Katharina Pötter will Heimspiel-Unterstützung für den VfL ermöglichen

Eine Pressemitteilung der Stadt Osnabrück an einem Feiertag ist höchst ungewöhnlich. Keine Naturkatastrophe und auch kein Trauerfall ist Hintergrund für diese ungewöhnliche Aktivität der Bürokraten, sondern die Aussicht auf Besserung in der Pandemielage und ein Modellprojekt zur Öffnung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen, das bereits beim Land Niedersachsen beantragt wurde.

Vor dem Hintergrund sinkender Inzidenzzahlen auch in der Stadt Osnabrück, hat die Stadtverwaltung demnach bereits am 20. Mai beim Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung einen Antrag zur modellhaften Erprobung der Öffnung von Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen In dem Antrag heißt es, dass keine Anhaltspunkte für ein steigendes Infektionsgeschehen in den kommenden Wochen vorlägen. Deshalb werde angenommen, dass das Modellprojekt vom 30. Mai bis 19. Juni ohne Unterbrechung durchgeführt werden könne.

Auch Theater, Schwimmbäder und Lagerhalle sollen öffnen

Zum Zeitpunkt der Antragstellung war noch nicht klar, ob für den VfL Osnabrück die Relegation notwendig wird. Mit dem Erreichen der Relegation wird nun auch das Rückspiel am Sonntag, 30. Mai in den Projektzeitraum fallen. „Wir hatten uns natürlich sehr gewünscht“, sagt Stadträtin Katharina Pötter, Leiterin des Corona-Krisenstabes der Stadtverwaltung, „dass der VfL direkt die Klasse hält. Nun hoffen wir darauf, dass das Spiel auch vor Publikum stattfinden kann. Dafür hat der VfL ein ausgefeiltes Hygienekonzept vorgelegt.“

Im Rahmen des Modellprojektes sollen die Lagerhalle, das Theater und die Osnabrücker Schwimmbäder für einen dreiwöchigen Projektzeitraum und unter höchsten Schutzvorkehrungen öffnen dürfen. Außerdem ist vorgesehen, dass im Relegationsspiel des VfL Osnabrück am kommenden Sonntag knapp 2000 Zuschauer im Stadion das Spiel verfolgen dürfen.

7-Tages-Inzidenz im freien Fall

Möglich wird dieses Vorgehen aufgrund des § 18b der aktuellen Corona-Verordnung. Dieser sieht vor, dass im Rahmen von Pilotprojekten die Öffnung einzelner eigentlich geschlossenen Einrichtungen beantragt werden kann. Die Möglichkeit gilt allerdings nur bei einer dauerhaften 7-Tage-Inzidenz unter 100. Osnabrück unterschreitet diesen wichtigen Schwellenwert seit dem 14. Mai. Inzwischen ist sogar die 7-Tage-Inzidenz von 50 erstmalig unterschritten worden. Die Verordnung sieht für die Öffnungsschritte die digitale Kontaktnachverfolgung, die Etablierung von Testkonzepten sowie die Auswertung des Infektionsgeschehen vor.

Deshalb ist der Zugang zu allen teilnehmenden Betrieben nur mit negativem Test (bzw. Impfausweis oder Genesenennachweis) sowie nach Hinterlegung der Kontaktdaten – bestenfalls auf digitalem Wege mittels der Luca-App – möglich. In allen teilnehmenden Betrieben ist durchgängig eine medizinische Maske zu tragen, die in den Schwimmbädern während des Schwimmens natürlich abgelegt werden kann. Die Anzahl der zugelassenen Besucher / Zuschauer ist stark begrenzt. Im Theater, der Lagerhalle und im Stadion werden ausschließlich feste Sitzplätze vergeben. Insbesondere für die VfL-Fans gelten außerdem weitere Schutzvorschriften, wie eine entsprechend gestaltete Ein- und Auslasssituation, die Beschränkung der Zuschauer auf nur die beiden Sitzplatztribünen mit entsprechenden Abständen oder der Verzicht auf einen Alkoholausschank im Stadion.

Pötter: Ein Schritt in Richtung Normalität

„Ich blicke vorsichtig optimistisch auf die aktuelle Lage. Die Infektionszahlen sind seit einigen Tagen gering. Wir können uns den Blick nach vorne erlauben und möchten versuchen, einen weiteren Schritt in Richtung Normalität zu unternehmen!“ erläutert Pötter die Motivation. „Die von uns angefragten Institutionen waren sofort bereit an dem Modellprojekt mitzuwirken. Die Abstimmung der notwendigen Hygienekonzepte verlief entsprechend reibungslos, obwohl wir hohe Schutzmaßnahmen gefordert haben.“

Dr. Michael Welling, Geschäftsführer Wirtschaft des VfL Osnabrück ergänzt: „Wir unterstützen das Vorhaben der Stadt Osnabrück, mit dem Modellprojekt schrittweise und vorsichtig einen Weg zu beschreiten hin zur Normalität und arbeiten bereits seit langem an einem entsprechenden Veranstaltungs- und Hygienekonzept. Für die gesamte Gesellschaft ist die Corona-Pandemie nach wie vor eine große Herausforderung, der Weg zur Normalität gelingt nur gemeinsam“. Und weiter: „Die Gespräche mit der Stadt und den entsprechenden Behörden waren stets konstruktiv und zielführend. Wir wollen als Teil des Modellprojekts gemeinsam mit anderen Institutionen Vorreiter sein für viele Unternehmungen, Einrichtungen sowie Veranstalter und Gastronomen. Dass wir nach so langer Zeit tatsächlich noch in der Saison zumindest einen Teil unserer Fans an der Bremer Brücke begrüßen dürfen, freut uns im Sinne der gesamten Region und des Modellprojekts der Stadt Osnabrück sehr.“  Wir hoffen sehr, dass das Land Niedersachsen den Antrag kurzfristig genehmigt. Es wäre für uns und die übrigen Vereine in den Bundesligen mit Blick auf die kommende Saison ein guter Test, ob die hohen Schutzmaßnahmen wirken. Und natürlich können wir die Unterstützung der Zuschauer gut gebrauchen!“


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