# Hoch hinaus, aber sicher: Worauf es beim Anheben wirklich ankommt Datum: 14.04.2025 21:56 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/hoch-hinaus-aber-sicher-worauf-es-beim-anheben-wirklich-ankommt-588280/ --- Wer sein Auto selbst wartet oder kleinere Reparaturen in der heimischen Garage durchführt, kommt am Thema „Fahrzeug anheben“ nicht vorbei. Egal, ob es um den Reifenwechsel, einen Ölwechsel oder die Kontrolle des Unterbodens geht – das sichere Anheben ist die Grundlage jeder Arbeit unter dem Fahrzeug. Doch genau hier lauern die größten Risiken. Denn falsch angesetzt, instabil unterlegt oder mit unpassendem Gerät ausgeführt, kann der Wagenheber schnell zur Gefahrenquelle werden. Deshalb braucht es nicht nur technisches Grundverständnis, sondern auch das richtige Equipment. Kraft, Stabilität, Kontrolle – was gutes Equipment beim Autoheben leisten muss ist keine leere Floskel, sondern die Essenz dessen, worauf es wirklich ankommt. Jeder einzelne dieser Begriffe steht für eine Anforderung, die über Sicherheit und Funktionalität entscheidet. Wer die passende Ausrüstung besitzt – vom passenden Hebewerkzeug bis zu Unterstellböcken – und diese korrekt einsetzt, schafft sich ein Arbeitsumfeld, das professionellen Standards nahekommt. Dabei ist nicht immer das teuerste Werkzeug das beste – aber das sicherste ist es auf jeden Fall. Besonders wichtig ist die Wahl eines passenden Wagenhebers. Ein Wagenheber 3 Tonnen bietet beispielsweise ausreichend Reserven für größere Fahrzeuge wie SUVs oder Kleintransporter und sorgt dafür, dass selbst bei schwerer Last ausreichend Stabilität gewährleistet bleibt. Denn auch wenn das Fahrzeug vielleicht nur 1,8 Tonnen wiegt, sollte ein Sicherheitsfaktor immer einkalkuliert werden – schließlich wird oft nur eine Fahrzeugseite oder eine Ecke angehoben, was punktuell zu höheren Belastungen führen kann. ## Vorbereitung: So schaffen Sie die sichere Basis Bevor überhaupt Hand am Fahrzeug angelegt wird, muss die Grundlage stimmen – und das beginnt mit dem Untergrund. Eine stabile, ebene Fläche ist unerlässlich. Ideal sind gepflasterte oder betonierte Einfahrten, Garagenböden oder spezielle Gummimatten für den mobilen Einsatz. Wer auf unebenem oder weichem Boden arbeitet, riskiert nicht nur Beschädigungen am Fahrzeug, sondern auch ernsthafte Unfälle durch Abrutschen oder Kippen des Wagenhebers. Neben dem Untergrund spielt auch die Vorbereitung des Fahrzeugs eine zentrale Rolle. Die Handbremse muss angezogen, der erste Gang oder die Parkposition eingelegt und die gegenüberliegenden Räder mit Unterlegkeilen gesichert sein. Diese kleinen Schritte kosten nur Sekunden, verhindern aber gefährliche Bewegungen. Außerdem sollte das Fahrzeug niemals beladen angehoben werden – egal ob Kofferraum, Rücksitzbank oder Dachbox: Je mehr Gewicht, desto höher das Risiko bei instabilen Hebelverhältnissen. ### „Wer sein Fahrzeug sicher anheben will, muss nicht nur das richtige Werkzeug haben – er muss es auch mit Weitblick, System und Verantwortung einsetzen.“ Auch der Zugriff auf Werkzeug sollte bereits vor Beginn organisiert sein. Liegen Schlagschrauber, Drehmomentschlüssel, Stecknüsse und Radkreuz in Reichweite? Sind Wagenheber und Unterstellböcke griffbereit positioniert? Ein klar strukturierter Arbeitsplatz spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Ablenkung – und damit das Risiko, im entscheidenden Moment einen sicherheitsrelevanten Fehler zu machen. ## So funktioniert sicheres Heben in der Praxis Ist die Vorbereitung abgeschlossen, beginnt der eigentliche Hebevorgang – und hier entscheidet sich, wie sicher, kontrolliert und effizient gearbeitet werden kann. Zunächst muss der Wagenheber korrekt positioniert werden. Jedes Fahrzeug hat vom Hersteller definierte Hebepunkte, meist hinter dem Vorderrad oder vor dem Hinterrad am Schweller. Diese Stellen sind verstärkt und dafür vorgesehen, das Gewicht zu tragen. Wer außerhalb dieser Bereiche ansetzt, riskiert massive Schäden an Karosserie oder Unterboden. Besonders bei modernen Fahrzeugen mit Kunststoffverkleidung oder komplexen Trägerkonstruktionen ist Vorsicht geboten. Hilfreich sind sogenannte Gummiauflagen oder Adapter, die exakt in die Wagenheberaufnahme passen und gleichzeitig die Lackierung sowie empfindliche Bauteile schützen. Ein Wagenheber mit solcher Auflage gibt nicht nur mehr Sicherheit, sondern verteilt die Last gleichmäßig und vermeidet punktuelle Druckstellen. Nachdem der Wagenheber sicher angesetzt wurde, erfolgt das Anheben langsam und kontrolliert. Dabei sollte das Fahrzeug möglichst wenig seitlich kippen oder sich bewegen. Schon kleinste Verschiebungen können beim späteren Arbeiten problematisch werden. Sobald die gewünschte Höhe erreicht ist – also das Rad ausreichend frei steht oder genug Platz zum Arbeiten vorhanden ist – werden Unterstellböcke unter dem Rahmen platziert. Erst wenn das Fahrzeug auf diesen sicher ruht, darf weitergearbeitet werden. Der Wagenheber bleibt zur Absicherung am Fahrzeug, trägt aber nicht mehr die Hauptlast. ## Welche Ausrüstung in keiner Werkstatt fehlen darf Wer regelmäßig am eigenen Fahrzeug arbeitet – sei es privat oder semiprofessionell – sollte in eine stabile und funktionale Grundausstattung investieren. Dabei muss es nicht gleich die Profi-Hebebühne sein. Für die meisten Anwendungen reicht eine Kombination aus gutem Rangierwagenheber, Unterstellböcken und einem passenden Drehmomentschlüssel. Ergänzt wird das Setup durch kleinere Helfer, die den Arbeitskomfort deutlich erhöhen. Zur empfehlenswerten Ausrüstung gehören: Wagenheber mit 3 Tonnen Tragkraft – ideal für alle gängigen Fahrzeugtypen Unterstellböcke mit Rastersicherung – für zusätzliche Sicherheit bei längerem Arbeiten Gummiauflagen und Adapter – zum Schutz der Fahrzeugunterseite Radkreuz oder Schlagschrauber – zum schnellen Lösen der Radmuttern Drehmomentschlüssel – für korrektes Anziehen nach Herstellervorgabe Reifenkreide und Markierungsstift – zur Zuordnung der Räder bei Wechsel Mobile LED-Arbeitsleuchte – für gute Sicht bei Arbeiten unter dem Fahrzeug Eine tabellarische Übersicht hilft dabei, die Anforderungen an verschiedene Fahrzeugtypen besser einzuschätzen: Fahrzeugtyp Empfohlene Tragkraft Empfohlene Hubhöhe Zusätzliche Hinweise Kleinwagen 1,5–2 Tonnen 300–400 mm Kompakte Wagenheber ausreichend Mittelklassewagen 2–2,5 Tonnen 350–450 mm Gummiauflagen empfohlen SUV / Geländewagen mind. 3 Tonnen 450–550 mm Große Hubhöhe & breite Standfläche wichtig Transporter mind. 3 Tonnen 450–600 mm Verstärkte Modelle mit Langarmfunktion Die richtige Ausstattung ist keine Frage des Stolzes oder Luxus – sie ist ein Sicherheitsfaktor. Wer sein Auto selbst anhebt, trägt Verantwortung und sollte sich entsprechend ausrüsten. ## Fehler vermeiden – Sicherheit erhöhen Selbst routinierte Heimwerker begehen beim Anheben von Fahrzeugen immer wieder dieselben Fehler. Das Problem: Diese Fehler bleiben oft unbemerkt – bis es zu spät ist. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die häufigsten Stolperfallen, die leicht zu vermeiden wären. Ein klassischer Fehler ist beispielsweise das Arbeiten ohne zusätzliche Absicherung durch Unterstellböcke. Viele verlassen sich ausschließlich auf den Wagenheber – eine riskante Entscheidung. Auch wenn der Wagenheber hochwertig ist, kann er durch ein Leck im Hydrauliksystem, einen Ruck oder eine unbemerkte Schräglage plötzlich nachgeben. Unterstellböcke sind keine Option, sondern Pflicht – und sollten direkt nach dem Anheben eingesetzt werden. Ebenso gefährlich: Falsche Positionierung des Hebers. Wer den Wagenheber zu weit vorne, zu weit hinten oder sogar an nicht tragenden Karosserieteilen ansetzt, riskiert nicht nur die Struktur des Autos, sondern auch die eigene Sicherheit. Deshalb ist es essenziell, sich vor jeder Hebeaktion mit dem Fahrzeughandbuch vertraut zu machen und nach den vorgesehenen Punkten zu suchen. Besonders bei E-Fahrzeugen mit Batterieeinheiten im Unterboden kann falsches Ansetzen erheblichen Schaden verursachen. Zusätzliche Fehlerquellen: Fahrzeug nicht gegen Wegrollen gesichert Arbeiten auf unebenem oder nachgiebigem Untergrund Überladung des Wagenhebers oder der Böcke Verwendung ungeeigneter Hilfsmittel (z. B. Holzblöcke statt geprüfter Böcke) Wer sich diese Risiken bewusst macht und konsequent auf sichere Technik und strukturierte Arbeitsweise setzt, wird langfristig sicher und effizient arbeiten – ob in der Garage, der Einfahrt oder unterwegs. ## Warum gutes Equipment mehr als nur Werkzeug ist Ein Wagenheber ist nicht einfach ein Gerät zum Heben eines Fahrzeugs – er ist ein Teil der aktiven Fahrzeugsicherheit. Denn nur wer sein Auto sicher anheben kann, hat überhaupt die Möglichkeit, notwendige Wartungsarbeiten korrekt durchzuführen. Das fängt beim Reifenwechsel an und endet bei komplexeren Reparaturen oder Umbauten. Gute Ausrüstung gibt nicht nur Sicherheit, sie schafft Vertrauen – ins Werkzeug, ins eigene Tun und letztlich auch in das Fahrzeug selbst. Kraft, Stabilität, Kontrolle – bedeutet in der Praxis: Kraft, um das Fahrzeug problemlos auf die benötigte Höhe zu bringen, ohne dass es zu mechanischer Überlastung kommt. Stabilität, um auch bei längerer Standzeit und schwierigen Bedingungen absolute Verlässlichkeit zu bieten. Kontrolle, um alle Bewegungen präzise und ohne Risiko durchführen zu können – vom Anheben über das Unterbauen bis zum späteren Absenken. ### „Wer sich für hochwertiges Equipment entscheidet, investiert nicht nur in Werkzeug – er investiert in seine eigene Sicherheit und Unabhängigkeit.“ Das gilt für ambitionierte Hobbyschrauber ebenso wie für Profis und Fuhrparkleiter. Denn je öfter man am Fahrzeug arbeitet, desto wichtiger wird ergonomisches, sicheres und langlebiges Equipment. Und auch für den Notfall im Alltag – etwa beim Reifenwechsel nach einer Panne – zahlt sich zuverlässige Ausrüstung schnell aus. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück