# Haushalte verschenken Milliarden durch teure Grundversorgungstarife Datum: 03.08.2025 01:05 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/haushalte-verschenken-milliarden-durch-teure-grundversorgungstarife-620929/ --- Millionen Haushalte in Deutschland zahlen einer aktuellen Berechnung von Verivox zufolge unnötig hohe Preise für Strom und Gas, da sie in teuren Grundversorgungstarifen verbleiben. Im ersten Halbjahr 2025 entstanden dadurch Mehrkosten von rund drei Milliarden Euro, wie die Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichtet. Die Analyse stützt sich auf den aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur und zeigt deutliche Einsparpotenziale für Verbraucher. Verivox empfiehlt einen Tarifwechsel, um Kosten zu reduzieren. ## Hohe Mehrkosten durch Grundversorgungstarife Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox, über die die Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichtet, zahlten Verbraucher im ersten Halbjahr 2025 etwa drei Milliarden Euro zu viel für Strom und Gas. Grundlage der Analyse sind Daten aus dem aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur. Dem Bericht zufolge befinden sich derzeit 25 Prozent der Stromkunden und 19 Prozent der Gaskunden in einem Grundversorgungstarif ihres örtlichen Versorgers. Grundversorgungstarife zählen zu den teuersten Angeboten am Markt. Im genannten Zeitraum bezahlten Haushalte im Grundversorgungstarif insgesamt rund 8,5 Milliarden Euro für Strom und Gas. Hätten sie stattdessen jeweils den günstigsten Tarif mit Preisgarantie gewählt, wären nur etwa 5,5 Milliarden Euro angefallen, so Verivox. ### Empfehlung zum Tarifwechsel Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Jahr für Jahr verschenken Haushalte viele Milliarden Euro, weil sie aus Bequemlichkeit, Unwissen oder Angst in der Grundversorgung verharren. Dieses Nichtstun kostet mehr als jede Preiserhöhung. Strom- und Gaskunden sollten daher ihre aktuellen Tarife prüfen und gegebenenfalls wechseln.“ Der Grundversorgungstarif des örtlichen Energieversorgers gilt automatisch für alle Haushalte, die sich bei einem Neueinzug nicht um ein günstigeres Angebot kümmern. Vorteile dieses Tarifs sind die sofortige Verfügbarkeit und eine jederzeit mögliche Kündigung. Nachteilig ist jedoch der vergleichsweise hohe Preis. Bei einem Wechsel in einen neuen Tarif übernimmt der neue Anbieter die Kündigung beim bisherigen Versorger. Technische Veränderungen am Anschluss sind nicht erforderlich und die unterbrechungsfreie Versorgung ist gesetzlich garantiert. ### Deutliche Einsparpotenziale bei Strom und Gas Im bundesweiten Durchschnitt kostete eine Kilowattstunde Strom im Grundversorgungstarif im ersten Halbjahr 2025 laut Verivox rund 43,96 Cent. Im günstigsten Tarif mit Preisgarantie waren es 27,85 Cent – eine Differenz von etwa 37 Prozent. Bezogen auf den Gesamtstromverbrauch aller Haushalte in der Grundversorgung ergibt sich laut Verivox eine mögliche Ersparnis von rund 2,2 Milliarden Euro. Auch beim Gas zeigen sich deutliche Unterschiede: Im Grundversorgungstarif lag der Durchschnittspreis bei 13,99 Cent pro Kilowattstunde, im günstigsten Tarif bei 9,71 Cent. Das entspricht einer Differenz von etwa 31 Prozent. Hier könnten alle betroffenen Haushalte zusammen etwa 700 Millionen Euro einsparen. Verivox hat ebenfalls berechnet, wie viel ein durchschnittlicher Haushalt durch einen Tarifwechsel sparen könnte. Ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom und 20.000 Kilowattstunden Gas kann durch den Wechsel aus der Grundversorgung in den günstigsten verbraucherfreundlichen Tarif jährlich im Schnitt 1.628 Euro sparen – davon 671 Euro bei Strom und 957 Euro bei Gas. Für die Analyse hat Verivox die veröffentlichungspflichtigen Preise von rund 700 Gas-Grundversorgern und 800 Strom-Grundversorgern in Deutschland ausgewertet. Die berücksichtigten Verbrauchsmengen stammen aus dem aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur, dem zufolge im ersten Halbjahr 2025 rund 27,8 Milliarden Kilowattstunden Strom und 33,5 Milliarden Kilowattstunden Gas an Haushalte in der Grundversorgung geliefert wurden. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 3. August 2025 01:05. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück