Die Reduktion von Plastik in der Umwelt ist erklärtes Ziel der Europäischen Union. Für den niedersächsischen Landtagsabgeordneten Martin Bäumer (CDU) muss das auch für Kunstrasenplätze gelten.
„Der Eintrag von Plastik in die Umwelt durch Kunstrasenplätze ist nicht tolerabel. Wir können nicht auf der einen Seite Strohhalme verbieten und uns hier wegducken“, sagt er. Bäumer ist dafür, dass die Verwendung von Kunststoffen auf allen Ebenen kritisch hinterfragt wird. „Kunststoff sollte nur dort verwendet werden, wo es unbedingt erforderlich ist.“
Verbot in NRW geplant
Kunststoffrasensysteme werden häufig mit Kunststoffgranulat gefüllt, das allerdings in Nordrhein-Westfalen ab 2021 verboten sein wird. Auch andere Bundesländer könnten nachziehen. Kommunen und Vereine müssen sich nun Gedanken über Alternativen machen. Hier bieten sich Sand und/oder Kork als Füllstoffe an. Zudem gibt es auch Kunststoffrasensysteme, die ohne elastischen Füllstoff betrieben werden können.
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) und Deutscher Fußball-Bund (DFB) schätzen aber, dass der Gesamtbetrag für den Austausch des Füllstoffes im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen dürfte, der Städte- und Gemeindebund selbst will eine dreistellige Millionenhöhe nicht ausschließen. DOSB und DFB fordern deshalb eine Übergangsfrist von mindestens sechs Jahren für den Austausch der Kunststoffgranulate.
In Zukunft auf Kunststoff verzichten
Für Martin Bäumer, der auch umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Niedersachsen ist, wäre es ein erster Erfolg, wenn bei der Neuanlage von Kunstrasenplätzen auf Kunststoff verzichtet würde. „Wer darüber heute noch nachdenkt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, stellt Bäumer fest.