Die Industriekultur in Deutschland hat jetzt eine eigene Interessenvertretung: Am 1. April wurde im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund der Bundesverband Industriekultur Deutschland gegründet. Mit dabei: das MIK Museum Industriekultur Osnabrück als eines der Gründungsmitglieder.
Rund 180 Personen bei Gründungsversammlung
Rund 180 Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Deutschland kamen zur Gründungsversammlung zusammen, um Vorstand und Satzung zu beschließen. Die Geschäftsstelle des neuen Verbands wird künftig auf dem Gelände der Zeche Zollern angesiedelt sein – einem Symbolort der Industriekultur im Ruhrgebiet.
Der neue Verband will Austausch, Vernetzung und politische Lobbyarbeit für die Industriekultur bündeln und stärken. In der Präambel heißt es, es brauche eine starke Stimme, die die Interessen der Industriekultur in die Öffentlichkeit und gegenüber Bund, Ländern und Kommunen vertritt.
Großes Potenzial
Dr. Vera Hierholzer, Geschäftsführende Direktorin des MIK, sieht großes Potenzial: „Das ist ein bedeutender Schritt, um die Vielfalt, Bedeutung und Zukunftsfähigkeit der Industriekultur sichtbar zu machen. Ich freue mich, dass ich den Prozess begleiten durfte.“
Anstoß zur Gründung war eine gemeinsame Erklärung auf der ERIH-Jahrestagung 2023 in Nürnberg. Unterstützt von einem breiten Bündnis – von UNESCO-Welterbestätten bis zu regionalen Netzwerken – wurde nun die Vision einer dauerhaften, professionellen Interessenvertretung umgesetzt.
Fördermittel von bis zu 450.000 Euro
Für den dreijährigen Aufbau stehen Fördermittel von bis zu 450.000 Euro zur Verfügung, getragen von der Kulturstiftung des LWL, der regionalen Kulturförderung des LVR und dem Regionalverband Ruhr. Ziel ist es, den Verband zu einem zentralen Ansprechpartner in Fragen der Industriekultur zu entwickeln – von Bildungsarbeit über Fördermittelberatung bis zur Nutzung von Industriedenkmälern. Ein erster Höhepunkt ist bereits geplant: 2027 soll eine bundesweite Tagung zur Zukunft der Industriekultur stattfinden.