Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist im hohen Alter verstorben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte sie in einer Mitteilung am Freitagabend für ihren lebenslangen Einsatz für Versöhnung, Demokratie und Erinnerungskultur. Friedländer kehrte nach Jahrzehnten im Exil nach Berlin zurück und engagierte sich bis zuletzt gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus.
Bundespräsident Steinmeier würdigt Margot Friedländer
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilte am Freitagabend den Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer mit. In seiner Erklärung zeigte sich Steinmeier tief berührt: „Die Nachricht vom Tode Margot Friedländers erfüllt mich mit tiefer Trauer. Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt – trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten. Für dieses Geschenk können wir nicht dankbar genug sein“, so Steinmeier laut Mitteilung des Bundespräsidialamtes.
Lebensweg und Vermächtnis
Steinmeier erinnerte an Friedländers persönliche Geschichte: „Margot Friedländer hat als Kind und als junge Frau die Shoah erlebt und überlebt. `Versuche dein Leben zu machen`: Diese letzte Nachricht hinterließ ihr ihre Mutter, ehe sie 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Für Margot Friedländer, die in Verstecken und schließlich auch ihre Deportation nach Theresienstadt überlebte, wurde dieser Satz zum Vermächtnis und zur Maxime ihres Lebens“, erklärte der Bundespräsident.
Im hohen Alter kehrte Friedländer aus den USA in ihre Heimatstadt Berlin zurück, „in jene Stadt, in der sie selbst gedemütigt, bedroht und verfolgt worden war. Und bis ins hohe Alter hinein berichtete sie hier und in ganz Deutschland von ihrem Schicksal, trat für Demokratie und Menschenrechte ein, wandte sich gegen Hass und jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit“, so Steinmeier weiter.
Engagement für Erinnerung und Demokratie
Steinmeier hob hervor, wie wichtig Friedländer die Weitergabe ihrer Erinnerungen war: „Sie wusste, was Menschen anderen Menschen antun können. Und deshalb war es ihr so wichtig, dass die Erinnerung an die Zerstörung von Recht, Freiheit und Demokratie weitergetragen wird. Sie teilte ihre Erinnerung mit uns, damit das, was geschehen war, nicht wieder geschieht. Dafür wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt durfte ich ihr das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verleihen“, erklärte das Staatsoberhaupt.
Steinmeier schloss seine Würdigung mit den Worten: „Wir verneigen uns vor Margot Friedländer, dieser wunderbaren deutschen Jüdin aus Berlin.“
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