber gelohnt, denn sowohl die Teilnehmer, als auch die Organisatoren und Helfer hatten Spaß dabei. „Einige wollen ihre Kochschichten schon gar nicht mehr abgeben.“

Kochen, Musik hören und ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen
Die freiwilligen Helferinnen Nele Feldkampf und Julia Laux haben Spaß beim Kochen.

Nachfolger gesucht

„Hier wird so lange gekocht, bis alles weg ist“, berichtet Pinsker weiter. Damit auch nach der Schnippeldisco keine Essensreste im Mülleimer landen, konnten sich die Teilnehmer Alles was übrig bleibt mit nach Hause nehmen. Ob eine weitere Schnippeldisco in Osnabrück stattfindet, wird sich allerdings noch herausstellen. Denn die Organisatoren Pinsker und Keil werden Osnabrück bald verlassen und suchen noch Nachfolger.


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Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

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