Die Kritik von Berliner Prälaten an den migrationspolitischen Plänen der Union stößt auf Widerspruch innerhalb der Kirche. Die Leiter der Katholischen Büros in Bayern, Bremen und Nordrhein-Westfalen widersprachen einem entsprechenden Brief der Prälaten an alle Bundestagsabgeordneten. In einem Schreiben, das der FAZ vorliegt, bezeichneten sie den Brief als „inhaltlich überzogen, parteipolitisch einseitig und inopportun“.
Widerspruch innerhalb der katholischen Kirche
Der Widerspruch stammt von Matthias Belafi (München), Bernhard Stecker (Bremen) und Antonius Hamers (Düsseldorf), wie es in einem Schreiben vom 10. Februar heißt, das an den Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, gerichtet ist. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, und Generalsekretärin Beate Gilles sollen laut der FAZ über das Schreiben informiert worden sein.
Inhaltliche Differenzen
Die Autoren des Widerspruchs betonen, dass die Stellungnahme der Berliner Prälaten zwar inhaltlich mit der bisherigen Position der Deutschen Bischofskonferenz übereinstimmt. Allerdings hätte der Wahlkampf eine sachlichere Einbringung der Inhalte erfordert, statt durch ein zugespitztes und überzogenes Anschreiben einseitig Position in der öffentlichen Debatte zu beziehen. Mit ihrer Kritik hätten die Berliner Prälaten zur Polarisierung beigetragen und die Entfremdung vieler bürgerlicher Kirchenmitglieder gefördert.
Kritik an der Union
Bereits am 28. Januar hatten Karl Jüsten und die evangelische Prälatin Anne Gidion die Mitglieder des Deutschen Bundestages per E-Mail angeschrieben. Sie warnten davor, dass das Vorgehen von CDU und CSU geeignet sei, Migranten in Deutschland zu diffamieren, Vorurteile zu schüren und nicht zur Lösung der tatsächlich bestehenden Fragen beizutragen. Diese deutliche Kritik erfolgte am Vorabend der Debatte über einen Entschließungsantrag der Unionsparteien zur Migrationspolitik.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .