HASEPOST
 
HASEPOST

IHK-Blitzumfrage: Handel und Gastronomie in der Region Osnabrück lehnen Verpackungssteuer ab

spot_img

Eine aktuelle Umfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim zeigt: Die potenziell betroffenen Unternehmen lehnen die Einführung einer Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen von Speisen und Getränken ab.

Verpackungssteuer bringt mehr Bürokratie

„Eine Verpackungssteuer bringt mehr Bürokratie und höhere Kostenbelastungen. Die Vermeidung von Abfall oder gar Impulse, die Gastronomie und Handel voranbringen und zu attraktiven Innenstädten führen, sind dagegen kaum zu erwarten“, stellt IHK Hauptgeschäftsführer Marco Graf mit Blick auf die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung der IHK fest.

81 Prozent der Unternehmen sind gegen Einführung

In der IHK-Umfrage sprechen sich insgesamt 81 % der potenziell betroffenen Unternehmen
gegen die Einführung einer Verpackungssteuer aus. Sie befürchten an erster Stelle einen
Anstieg der Bürokratie (85 %). Insbesondere kleinere Betriebe sehen sich hier belastet. Auch der Erklärungsaufwand gegenüber Kunden wird als Belastung wahrgenommen (85 %). Im Ergebnis gehen die befragten Unternehmen davon aus, dass ihre Kosten infolge der Steuer steigen (80 %). Mehr als die Hälfte der Betriebe rechnet zudem mit Umsatzrückgängen (56 %).

Unternehmen müssten Preiserhöhungen weitergeben

Insofern sind auch die zu erwartenden Reaktionen auf die Verpackungssteuer klar
prognostizierbar: Unter den möglichen Maßnahmen geben die Unternehmen an, die hohen
Kosten im Rahmen von Preiserhöhungen weitergeben zu müssen (73 %). Eine Einschränkung des Speisenangebots, um Verpackungen zu vermeiden, ziehen immerhin noch 23 % in Betracht. Lediglich 20 % geben allerdings an, vermehrt auf Mehrwegalternativen umzusteigen. Dies ist jedoch eines der erklärten Ziele der Verpackungssteuer, welches somit kaum erfüllt würde. „Unsere IHK-Blitzumfrage zeigt, dass eine Verpackungssteuer das falsche Mittel wäre, um Einwegverpackungen wirkungsvoll zu vermeiden“, erklärt Graf.

Ziel: Lösungen, die Einwegverpackungen vermeiden

Die IHK empfiehlt den Kommunen deshalb, Alternativen zu prüfen, die Unternehmen nicht mit zusätzlichen Steuern und neuer Bürokratie belasten. „Es braucht Lösungen, die
Einwegverpackungen zu vermeiden helfen, ohne die Unternehmen und die Verbraucher zu
verunsichern“, fordert Graf. Denkbar seien hier Pilotprojekte für ein regional einheitliches
Mehrwegkonzept oder eine gemeinsame Werbekampagne für Mehrwegverpackungen, um auf diese Alternative aufmerksam zu machen. Auch müsse eine ausreichende Menge von
Abfallsammelbehältnissen im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt werden.

Verpackungssteuer auch in Osnabrück ein Thema

Hintergrund der Umfrage ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Januar dieses
Jahres. Dieses hat die Verpackungssteuer in Tübingen als rechtmäßig eingestuft.
Infolgedessen prüfen nun weitere Kommunen in Deutschland die Einführung einer
Verpackungssteuer oder eines vergleichbaren Instruments. Dazu gehört auch die Stadt
Osnabrück. Der Rat hatte hier am 3. Dezember 2024 eine Prüfung von Maßnahmen zur
Reduzierung von Einwegverpackungen durch die Verwaltung beschlossen.
Die IHK-Umfrage wurde vom 7. bis 14. März 2025 durchgeführt. Es haben sich 120
Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie, Handel, Beherbergung und
Freizeiteinrichtungen beteiligt.

 
PM
PM
Täglich erreichen uns dutzende Pressemitteilungen, von denen wir die auswählen, die wir für unsere Leser für relevant und interessant halten. Sofern möglich ergänzen wir die uns übermittelten Texte. Sofern nötig kürzen wir allzu werberische Aussagen, um unsere Neutralität zu wahren. Für Pressemitteilungen der Polizei gilt: diese werden bei Fahndungsaufrufen oder Täterbeschreibungen grundsätzlich nicht gekürzt.

  

Anzeige
-->

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion