Ob denn das Sommerloch in diesem Jahr schon im Mai beginnen würde, fragte ein Leser in den Facebook-Kommentaren zu dem ersten Artikel, mit dem die HASEPOST am Dienstag die mediale Aufarbeitung eins Vorfalls in einer Kneipe an der Johannisstraße ins Rollen brachte.

Betrunkene Gäste, die weit nach Mitternacht mehr oder weniger sanft aus einer Kneipe verwiesen werden – ein Vorgang, wie er sich jedes Wochenende wohl tausendfach in Deutschland abspielt. Oft leidet das Ego, doch meist ist es schnell vergessen.

Ein Streit unter Kollegen und Nachbarn?

Allerdings ist der hier im Raum stehende Vorwurf für alle Beteiligten so schwerwiegend und womöglich in einem Fall auch existenzgefährdend, dass sich unsere Redaktion entschlossen hat einen Aspekt, der sich erst während der fortlaufenden Recherche ergeben hat, nicht unter den Tisch fallen zu lassen: Auch eines der mutmasslichen Opfer stammt aus der Gastroszene der Osnabrücker Neustadt.
Der Arbeitsplatz des jungen Mannes, der mit seinen Begleitern aus einem Lokal verwiesen wurde, liegt nur wenige hundert Meter entfernt von der Wirtschaft, in dem es weit nach Mitternacht zu dem Vorfall gekommen sein soll.
Und auch das Lokal, dessen Wirt die Angelegenheit in seiner Facebook-Gruppe überhaupt erst publik gemacht hat, liegt nicht weit entfernt von diesem inzwischen dritten Lokal.
Man ist also durchaus miteinander bekannt – und zwar alle Beteiligten.

Verhältnis unter den Gastwirten sonst ungestört

Zwar beteuern die beiden beteiligten Gastwirte im Gespräch mit unserer Redaktion sich untereinander persönlich nicht zu kennen, doch fanden und finden sich wohl Gäste an den Theken beider Gastwirte, die wechselweise in beiden Lokalitäten verkehren.
Die grundsätzlichen Zielgruppen sind allerdings unterschiedlich und beide Wirte beteuern nicht miteinander im Wettbewerb zu stehen.
Und auch der Arbeitsplatz eines der mutmasslichen Opfer ist inzwischen ein etablierter Bestandteil eines Kneipen-Dreiecks in dieser ansonsten nicht unbedingt als Kneipenviertel bekannten Ecke nahe des Rosenplatzes.
Der nächtliche Rauswurf war also das Ende eines Besuchs bei einem Gastwirtkollegen von Gegenüber und kein Rausschmiss eines nur zufälligen und sonst unbekannten Gastes.

Symbolfoto: Foto: Guillaume Paumier, CC BY 2.0