Am Donnerstag, den 27. Februar, beginnt um 18:11 zur Weiberfastnacht wieder der Karnevalsmarkt vor dem Rathaus in der Osnabrücker Altstadt, organisiert vom Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval e. V. (BOK). Am 1. März, geht es weiter mit dem großen Umzug am Ossensamstag. Nach kürzlich bekannt gewordenen Anschlagsdrohungen gegen die Karnevalsveranstaltungen in Köln stellt sich auch in Osnabrück die Frage nach der Sicherheit für die Teilnehmenden der Feierlichkeiten.
IS droht mit Anschlägen auf Karnevalsveranstaltungen in Köln
Nachdem der Kölner Polizei am Montag, den 24. Februar, Anschlagsdrohungen durch den Islamischen Staat (IS) gegen die Karnevalsveranstaltungen, unter anderem auch gegen die Feierlichkeiten zur Weiberfastnacht auf dem Alten Markt, bekannt geworden waren, wurden dort die Sicherheitskonzepte am Dienstag noch einmal verstärkt. Kölner Polizeieinsatzleiter Martin Lotz lässt aber nicht unerwähnt, dass solche terroristischen Drohungen in erster Linie nur die Menschen in Angst versetzen sollen.
Keine konkrete Bedrohung für Osnabrück
In Osnabrück gebe es allerdings laut Kim Junker-Mogalle von der Pressestelle der Polizeiinspektion Osnabrück „keine konkreten Hinweise für eine Gefährdungslage. In Hinblick auf den Ossensamstag und die anderen Karnevalsveranstaltungen ist die Polizei jedoch sensibilisiert.“ Sie betont, dass die Polizei Osnabrück sich im engen Austausch mit der Stadt, dem Veranstalter BOK und anderen Polizeibehörden befinde. „Basierend auf diesen Erkenntnissen sowie auf einer eigenen Gefahrenbewertung, wird das polizeiliche Einsatzkonzept ständig evaluiert und angepasst“, erklärt Junker-Mogalle auf Anfrage.
Verbot bestimmter Verkleidungen
Wie die Polizeiinspektion in einer Pressemitteilung bekannt gab, sind bei den Feierlichkeiten zum Ossensamstag am 1. März bestimmte Kostümierungen untersagt. Neben täuschend echten Uniformen von Beamten mit hoheitlichen Befugnissen und verfassungsfeindlichen Symbolen sind natürlich echte Waffen, aber auch Nachbildungen dieser sowie unbrauchbar gemachte Waffen, verboten. Ebenso untersagt sind Verkleidungen, mit denen man als Terrorist interpretiert werden könnte. Darüber hinaus bittet die Polizei die Feiernden, verantwortungsbewusst mit Alkohol umzugehen und warnt ausdrücklich vor Alkohol am Steuer.
Jecken lassen sich nicht unterkriegen
Laut der Polizei sei der Veranstalter BOK für das Sicherheitskonzept verantwortlich. Karin Haufs, Pressesprecherin des BOK, verweist auf Nachfrage zur Sicherheitslage der kommenden Karnevalsveranstaltungen auf die stetig angepassten und aktualisierten Sicherheitskonzepte, vor allem am Ossensamstag. Die Weiberfastnacht und der Karnevalsmarkt am Donnerstag würden ebenso den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Allerdings wollte sie sich im Gespräch mit unserer Redaktion aus einsatztechnischen Gründen nicht zu Details über die genauen Maßnahmen und, ob es eine Verstärkung der Einsatzkräfte geben werde, äußern, denn „das wäre ja sonst eine Einladung an mögliche Täter.“ Haufs verweist darauf, dass in Osnabrück genauso wie in Köln die Karnevalsveranstaltungen mit angepasstem Sicherheitskonzept weiterhin weitestgehend uneingeschränkt stattfinden sollen. „Es ist gut, dass man sich nicht unterkriegen lässt. Das wird hier alles wie geplant stattfinden, sonst hat man ja gar keine Freiheiten mehr“, kommentiert Haufs die Frage nach möglichen Auswirkungen der Anschlagsdrohungen in Köln auf die Feierlichkeiten in Osnabrück.
Polizei steht bei Problemen bereit
„Ein respektvoller und verantwortungsvoller Umgang miteinander ist entscheidend, damit alle Besucherinnen und Besucher den Ossensamstag unbeschwert genießen können“, betont Oliver Voges, Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, der den Polizeieinsatz am Ossensamstag leiten wird. „Sollten dennoch Konflikte oder Sicherheitsprobleme auftreten, sind unsere Einsatzkräfte jederzeit ansprechbar und schnell zur Stelle.“
Aktuelle Informationen zur Verkehrslage, Sicherheitsmaßnahmen und anderen Ereignissen gibt die Polizei Osnabrück für den Ossensamstag wieder auf ihrem WhatsApp-Channel bekannt.