Nach der Vollversammlung der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim steht fest: Handwerk ist wieder im Kommen! Die Handwerkskammer hätte im Jahr 2019 den höchsten Umsatzwert ganz Niedersachsens und auch im Bereich Digitalisierung wäre sie ein Vorreiter.
Die Jahresbilanz von Kammerpräsident Reiner Möhle fiel kurz, knapp und positiv aus: „Es war ein gutes Jahr für das Handwerk der Region!“ Er verwies in seinem Bericht insbesondere auf die exzellenten Konjunkturdaten bezüglich der kammerweiten Umfragen im Frühjahr und im Herbst. Auch das Landesamt für Statistik stützt diese herausragenden Werte.
Höchster Umsatzwert in Niedersachsen
Statistiker bescheinigen dem regionalen Handwerk eine überragende Bedeutung bezüglich der hohen Betriebsdichte, Spitzenwerten bei der Mitarbeiteranzahl sowie einem enormen Umsatzwert im Vergleich aller niedersächsischen Kammerbezirke. „Unsere rund 10.700 Handwerksbetriebe erwirtschaften mit ihren über 100.000 Beschäftigten rund ein Viertel des Gesamtumsatzes im Handwerk Niedersachsens“, erklärte Möhle. Das ist zudem der landesweit höchste Umsatzwert pro Betrieb und Mitarbeiter. Allein hier belegen im Vergleich zu allen 47 Landkreisen und kreisfreien Städten Niedersachsens die Stadt Osnabrück, das Emsland, die Grafschaft Bentheim und der Landkreis Osnabrück in dieser Reihenfolge Platz zwei bis fünf. Möhles Resümee: „Wir können stolz sein auf unsere Auszubildenden, Gesellen sowie Meister, die unseren Kammerbezirk mit ihrer handwerklichen Kompetenz und Leistungsbereitschaft dauerhaft zu einer Spitzenregion in Deutschland machen!“
Handwerk erfährt einen Aufschwung
Bezüglich der Landes- und Bundespolitik bilanzierte Möhle: „Die Wertschätzung für das Handwerk ist wieder da. In zwölf Gewerken wird der Meistertitel wieder Voraussetzung für eine Betriebsgründung, die Meisterprämie ist bis 2023 im Landeshaushalt eingestellt, die Meistergründungsprämie wurde beschlossen und das Azubi-Ticket wird eingeführt, ebenso der Digitalbonus.“ Eine Schelte gab es bezüglich des Bürokratieabbaus. Hierzu hat die Vollversammlung ein eigenes Positionspapier verabschiedet, das von den aktuellen Entwicklungen mehr als bestätigt wurde. „Der sogenannte ‚Brötchenbon‘ ist ein Skandal und belastet unsere Bäcker sowohl finanziell, als auch zeitlich über alle Maßen!“, berichtet Möhle.
Digitalisierung bereits fortgeschritten
Laut Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt ist die Handwerkskammer bezüglich der Digitalisierung im Bundesvergleich sehr gut aufgestellt: „Mit einer bisherigen Investitionssumme von circa 4,1 Millionen Euro hat die Digitalisierung in unseren Bildungszentren eine besondere Bedeutung. Wir haben sowohl in hochwertigere Ausstattung als auch in zukunftsorientierte Schulungskonzepte investiert, um die duale Ausbildung – gerade in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung – noch attraktiver zu gestalten“, so Ruschhaupt, der auch ein weiteres Großprojekt ankündigte: „Wir werden im nächsten Jahr in Osnabrück mit dem Bau eines Kompetenzzentrums für Steuerungs-, Regelungs- und Messtechnik in Land- und Baumaschinen beginnen.“