Humanoide Roboter stehen nach einer Analyse der Managementberatung Horváth kurz vor dem industriellen Durchbruch. Bereits 2026 soll die Serienproduktion erster Modelle anlaufen, wie der „Spiegel“ berichtet. Die Studienautoren sehen China und die USA als Taktgeber und rechnen dort bis 2030 mit rund einer Million eingesetzter Roboter. Für Deutschland eröffnen sich nach Einschätzung von Branchenvertretern Chancen, aber auch Risiken im internationalen Wettbewerb.
Serienproduktion ab 2026 und Wachstumsmärkte USA und China
Der Managementberatung Horváth zufolge sollen bereits 2026 erste humanoide Roboter in Serie produziert werden, berichtet der „Spiegel“. China und die USA gäben dabei das Tempo vor. Bis 2030 rechnen die Studienautoren allein in diesen beiden Ländern mit dem Einsatz von rund einer Million Humanoiden.
„Bereits in drei Jahren werden humanoide Roboter Aufgaben in Logistik und Produktion zuverlässig übernehmen können“, sagt Andreas Brauchle, Horváth-Partner, laut „Spiegel“.
Voraussichtlich ab 2035 könnten die Roboter nach der Studie auch im Haushalt oder in der Alten- und Krankenpflege eingesetzt werden. Bei einem Preis von rund 55.000 US-Dollar pro Stück würden sie etwa 3,5-mal so effizient arbeiten wie Menschen. Bis 2050 könnte der Markt für Humanoide allein in China und den USA insgesamt mehr als eine Billion Dollar wert sein, heißt es in der Studie, über die der „Spiegel“ berichtet.
Zurückhaltung in der Industrie
Trotz der prognostizierten Marktdynamik zeigen sich viele Unternehmen bislang zögerlich. Von 76 Unternehmen aus dem Automobilsektor, die Horváth vor allem im deutschsprachigen Raum befragte, planen nur 30 substanzielle Investitionen in menschenähnliche Roboter.
Horváth-Partner Brauchle hält diese Zurückhaltung für einen Fehler. „Ich rate allen Unternehmen, sich jetzt dringend mit dem Thema zu beschäftigen“, sagt er laut „Spiegel“. „Gerade die deutsche Autoindustrie hat durch einen schnellen Einstieg in die neue Technologie die Chance, im internationalen Vergleich Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.“
Warnungen vor Wettbewerbsnachteilen für Europa
Ähnlich äußert sich David Reger, Chef des deutschen Unternehmens Neura Robotics, dem „Spiegel“. „Wer heute nicht investiere, werde morgen nicht mehr mithalten können“, sagte Reger dem Magazin. Er erwartet „massive Wettbewerbsnachteile“ für Unternehmen, die abwarten.
Der Firmengründer geht davon aus, dass sich die Branche noch schneller entwickeln wird, als in der Horváth-Studie vorausgesagt. „Unser Ziel ist es, bis 2030 rund fünf Millionen kognitive und humanoide Roboter weltweit auszuliefern“, sagt er laut „Spiegel“. „Europa darf jetzt nicht zaudern“, fordert Reger.
Für Deutschland hegt der Firmengründer besonders große Hoffnungen. Die Bundesrepublik habe alles, um eine Vorreiterrolle in der neuen Industrie einzunehmen: „Ingenieurskunst, Industriebasis, Produktions-Know-how, globale Marken“, sagt Reger dem „Spiegel“. „Was fehlt, ist Geschwindigkeit und Mut.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .





