Im Klinikum Osnabrück werden aktuell die Kreißsäle erneuert, um werdenden Müttern eine zeitgemäße Geburt zu ermöglichen. Während der Umbauarbeiten kommt es nicht zu Einschränkungen im Bereich der Entbindungststation; eher im Gegenteil.
Im Kreißsaalbereich des Klinikums Osnabrück bleibt kein Stein auf dem anderen: Um Schwangeren auch zukünftig eine sichere, individuelle und selbstbestimmte Geburt in einer entspannten Atmosphäre zu ermöglichen, hat das Krankenhaus auf dem Finkenhügel die Komplettsanierung und weitere Modernisierung seiner Kreißsäle in Angriff genommen.
Zukünftig sechs Entbindungsräume
Bei dem über einen Zeitraum von 1,5 Jahren geplanten Umbau wird der gesamte Kreißsaalbereich umgebaut und in der Fläche deutlich erweitert. Insgesamt stehen dann sechs Entbindungsräume jeweils mit einer speziellen Wanne für Wassergeburten zur Verfügung. Die großen Badezimmer werden komplett entkernt und mit einem modernen Konzept neu eingerichtet und gestaltet. Damit auch in der Übergangszeit in einer ebenso freundlichen und persönlichen Atmosphäre wie bisher entbunden werden kann, wurde nun ein Interimskreißsaal in Betrieb genommen, in dem wie bisher vier voll ausgestattete Entbindungszimmer sowie weitere Wehen- und Überwachungsräume zur Verfügung stehen.
Keine Einschränkung der Leistungen
Der Interims-Kreißsaalbereich wurde in einer Station mit zurzeit nicht benötigten Patientenzimmern eingerichtet. Von dort sind es nur wenige Schritte zu den bisher genutzten Räumen und der Entbindungsstation 21, in der die Mütter und Kinder untergebracht sind. Wie Dr. Dr. Yves Garnier, der Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe des Klinikums Osnabrück, und die Leitende Oberärztin Dr. Helga Brachmann-Michalski erklären, stehen Schwangeren wie gewohnt alle Leistungen des Perinatalzentrums zur Verfügung. Es sei darauf geachtet worden, dass schon die für die Übergangszeit eingerichteten Räume mit Vorteilen verbunden sind.
Zugang mit Kamera gesichert
„Die Kreißsäle haben nun alle ein eigenes Badezimmer und es haben alle Fenster nach draußen. Sie sind modern und funktional eingerichtet, so dass es dem jüngsten Stand in der Geburtshilfe entspricht“, betont Garnier. Und Brachmann-Michalski ergänzt: „Wir haben nun außerdem mehr Brutkästen für Frühgeborene. Mir gefällt es außerdem, dass der Zugang zu der Station nun auch mit einer Kamera von außen gesichert ist und dass wir mehr Platz im Empfangsbereich haben.“
Logistische Herausforderung gemeistert
Wie sie berichten, hat es von Müttern und Vätern bisher nur positive Rückmeldungen gegeben. Auch die Farbgestaltung und die Einrichtung der neuen Entbindungsräume komme gut an. Beide sind stolz, wie reibungslos der Umzug geklappt hat. „Das war eine logistische Herausforderung, die unser Team wirklich mit Bravour bewältigt hat“, sagt Garnier. Er und Brachmann-Michalski stellen besonders heraus, dass es eine Gemeinschaftsleistung war. „Techniker und Computerspezialisten haben daran ebenso mitgewirkt wie Pflegekräfte, Hebammen und Ärzte. Das war wirklich toll“, so Brachmann-Michalski.
Stressiger Umzugstag
Als eines der ersten Kinder wurde Alma, die Tochter von Marlene und Michael Brüwer aus Merzen, am Umzugstag in einem der neuen Kreißsäle geboren. „An dem Tag haben wir vormittags erst zwei Entbindungen in den alten Kreißsälen betreut und nachmittags drei in den neuen Räumen, außerdem hatten wir noch einen Kaiserschnitt. Der Übergang war so fließend, dass er für die Mütter gar nicht zu merken war – aber um es so hinzukriegen, hat wirklich unser ganzes Team mitgeholfen und ich bin allen sehr dankbar dafür“, so Garnier.
Vater durfte bei Geburt dabei sein
An Marlene Brüwer ist die viele Arbeit hinter den Kulissen am Tag der Geburt von Alma (53 cm, 3670 Gramm) komplett vorbei gegangen. Tags darauf freute sie sich, dass alles gut gelaufen sei. „Alma ist gesund und auch mir geht es wirklich sehr gut“, meinte die 26-Jährige. Ihr habe es im Klinikum gut gefallen. „Alma ist unser erstes Kind. Wenn sich bei uns noch ein zweites Kind einstellt, kommen wir gerne wieder hierher“, sagte sie. Sie hätten sich für die Entbindung auf dem Finkenhügel entscheiden, weil im Klinikum vorab eine virtuelle Kreißsaal-Führung möglich gewesen sei. Und, klar – sie fand es schön, dass es die Corona-Regelungen zugelassen haben, dass Vater Michael bei der Geburt dabei sein durfte. „Das hatten wir uns gewünscht.“ Alma scheint ein besonders entspanntes Baby zu sein: Sie hat gleich in der ersten Nacht sechs Stunden am Stück geschlafen. Und als Garnier und Brachmann-Michalski ihrer Mutter mit einem Strauß Blumen gratulierten, hat sie ebenfalls ganz tief durchgeschlafen.
Besondere Premiere: Alma, die Tochter von Marlene und Michael Brüwer, ist eines der ersten Babys, das in einem der neuen Interimskreißsäle im Klinikum Osnabrück geboren wurde. Privatdozent Dr. Dr. Yves Garnier und Dr. Helga Brachmann-Michalski gratulierten der jungen Mutter. / Foto: Klinikum Osnabrück.